Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Übermäßiges Erbrechen (Frühgestose)

  • Krankheitsbild
  • Diagnostik
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Diese Art der Frühgestose oder auch Hyperemesis gravidarum kommt überwiegend im ersten Drittel der Schwangerschaft vor und stellt eine Gefahr für Mutter und Kind dar.

Das übermäßige Erbrechen grenzt sich deutlich von der einfachen morgendlichen Übelkeit (Emesis gravidarum) ab, unter die viele Schwangere in den ersten Monaten leiden.

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Diagnostik

Bei der Diagnose wird sichergestellt, dass das Schwangerschaftserbrechen nicht der Grund für eine andere Erkrankung ist, wie beispiels­weise eine Gallenblasen- oder Leberinfektion, eine Nierenerkrankung sowie Bauch­speicheldrüsen­entzündung.

Dies wird anhand von Ultraschall- und Blutuntersuchungen festgestellt.

Sollte die Schwangere auch noch im dritten Schwangerschaftsabschnitt unter Übelkeit und Erbrechen leiden, ist vermutlich das HELLP-Syndrom oder auch Spätgestose genannt, der Grund dafür.

Hierbei ist es wichtig, dass der Urin, der Elektrolytwert (Mineralstoffe), das Blutbild sowie die Leber- und Nierenwerte regelmäßig überprüft werden, damit Mutter und Kind nicht in einen lebensbedrohlichen Zustand gelangen.

Ursachen

Die Ursache einer Frühgestose ist unbekannt. Man vermutet jedoch, dass biologische, soziale und psychologische Faktoren in Kombination miteinander zu diesem Krankheitsbild führen.

Außerdem konnte schon öfters bei einer großen Anzahl an Schwangeren, die unter massivem Erbrechen litten, eine Erhöhung des Schwangerschaftshormons Humanchoriongonadotropin (HCG) festgestellt werden.

Aus diesem Grund weisen Frauen mit einer Zwillingsschwangerschaft deutlich öfters Übelkeit und Erbrechen auf, da bei Mehrlingsschwangerschaften der HCG-Wert deutlich erhöht ist.

Symptome

Neben der Übelkeit kommt es aufgrund des unstillbaren Erbrechens zu einem deutlichen Gewichtsverlust der Schwangeren.

Zudem verliert die Erkrankte stark an Flüssigkeit, was durch eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme nicht mehr ausgeglichen werden kann. Es kommt zu einem massiven Flüssigkeits- sowie Mineralstoffverlust, dass wiederum Durstfieber auslöst.

Bei Durstfieber ist die Körpertemperatur erhöht, die Schleimhäute und Hautfalten trocknen aus und der Stoffwechsel gerät durcheinander. Gefährlich wird es, wenn die Nieren- und Leberfunktion dadurch angegriffen wird sowie neurologische Beeinträchtigungen, wie Benommenheit oder starke Bewusstseinsstörungen (Delirium) auftreten.

Therapie

Ist der Gesundheitszustand von Mutter und Kind aufgrund des starken Erbrechens in ernster Gefahr, ist ein Krankenhausaufenthalt unumgänglich.

Im Krankenhaus wird die Schwangere künstlich ernährt und der Mangel an Elektrolyten, Flüssigkeit sowie Nährstoffen mittels Infusion ausgeglichen. Zusätzlich bekommt die werdende Mutter Medikamente (Antiemetika), die den Brechreiz unterdrücken.

Oftmals gehört auch eine psychologische Beratung zur Therapiemaßnahme. Denn die Patientin wird erst entlassen, wenn keine Gefahr mehr für sich sowie das ungeborene Kind besteht und sich auch ihre Psyche stabilisiert hat.

Neben den konventionellen Maßnahmen können auch Methoden der komplementären Medizin zum Einsatz kommen. Hier haben sich Mittel der Homöopathie gegen leichte bis mittelschwere Übelkeit bewährt. Hierzu zählen Substanzen der Brechnuss (Nux vomica), Brechwurzel (Ipecacuanha), Weißes Arsen (Arsenicum album) und Wiesenküchenschelle (Pulsatilla).