Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Scheuermann-Krankheit

  • Überblick
  • Ursachen
  • Symptome
  • Diagnostik
  • Therapie

Überblick

Die Scheuermann-Krankheit (Morbus Scheuermann) ist eine Wirbelsäulen­erkrankung, die sich während der Pubertät entwickelt.

Aufgrund von Wachstumsstörungen kommt es zu Veränderungen an den Wirbelkörpern und den Bandscheiben. Dadurch bildet sich ein Rundrücken (Kyphose) aus. Die Krankheit kommt im jungen Erwachsenenalter zum Stillstand.


Vorbeugung

Eine gerade Körperhaltung und regelmäßiger Sport sind besonders wichtig.

Die richtige Schreibtischhöhe und passende Sitzmöglichkeiten ermöglichen ein rückenfreundliches Arbeiten. Schweres Heben oder Tragen sollte unbedingt vermieden werden.

Ursachen

Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch unbekannt.

Es gibt jedoch einige Faktoren, welche die Entstehung der Krankheit begünstigen:

  • eine ständig gebückte Körperhaltung
  • schwache Muskulatur aufgrund von mangelnder körperlicher Aktivität
  • zu starke Belastungen, zum Beispiel durch Leistungssport

Symptome

Welche Symptome die Krankheit auslöst, hängt zum einen von der betroffenen Region und zum anderen vom vorliegenden Stadium ab.


Die drei Stadien

  • Anfangsstadium: Die Erkrankung bleibt meist unbemerkt. Schmerzen und /oder Bewegungseinschränkungen sind selten.
  • Aktives Stadium: Die Schmerzen werden häufiger. Wenn die Brustwirbelsäule von der Verkrümmung betroffen ist, bildet sich typischerweise ein Rundrücken aus. Wölbt sich gleichzeitig auch die Lendenwirbelsäule, entsteht ein Hohlrundrücken. Betrifft die Scheuermann-Krankheit nur die Lendenwirbelsäule, entsteht ein Flachrücken. Schmerzhafte Verspannungen und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit sind oftmals die Folge.
  • Endstadium: Die Schmerzen werden aufgrund der Abnutzungserscheinungen und Fehlbelastungen stärker und häufiger. Sowohl die Veränderungen an der Wirbelsäule, als auch die umgebenden Muskeln, Bänder und Gelenke rufen Beschwerden hervor.

Nur in wenigen Fällen schreitet die Krankheit bis ins Endstadium vor.

Meist bleibt sie im Anfangsstadium und kommt mit dem Abschluss des Wachstums zum Stillstand.

Diagnostik

Zunächst wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, wobei der Arzt die Beweglich-keit und die Krümmung der Wirbelsäule überprüft.

Bei Verdacht auf die Scheuermann-Krankheit werden daraufhin Röntgenaufnahmen von der Wirbelsäule gemacht.

Die Röntgenbilder zeigen keilförmige Wirbelkörper und stellenweise auch so genannte Schmorlsche Knorpelknötchen (Bandscheibenanteile, die in den Wirbelkörper eingetreten sind).

Therapie

Bei der Scheuermann-Krankheit gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Thera­pie.


Konventionelle Therapie

In erster Linie sollte auf eine gerade Körperhaltung geachtet werden.

Außerdem sind regelmäßige sportliche Übungen zur Kräftigung der Rückenmuskulatur wichtig. Besonders gut geeignet sind Schwimmen (Rückenschwimmen), Nordic Walking und spezielle Gymnastik.

Zusätzlich ist die Physiotherapie von großer Bedeutung. Dabei werden gezielt bestimmte Muskelgruppen trainiert und der Wirbelsäulenfehlstellung entgegengewirkt.

Ist die Scheuermann-Krankheit bereits stärker ausgeprägt und das Wachstum noch nicht abgeschlossen, kann zusätzlich eine Korsettbehandlung sinnvoll sein. Dadurch wird die Wirbelsäule in die korrekte Haltung gezwungen und das weitere Wachstum in die richtige Richtung gesteuert.

Eine operative Behandlung ist sehr selten notwendig. Nur wenn die Fehlstellung der Wirbelsäule besonders stark ausgeprägt ist und enorme Schmerzen verursacht, kommt eine Operation in Frage.


Komplementäre Therapie

Wie bei der Skoliose können folgende Schüssler-Salze eingesetzt werden:

  • Calcium fluoratum
  • Calcium phosphoricum
  • Kalium phosphoricum und
  • Natrium chloratum

Um die Durchblutung der Rückenmuskulatur zu verbessern, können Kneipp'sche Rückengüsse durchgeführt werden.

Bei schmerzhaften Verspannungen helfen Wärmeanwendungen. Eine konstante Bewegungstherapie mit sanften Yoga-Übungen kann helfen, den Bewegungseinschränkungen im Rücken entgegenzuwirken.