MRT in der Brustkrebs-Vorsorge

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Die Abkürzung MRT steht für die Magnetresonanztomographie und ist ein modernes Schnittbildverfahren zur Darstellung der Gewebebeschaffenheit sowie der Organe. Die MRT wird auch als Kernspintomographie bezeichnet.

Im Bereich der Brustkrebs-Diagnostik dient die Magnetresonanztomographie der Erkennung oder Überprüfung von Brustkrebs.

Das Untersuchungsverfahren wird unterstützend zur Mammographie eingesetzt. Die Aufnahmen werden jedoch mithilfe von Radiowellen und Magnetfeldern anstatt mit Röntgenstrahlen produziert.

Mithilfe der MRT wird das Brustgewebe der Patientin aus jedem Winkel abgebildet. Dadurch kann der Facharzt einen auffälligen Befund gründlicher zu beurteilen.

Demzufolge wird eine MRT-Untersuchung dann durchgeführt, wenn bei der Mammographie vorab keine eindeutige Diagnose gestellt werden konnte.

Durchführung

Bei der bildgebenden Methode wird die Patientin in Bauchlage auf einem fahrbaren Tisch in das zylinderförmige Gehäuse des MRT-Gerätes geschoben. In der Röhre des Tomographen versetzt ein Radiosignal die zahlreichen Wasserstoffatome im menschlichen Körper in Bewegung. Sobald die Radiowellen wieder abgeschaltet werden, positionieren sich auch die Wasserstoffatome wieder in ihre Ursprungsstellung.

Dabei geben die Wasserstoffatome elektromagnetische Signale ab, die mithilfe sogenannter Empfangsspulen gemessen werden. Schließlich berechnet ein spezielles Computerprogramm die Signale und wandelt sie in zwei- oder dreidimensionale Schnittbilder um. Die Struktur der Brust und eventuelle Veränderungen des Gewebes sind darauf deutlich erkennbar.

Um aussagekräftige Aufnahmen erzielen zu können, wird der Patientin während der Untersuchung ein Kontrastmittel in die Vene verabreicht. Bei einem Vergleich der Schnittbilder vor und nach dieser Infusion kann der Radiologe Anzeichen von Brustkrebs ausfindig machen.

Gewebeareale, die größere Mengen Kontrastmittel absorbiert haben, werden als auffällig befunden und von einem Facharzt sorgfältig ausgewertet. Dabei kann es sich sowohl um Krebs als auch um harmlosere Befunde wie Entzündungen handeln.

Jedoch stützt sich der Radiologe bei seiner Diagnose auch auf weitere Kriterien wie das Tempo der Kontrastmittelanreicherung. Die sehr kostspielige MRT wird meist nur dann eingesetzt, wenn trotz gründlicher Mammographie-Untersuchungen weiterhin Restzweifel bei der Krebsdiagnose bestehen.

Anwendung und Risiken

Als Zusatzverfahren dient die MRT der Erkennung von Brustkrebs, die kleine, in der Mammographie nicht erkennbare Gewebeveränderungen aufspürt.

Das Diagnoseverfahren wird durchgeführt bei:

  • Patientinnen mit Brustimplantaten, um durch Silikonkissen verdeckte Tumoren sichtbar zu machen

  • Therapiepatienten, um die Entwicklung des Tumors zu kontrollieren

  • Tumorpatienten, um eine mögliche Streuung ausschließen zu können - ehemalige Brustkrebspatientinnen, um einen neu aufkeimenden Brustkrebs und Narbengewebe sicher auseinander halten zu können

Die MRT wird trotz ihrer Bedeutung auch im Rahmen der Brustkrebsnachsorge von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.

Im Gegensatz zur Mammographie wird das Gewebe nicht mit Röntgenstrahlen belastet. Die Effizienz des Schnittbildverfahrens bei der Entdeckung von Brustkrebs ist jedoch genauso hoch: 90 Prozent der bösartigen Tumoren werden erkannt.

Die Magnetresonanztomographie ist bei Patienten mit bioelektronischen Implantaten (Herzschrittmacher, Insulinpumpe) nicht ratsam, da sie häufig zu Beschädigungen führt.

Grundsätzlich sind keine Nebenwirkungen der Magnetresonanztomographie bekannt. Patienten, die sich vor den Stampfgeräuschen fürchten oder sie als sehr belästigend empfinden, erhalten auf Wunsch Kopfhörer, die Musik abspielen. Eventuell kann es bei zu Untersuchenden, die unter Platzangst leiden, in der 60- bis 70-zentimeterstarken Röhre zu panischen Reaktionen kommen.