Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Harnwegs- und Niereninfektion in der Schwangerschaft

  • Krankheitsbild
  • Diagnostik
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Aufgrund der veränderteren Hormonbedingungen während der Schwanger­schaft sind Harnwegs- und Niereninfektionen nicht selten.

Die Harnwege erweitern sich durch die hormonellen Veränderungen und Bakterien können leichter in die Blase gelangen.

Wird die Harnwegsinfektion (Blasenentzündung) nicht rechtzeitig erkannt, kann es eine schwere Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) mit einer möglichen Früh- oder sogar Fehlgeburt zur Folge haben.


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Diagnostik

Eine Blasenentzündung bzw. Harnwegsinfektion wird mithilfe einer Urin­untersuchung festgestellt.

Mittels des Streifentests kann der Leukozytenwert, der bei Entzündungen erhöht ist und der Wert des Abbauprodukts von Bakterien (Nitrit) im Urin analysiert werden. Eine zusätzliche Urinkultur hilft dabei den Bakterienstamm zu diagnostizieren.

Eine Nierenbeckenentzündung wird über eine Urinprobe, die unter dem Mikroskop auf Bakterien und Entzündungszellen untersucht wird, festgestellt. Außerdem kann durch eine Blutentnahme der Schwangeren die roten und weißen Blutkörperchen auf Anzeichen einer Entzündung im Körper analysiert werden. Auch hier wird eine Urinkultur durchgeführt, um die genaue Bakterienart festzustellen, damit das richtige Antibiotikum schnell anschlägt.

Hat sich die Infektion bereits auf das Nierengewebe ausgedehnt, ist im Urin der Schwangeren aufgrund der verminderten Filitrationsfähigkeit, Eiweiß zu finden und die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist deutlich erhöht.

Ursachen

Die Ursache für eine Harnwegs- oder sogar Niereninfektion sind die hormo­nellen Veränderungen während der Schwangerschaft.

Die Erhöhung des Hormons Progesteron lässt den Harnleiterweg und das Nierenbecken stark erweitern. Bakterien können durch die Erweiterung leichter in die Blase gelangen und auch das Nierenbecken sowie das Nierengewebe (Pyelonephritis gravidarum) können dadurch schnell von Krankheitskeimen befallen werden. .

Zudem ist auch die Urinzusammensetzung in der Schwangerschaft verändert. Glukose sowie Aminosäuren werden stärker während des Urinierens ausgeschieden und der PH-Wert ist erhöht. Diese Faktoren begünstigen zusätzlich das Wachstum von Bakterien. .

Symptome

Oftmals merken die Frauen nichts von einer Blasen- bzw. Harnwegsinfektion, da zwar Bakterien im Urin nachweisbar sind, die Schwangere jedoch nicht über Symptome klagen.

Das ist jedoch das Gefährliche daran, da die Bakterien so genügend Zeit haben sich bis in die Nieren festzusetzen und dort eine Infektion auslösen können, die schwerwiegende Folgen mit sich bringt. Aus diesem Grund wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft auch der Urin untersucht.

Zunächst kommt es zum vermehrten Wasserlassen, das mit erheblichen Schmerzen verbunden ist. Symptome, die auch bei einer starken Blasenentzündung auftreten. Bei der Nierenbeckenentzündung leidet die Schwangere zusätzlich unter Übelkeit sowie Erbrechen, Fieber, Flankenschmerzen und Nierenklopfschmerzen.

Therapie

Eine Harnwegsinfektion wird mit Antibiotika behandelt.

Das wird auch verabreicht wenn nur Bakterien im Urin festgestellt werden, die Schwangere aber keine anderen Symptome aufweist. Damit erst gar keine Niereninfektion auftritt.

Besteht jedoch eine Niereninfektion, wird die werdende Mutter stationär behandelt. Neben Bettruhe und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr bekommt die Patientin auch in diesem Fall Antibiotika verabreicht.

Da die Rückfallrate bei diesem Krankheitsbild sehr hoch ist, ist die regelmäßige Untersuchung des Urins auch bei Besserung unumgänglich. Denn eine ungenügende Therapie der Nierenentzündung kann eine Früh- oder Fehlgeburt auslösen. Auch eine Präeklampsie oder eine chronische Nierenentzündung, die zum Nierenversagen führt, können die Folge einer unzureichenden Behandlung sein.

Neben diesen Therapiemethoden können auch bei diesem Krankheitsbild komplementäre Therapiemaßnahmen die Heilung unterstützen bzw. als Präventionsmaßnahme eingesetzt werden.

Dazu zählen:

  • Ernährungstherapie
  • Heilpflanzen der Phytotherapie
  • Mittel der Homöopathie