Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Platzangst (Klaustrophobie)

  • Krankheitsbild
  • Symptome und Diagnose
  • Ursachen und Verlauf
  • Therapie

Krankheitsbild

Platzangst oder Klaustrophobie bezeichnet im Volksmund die Angst vor engen Räumen, Tunneln, Fahrstühlen oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Genauso können enge Treppenhäuser oder bestimmte medizinische Untersuchungsgeräte eine übersteigerte Angstattacke auslösen. Verallgemeinert kann man sagen, dass Orte, die man nicht ohne Weiteres verlassen kann, als bedrohlich empfunden werden.

Eine treffendere Bezeichnung für diese Angststörung wäre demnach „Raumangst“, die nicht zu verwechseln ist mit der Angst vor großen, überfüllten oder unübersichtlichen Plätzen (Agoraphobie).


Individuelles Empfinden

Die Angst vor Enge kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Während der eine womöglich nur in Fahrstühlen Platzangst bekommt, kann ein anderer alle engen Räumlichkeiten als bedrohlich empfinden.

Symptome und Diagnose

Die Platzangst ist eine Angststörung, die sich durch viele unterschiedliche Symptome bemerkbar macht und für die Betroffenen häufig eine große Belastung darstellt.

In erster Linie geraten Betroffene – bei beengten Platzverhältnissen – in Panik. Häufig leiden sie dann unter Herzrasen, Brustschmerzen, Atemnot und Schwindel. Auch Schweißausbrüche und Hyperventilation sind im Falle einer Panikattacke keine Seltenheit.


Zunächst zum Hausarzt

In der Regel wenden sich Betroffene bei Verdacht auf Platzangst zunächst an ihren Hausarzt. Dieser wird allgemeine Untersuchungen vornehmen, um andere Krankheitsbilder – mit ähnlichen Symptomen – auszuschließen.


Psychotherapeutische Betreuung ratsam

Weisen die Ergebnisse keine physische Ursache auf, so erfolgt in der Regel die Überweisung zum Psychologen. Anhand eines Fragenkatalogs wird er ergründen, welche Symptome unter welchen Bedingungen auftreten. Anhand der Antworten stellt der Psychologe seine Diagnose.

Hilfreich ist an dieser Stelle, wenn Betroffene im Vorfeld aufschreiben, wann die Angstzustände auftreten und wie sie sich im Einzelnen darstellen (Angsttagebuch).

Ursachen und Verlauf

Platzangst kann aus ganz verschiedenen Situationen heraus entstehen. Oft sind es bestimmte negative Erlebnisse, die zu einer Klaustrophobie führen.


Angsterfahrungen oft der Auslöser

So kann sich beispielsweise aus einer Situation in der man ungewollt in einem engen Raum festsitzt – zum Beispiel einem Aufzug – Platzangst entwickeln.

Häufig haben Betroffene aber auch schlechte Erfahrungen gemacht – sie haben beispielsweise bei einem überfüllten Konzert Panik bekommen – und haben nun Angst, dass dies erneut passiert. Aus dieser Angst heraus meiden sie dann derartige Menschenansammlungen auch künftig. Man spricht von der Angst vor der Angst. Genauso können Unfälle Platzangst verursachen, ebenso wie Gewaltakte und Misshandlungen.


Angstsymptome unbedingt behandeln lassen!

Eine unbehandelte Platzangst kann chronisch werden. Sie kann sich gar dahingehend entwickeln, dass Betroffene beengte Räumlichkeiten gänzlich meiden und sich nicht mehr aus dem Haus oder der eigenen Wohnung trauen. Eine nicht therapierte Platzangst kann deshalb in völliger Isolation gipfeln.

Therapie

Von Platzangst Betroffene können in einer Verhaltenstherapie lernen, mit ihren Ängsten umzugehen.

Sie werden in der Therapie mit ihren Ängsten konfrontiert – durch sogenanntes Konfrontationstraining – und bauen sie so Stück für Stück ab.

Begleitet werden kann die Behandlung durch die medikamentöse Einnahme von Antidepressiva. Auch können Entspannungs- und Atemtechniken als parallele Maßnahmen hilfreich sein.

Je früher die Platzangst erkannt und entsprechend therapiert wird, desto größer sind die Chancen auf Heilung.