Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Gastritis

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Verlauf/Folgen
  • Behandlung
  • Ernährung
  • Hausmittel
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Bei einer Gastritis handelt es sich um eine Entzündung der Magenschleimhaut. Man unterscheidet eine akute und eine chronische Gastritis.

Die akute Gastritis wird durch die Einwirkung verschiedenster Faktoren verursacht, wie Alkohol, Medikamente, Bakterien oder Stress (wobei dieser Begriff hier sehr weit gefasst zu verstehen ist) und führt in der Regel zu Beschwerden wie zum Beispiel Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Druckgefühl im Oberbauch.

Die chronische Gastritis beruht ebenfalls auf verschiedene Faktoren. Sie führt oft zu einer stärkeren Beeinträchtigung der Magenschleimhaut, verursacht aber meist keine Symptome oder nur unspezifische Oberbauchbeschwerden.


Nicht verwechselt werden darf die Gastritis mit dem Reizmagen

Beim Reizmagen handelt es sich um Verdauungsbeschwerden, denen keine eruierbare Schädigung eines Organs zugrunde liegt. Es handelt sich dabei um eine Ausschlussdiagnose. Das heisst es muss nach Schädigungen geforscht werden. Die Diagnose Reizmagen kann erst gestellt werden, wenn keine Schädigungen vorliegen.


Diagnose

Die Vorgeschichte und die körperliche Untersuchung lenken den Verdacht schnell in die richtige Richtung. Die Diagnose einer Gastritis kann streng genommen nur durch eine Endoskopie mit Biopsie (=Entnahme von kleinen Gewebestückchen zur mikroskopischen Untersuchung) zweifelsfrei bewiesen werden. Bei dem Verdacht auf eine akute Gastritis wird in der Regel auf die für den Patienten unangenehme Endoskopie verzichtet, da sich die Beschwerden schnell bessern. Besteht der Verdacht auf eine chronische Gastritis, erfolgt die Endoskopie, um die einzelnen Typen unterscheiden zu können.

Ursachen

Die Ursachen einer akuten Gastritis sind vielfältig.

Typische Ursachen sind:

  • Alkoholmissbrauch
  • Medikamente, die die Magenschleimhaut reizen, (zum Beispiel Schmerz- und Rheumamittel und andere)
  • Nikotin, also das Rauchen
  • falsche Ernährung (Gewürze, zu kalte Speisen/Getränke, verdorbene Lebensmittel)
  • bakterielle Infektionen
  • Stress, wobei hierzu auch Zustände nach Operationen, Verbrennungen und anderen schweren Erkrankungen gerechnet werden.


Bei der chronischen Gastritis unterscheidet man klassisch drei Formen:

Typ A

so genannte Autoimmungastritis. Hierbei bildet der Körper aus ungeklärter Ursache Antikörper gegen bestimmte Zellen der Magenschleimhaut. Es kommt zu einer Verminderung der Säureproduktion des Magens.

Typ B

so genannte Helicobacter pylori-Gastritis. Hierbei kommt es zu einer Besiedlung der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori (einem Bakterium, das sich sehr gut an die saure Umgebung angepasst hat).

Typ C

eine chronische Entzündung, die durch Medikamente (zum Beispiel Schmerz- und Rheumamittel) oder den Rückfluss von Gallesekret aus dem Zwölffingerdarm ausgelöst wird.

Verlauf/Folgen

Die akute Gastritis heilt normalerweise spontan ab, wenn der auslösende Faktor eliminiert wird. Eine Komplikation können Blutungen darstellen, die rasch behandelt werden müssen.

Der Verlauf der chronischen Gastritis richtet sich ganz nach dem Typ. Typ A kann nicht vollständig geheilt. Es kann nur versucht werden, eventuelle Beschwerden zu verbessern. Beim Typ B strebt man die Eliminierung der Erreger an. Die Typ C Gastritis bessert sich durch Weglassen auslösender Medikamente.


Wann zum Arzt?

Wenn die Beschwerden länger dauern oder Blutungen auftreten, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Die Beschwerden bei akuter Gastritis treten teils nur selten oder sporadisch auf und bessern sich im Laufe kurzer Zeit von selbst.

Das A und O der Behandlung liegt in der Vermeidung der auslösenden Faktoren. Deshalb sollte versucht werden, diese zu eliminieren. Weiterhin helfen vorbeugend die richtige Ernährung (vor allem Joghurt mit lebenden Kulturen ist gesund für Sie) und Hausmittel. Wenn dann doch einmal starke Beschwerden auftreten, lindern Arzneimittel, beispielsweise in Form von Tabletten, Kautabletten, Saft/Emulsion. Auch Rollkuren, beispielsweise die Kamillenrollkur haben sich bewährt.

Die Behandlung einer chronischen Gastritis erfolgt in jedem Falle durch Ihren Arzt. Hierbei spielen begleitende Maßnahmen, wie Ernährung nur eine untergeordnete Rolle.


Schonung!

Zur Vermeidung und Verbesserung einer akuten Gastritis empfiehlt es sich, die auslösenden Faktoren soweit möglich zu meiden und Stress zu minimieren.

Behandlung

Meist sind keine Medikamente notwendig um die Beschwerden bei akuter Gastritis zu bessern, im Einzelfall können Säurehemmer oder Mittel gegen Brechreiz angebracht sein.

Bei der chronischen Typ B-Gastritis wird versucht, durch eine Mehrfachtherapie die Erreger zu beseitigen. Oft kommt es allerdings zu einer Neuinfektion.


Schüßler Salze

Zur Behandlung der Magenschleimhautentzündung werden folgende Salze verwendet (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Bei folgenden Symptomen oder Ursachen

gilt folgendes Einnahmeschema:

Druck und Schmerz in der Magengegend, oft verbunden mit Übelkeit

Kalium chloratum D6 Nr. 4 3xtgl. 1-2 Tbl.

ständiges Sodbrennen

Natrium phosphoricum D6 Nr. 9 3xtgl. 1-2 Tbl.


Sonstige Therapieverfahren

Folgende Therapieverfahren werden unter anderem eingesetzt:

  • Akupunktur
  • (Elektro-)Neuraltherapie
  • Bioresonanz-Therapie
  • Eigenbluttherapie
  • Reflexzonenmassage des Fußes
  • Symbioselenkung


Sport beugt akuter Gastritis vor

Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihnen bestimmte Situationen "auf den Magen schlagen"? Oft werden Magenschleimhautentzündungen durch seelische Anspannung und Stress ausgelöst oder verschlimmert. Lassen Sie sich nicht auf solche Situationen ein! Versuchen Sie ganz bewusst, sich zu entspannen. Empfehlenswert sind beispielsweise Yoga oder Autogenes Training.

Sie erlernen dabei Entspannungsübungen, die Sie überall anwenden können und die Sie schnell wieder beruhigen. Fragen Sie bei Ihrem örtlichen Sportverein nach, ob er entsprechende Kurse anbietet oder bei den Krankenkassen, niedergelassenen Krankengymnasten oder Volkshochschulen.

Ernährung

Bei starken akuten Beschwerden hilft oft ein- bis mehrtägiges Fasten.

Drei Tage lang wird nur Tee getrunken. Wählen Sie die Teesorte, die Sie am besten vertragen, beispielsweise Kamillen-, Fenchel-, Pfefferminz-, schwarzen Tee oder bikarbonathaltiges Mineralwasser ohne Kohlensäure. Lassen Sie den Tee stets nur sehr kurz ziehen. Danach gibt es einen Tag lang Schonkost, beispielsweise Schleimsuppen, Buttermilch, Joghurt, Weißbrot getoastet, geriebene Äpfel, danach normale Ernährung oder noch einige Tage "Magenschonkost".

Wenn Sie häufiger unter Magenschleimhautentzündung leiden, dann verteilen Sie vorbeugend Ihre Nahrung auf viele kleine Mahlzeiten anstelle weniger großer. Empfehlenswert ist für Sie eine so genannte leichte Vollkost. Das heißt, Sie dürfen im Prinzip alles essen, sollten jedoch Nahrungsmittel, die oft schlecht vertragen meiden. Hierzu zählen:


Meiden Sie diese Lebensmittel, sie werden oft schlecht vertragen

Gemüse

Hülsenfrüchte, Gurkensalat, Weißkohl, Sauerkraut, Rotkraut, Zwiebeln, Wirsing, Paprika, Grünkohl, Pilze, Lauch

Getränke

Getränke mit Kohlensäure, Bohnenkaffee, Weißwein, Rotwein

Brot/ Backwaren

frisches Brot, süße und fette Backwaren

Sonstiges

Frittiertes (zum Beispiel Pommes frites), paniert Gebratenes, fette Speisen, Geräuchertes, Eisbein, zu heiße, kalte und stark gewürzte Speisen, Süßigkeiten, hart gekochte Eier, Kopfsalat, Mayonnaise, Kartoffelsalat, Sahne, rohes Stein- und Kernobst


Cranberry-Saft beugt vor

Cranberry-Saft hilft, die Bakterien (Helicobacter pylori) zu unterdrücken, die Magengeschwüre verursachen können. Die Wirkung soll auf den enthaltenen Proanthocyanidinen (oder PACs) beruhen. Diese verhindern das Andocken der Bakterien an den Magenwänden. Empfohlen wird, zweimal täglich ein Glas Cranberrysaft mit 25 Prozent Fruchtanteil zu trinken. Alternativ können 50 Gramm getrocknete Cranberries pro Tag verzehrt oder auf Cranberry Kapseln (erhältlich in Apotheken) zurück gegriffen werden

Hausmittel

Neben Tees (Kamille, Pfefferminze, Melisse) haben sich eine Kamillen-Rollkur und vor allem Heublumensackauflagen bewährt. Sollte die Heublumensack­auflage jedoch Beschwerden verursachen, ist sie zu entfernen!


Heublumensack

Sie benötigen:

  • frische getrocknete Heublumen (aus der Apotheke)
  • einen Sack aus grobem Leinen (die Größe des Sackes anhand der Körpergröße des Patienten wählen)

Den mit Heublumen gefüllten Sack drücken Sie vorsichtig in kochendes Wasser, und zwar so weit, dass er ganz mit Wasser bedeckt ist. Dann lassen Sie ihn zehn Minuten ziehen (nicht kochen!). Anschließend drücken Sie ihn aus (wegen der Hitze eventuell mit Gummihandschuhen) und lassen ihn auf circa 40 Grad Celsius abkühlen (er darf beim Auflegen keine Verbrennungen verursachen!).

Dann legen Sie ihn auf die zu behandelnde Körperstelle, fixieren ihn mit einem grobleinernem Zwischentuch und wickeln darüber eine Wolldecke, die sie fest anziehen, damit der Wickel gut festsitzt.

Heusack einen halben bis eineinhalb Stunden liegen lassen.

Bitte beachten Sie:

  • verwenden Sie stets frische (getrocknete) Heublumen aus der Apotheke
  • laugen Sie die Heublumen nicht zu sehr aus (nicht kochen)
  • wickeln Sie den Sack gut fest, damit er Halt hat und gut wirken kann.


Kamillentee-Rollkur

Sie benötigen:

  • drei bis vier Teelöffel Kamillenblüten
  • viertel Liter kochendes Wasser

Kamillenblüten mit dem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.

Die gesamte Menge warmen Tee auf einmal trinken und anschließend fünf Minuten auf den Rücken legen, dann fünf Minuten auf die linke Seite, dann fünf Minuten auf den Bauch und zum Schluss fünf Minuten auf die rechte Seite.

Selbsthilfegruppen

Deutsche Gesundheitshilfe e.V. (DGH)

Hausener Weg 61
60489 Frankfurt/M.
Telefon: 069/780042
Telefax: 069/787700
Email: DGH-Mail@t-online.de
Internet: http://www.dgh-online.de


Magen-Darm-Informationszentrum

Telefon: 069/31 40 53 29