Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Sodbrennen

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Medikamente
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Ernährung
  • Hausmittel

Krankheitsbild

Sodbrennen, vom Mediziner als Reflux bezeichnet, ist keine Zivilisations­krankheit, sondern war schon vor 3.000 Jahren bekannt.

Beim Sodbrennen kommen Speisebrei und Magensaft immer wieder hoch. Dies ist meist begleitet von brennenden, drückenden Schmerzen hinter dem Brustbein.

Falls sich die Beschwerden über Wochen nicht bessern oder öfter als zweimal wöchentlich auftreten, sollten Sie sie durch einen Arzt abklären lassen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome auch nachts, vor allem in der zweiten Nachthälfte auftreten oder wenn sich die Beschwerden verschlimmern, wenn Sie mehrere Stunden lang nichts gegessen haben.


Gegen die Übersäuerung des Magens gibt es sehr wirksame Arzneimittel

Auch homöopathische Arzneimittel, Hausmittel und folgende Maßnahmen haben sich bewährt:

  • Vermeiden Sie alle Nahrungsmittel, die Sie schlecht vertragen. Wenn die Beschwerden besonders stark sind, hilft oft eine kurzfristige Schondiät mit Haferflockensuppe.
  • Verzichten Sie auf Alkohol.
  • Geben Sie, sofern Sie rauchen, jetzt das Rauchen auf.

Ursachen

Unter Reflux versteht man den Rückfluss von aggressiven Substanzen aus dem Darm in den Magen beziehungsweise vom Magen in die Speiseröhre.


Sodbrennen und saures Aufstoßen sind so genannte Refluxbeschwerden

Normalerweise wird das Zurückfließen durch einen Schließmechanismus am Magenein- und -ausgang verhindert. Durch verschiedene Faktoren können diese Schließmechanismen jedoch beeinträchtigt werden. Wenn es dann zu einem Rückfluss des sauren Speisebreis vom Magen in die Speiseröhre kommt, nehmen wir das als saures Aufstoßen wahr. Zusätzlich reizt die im Speisebrei enthaltene Magensäure die Schleimhaut der Speiseröhre, was letztlich zu einer Speiseröhrenentzündung führen kann. Daher ist es wichtig, rechtzeitig etwas zu unternehmen.


Die Ursache ist meist ein übersäuerter Magen infolge falscher Ernährung

Für Sodbrennen gibt es viele Ursachen. Meistens ist jedoch die Ernährung Schuld, insbesondere zu reichhaltige, zu fette, zu stark angebratene, zu saure, zu stark gewürzte Speisen oder Lebensmittel, die besonders schlecht vertragen werden. Auch Tabak gehört zu den häufigen Ursachen. Gefördert werden kann das Aufstoßen durch Magenüberdruck, verzögerte Entleerung und enge Kleidung. Auch während der Schwangerschaft kann infolge des erhöhten Druckes gegen den Magen Sodbrennen auftreten.


Überflüssige Kilos begünstigen Sodbrennen

Studien haben ergeben, das zwischen Körpergewicht und Sodbrennen ein Zusammenhang besteht. Je höher das Körpergewicht beziehungsweise der BMI (Body Mass Index) ist, desto häufiger scheinen Refluxbeschwerden aufzutreten. Und das nicht nur bei Übergewichtigen. Selbst bei Normalgewichtigen verstärken sich die Beschwerden bei zusätzlichen Kilos. Durch eine Gewichtsreduktion lassen sich die Beschwerden dagegen oftmals verringern.

Medikamente

Arzneimittel gegen Übersäuerung des Magens werden unter anderem in Form von Tabletten, Pulvern, Gelen oder Emulsionen angeboten.

Ihre Wirkung beruht auf einer Neutralisation der Säure im Magen. Dies führt dann zur Besserung. Diese so genannten Antazida müssen stets zwei Stunden nach dem Essen eingenommen werden und vor dem Schlafengehen.

Darüber hinaus gibt es Arzneimittel, die direkt in die Produktion des Magensaftes eingreifen und verhindern, dass zuviel Magensäure produziert wird. Diese Medikamente (zum Beispiel mit den Wirkstoffen Ranitidin, Omeprazol oder Pantoprazol) sollten in der Selbstmedikation nur für einen kurzen Zeitraum eingesetzt werden, wichtig ist eine Abkärung der Ursache durch den Arzt!


Natron ist nicht empfehlenswert

Das früher bei Sodbrennen oft verwendete Natron können wir Ihnen keinesfalls mehr empfehlen. Denn die Mediziner haben festgestellt, dass Natron letztlich die Produktion von Magensäure ankurbelt. Nach einer kurzzeitigen Besserung der Beschwerden kommt es dadurch schließlich zu einer Verschlimmerung.


Vermeiden Sie Stress und Aufregung...

...und tragen Sie bevorzugt weite, nicht einschnürende Kleidung. Reduzieren Sie, wenn Sie Raucher sind, Ihren Tabakkonsum, denn Nikotin fördert die Beschwerden. Darüber hinaus hilft es, nachts den Kopf hoch zu lagern. Dadurch wird das Zurückfließen des Magensaftes vermieden. Bewerkstelligen können Sie das durch ein zusätzliches Kopfkissen, einen Kopfkeil oder einen entsprechend verstellbaren Lattenrost.

Homöopathische Arzneimittel

Argentum nitricum

wenn Sodbrennen Folge von Nervosität und Aufregung sind; Aufstoßen, Appetit auf Süßes.

Bismutum subnitricum

bei Sodbrennen mit Völlegefühl und Übelkeit.

Carbo vegetabilis

bei Sodbrennen mit starken Blähungen; Erschöpfung, Schwäche, verträgt fast nichts; Verschlimmerung durch Fett.

Nux vomica

 

bei Sodbrennen nach zu reichlichem Essen beziehungsweise zu viel Alkohol und/oder Nikotin; gereizt, ärgerlich; Verschlimmerung durch Alkohol, Kaffee.

Phosphorus

bei allgemeiner Säure-Empfindlichkeit und Neigung zu Blähungen.

Robinia

 

wenn Sodbrennen auch bei leerem Magen auftritt; Erbrechen, gleichzeitig oft Stirn-Kopfschmerz; Verschlimmerung nach dem Essen, vor allem durch sehr fetthaltige Mahlzeiten und nachts.

Ernährung

Sorgen Sie für das richtige Körpergewicht! Haben Sie Übergewicht? Dann sollten Sie dieses reduzieren.

Das bei Übergewicht vermehrt im Bauchraum abgelagerte Körperfett drückt nämlich auf den Magen und kann so Sodbrennen verursachen. Bei vielen Patienten hat allein das Abnehmen bereits zum gewünschten Erfolg geführt.


So ernähren Sie sich richtig

Verteilen Sie Ihre Nahrung auf möglichst viele kleine Mahlzeiten. Besonders klein sollte die Abendmahlzeit ausfallen. Essen Sie direkt vor dem Schlafengehen nichts mehr, sondern den letzten Bissen circa drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen. Essen Sie stets mit Genuss und das Stück für Stück. Wer hetzt oder gestresst ist, neigt dazu, das Essen hastig hinunter zu schlingen. Allein das kann Sodbrennen schon auslösen.


Im Prinzip dürfen Sie alles essen

Doch empfiehlt es sich, vorbeugend oder zumindest bei akuten Beschwerden solche Lebensmittel zu meiden, die zu einer vermehrten Magensaftproduktion führen und dadurch erfahrungsgemäß Sodbrennen auslösen können, insbesondere:

  • Alkohol, insbesondere hochprozentige Sorten und Drinks
  • koffeinhaltige Getränke (zum Beispiel Kaffee, Tee, Cola)
  • fette Nahrungsmittel/Speisen, zum Beispiel Fettgebackenes, Mayonnaise
  • Süßspeisen und Süßigkeiten
  • scharfe, saure Speisen und Getränke (zum Beispiel Fruchtsäfte wie Orangensaft, gewürzter Tomatensaft)
  • sehr heiße oder kalte Speisen/Getränke
  • rohes Obst, Tomaten
  • scharfe Gewürze
  • frisches Brot
  • Räucherwaren
  • stark angebratene Speisen

Und falls es trotz aller Bemühungen doch einmal zu besonders starken Beschwerden kommt, dann hilft oft eine kurzfristige Schondiät mit Haferflockensuppe.

Hausmittel

An Hausmitteln bei Sodbrennen haben sich Mittel zum Einnehmen und Wickel bewährt. Im Folgenden haben wir Ihnen eine kleine Auswahl zusammengestellt.


Zum Einnehmen

  • roher Kartoffelsaft: Der Saft wird mit Hilfe eines Entsafters gewonnen oder durch Raspeln und Abpressen. Von dem Saft nimmt man maximal zwei Esslöffel ein. Größere Mengen Kartoffelsaft sollten Sie keinesfalls einnehmen, da rohe Kartoffeln Inhaltsstoffe enthalten, die starke Nebenwirkungen in Form von Sehstörungen verursachen können!
  • Heilerde: Man nimmt zwei Teelöffel pulverisierter Heilerde auf ein Glas Wasser morgens nüchtern und mittags eine Stunde vor dem Essen ein./li>
  • geriebener Apfel: Man nimmt mehrmals täglich zwei bis drei Esslöffel.
  • Haferflocken: Manche schwören auf rohe Haferflocken, die langsam im Munde zerkaut werden.
  • Puffreiswaffeln: Auch leicht gesüßte Puffreiswaffeln haben manchem schon geholfen.
  • Teekur mit Tausendgültenkraut: Man trinkt den Tee schluckweise über den Tag verteilt.


Wickel und Auflagen

  • warme Leibauflage: zum Beispiel Heizkissen, maximal eine halbe Stunde lang


Feuchtwarmer Wickel

  • Leinentuch (je nach Wickelgröße ausreichend groß)
  • Zwischentuch
  • Wasser von circa 50 Grad Celsius
  • Flanell- oder Wolltuch

Leinentuch ins Wasser tauchen und auswringen. Dann um den Körperteil wickeln, der behandelt werden soll. Darüber kommt das Zwischentuch, dann das Flanell- oder Wolltuch (gegebenfalls mit zwei Sicherheitsnadeln fixieren). Der Wickel sollte eng anliegen und bis zu zwei Stunden wirken (oder über Nacht). Dann abnehmen und die Haut trockenreiben.

Eventuell Bett vor Feuchtigkeit schützen durch Auflage eines Gummituches. Ideal sind warme Wickel vor dem Essen oder gleich danach. Man kann sie mit einer zusätzlichen Wärmflasche über längere Zeit warm halten. Erneuern Sie den Wickel, sobald er abgekühlt ist.


Senfwickel

  • Senfmehl (am besten frisch gemahlen) von zwei bis drei Esslöffeln Senfkörner (drei bis vier Esslöffel Senfmehl)
  • Leinentuch
  • Wolltuch

Senfmehl mit 50 Grad Celsius warmem Wasser zu einem dicken Brei verarbeiten und 10 Minuten ziehen lassen. Dann auf ein Leinentuch streichen und dieses mit der Breiseite eine Handbreit unterhalb der Knie auf das Schienenbein legen. Beide Schienenbeine mit einem Wickel versehen! Wickel jeweils mit einem Wolltuch fixieren. Wenn kein besonderes Brennen erfolgt, bei Kindern maximal fünf Minuten, bei Erwachsenen maximal 10 Minuten wirken lassen, bei starkem Brennen vorzeitiger Abbruch. Dann Wickel abnehmen und Haut abwaschen.

Wahrscheinlich wirkt der Senfwickel über die Akupunkturpunkte am Schienenbein. In der Folge kommt es dann zu einer Beruhigung der Magennerven.

  • die mit dem Senfwickel versehene Hautpartie darf nicht zu groß sein (Faustregel: maximal eineinhalb Handteller des Patienten)
  • Wickel sofort abnehmen, wenn starkes Brennen auftritt