Heller Hautkrebs - kaum bekannt, doch sehr gefährlich

Heller HautkrebsHeller Hautkrebs ist weltweit die häufigste Krebsform in der weißen Bevölkerung. Allein in Deutschland gibt es pro Jahr rund 200.000 Neu­erkrankungen, obwohl sich die Hauttumoren leicht verhindern lassen. Mit dem „Tag des Hellen Hautkrebses“ am 13. September will die Euro­päische Haut­krebsstiftung über diese nur wenig bekannte Krebsform aufklären.

Immer mehr Menschen erkranken an Hellem Hautkrebs. Schuld daran ist nicht nur die dünner werdende Ozonschicht. Auch der falsche Umgang mit der Sonne – unge­schütztes Sonnenbaden oder der häufige Gang ins Solarium – begünstigt diese Krebsart.

Heller Hautkrebs tritt wesentlich häufiger auf als das Maligne Melanom, der sogenannte Schwarze Hautkrebs, ist aber weniger bekannt und wird deshalb häufig nicht ernst genommen.

Um den Hellen Hautkrebs stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, veranstaltet die Europäische Hautkrebs­stiftung (European Skin Cancer Foundation) am 13. September 2012 einen europaweiten Aktionstag mit Fachtagungen, Informationsveranstaltungen und Ausstellungen.


Eine unterschätzte Gefahr

Helle Hauttumoren bilden anders als der aggressive Schwarze Hautkrebs nur in sehr seltenen Fällen Absiedlungen in anderen Organen, sogenannte Metastasen. Bei frühzeitiger Erkennung sind sie dementsprechend gut zu therapieren.

Wird der Krebs allerdings erst spät oder überhaupt nicht entdeckt und behandelt, kann er auch Knochen, Knorpel und das umliegende Gewebe zerstören. Eine Operation ist in solchen Fällen kaum zu vermeiden und hinterlässt häufig unschöne Narben oder gar Entstellungen.

Der Helle Hautkrebs, auch Weißer Hautkrebs oder Oberhautkrebs genannt, ist eine Sammelbezeichnung für die beiden Tumor­arten Basaliom und Spinaliom. Sie sind erkennbar an rötlichen oder bräunlichen, schuppig-rauen, oft verhornten oder verkrusteten Hauterhebungen an Stellen, die der Sonne meist ungeschützt ausgesetzt sind: Stirn, Wange, Nase, Ohren, Handrücken und Unterarme. Nicht selten werden sie mit harmlosen Altersflecken verwechselt.


Risikofaktor Sonne

An Hellem Hautkrebs erkranken vor allem Menschen, die in Beruf oder Freizeit jahrelang intensiver Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Die unsichtbare ultraviolette Strahlung der Sonne oder des Solariums schädigt langfristig unsere Hautzellen, sodass diese ihre natürlichen Abwehrkräfte verlieren. Entartete Zellen können sich so ungehindert vermehren und ausbreiten.

Menschen mit sonnenempfindlicher Haut, hellen Augen, blonden oder roten Haaren sind besonders gefährdet – insbesondere dann, wenn Sie sich zu oft und zu lange ungeschützt in der Sonne aufhalten.

Weitere Risikofaktoren:

  • genetische Veranlagung
  • radioaktive Bestrahlung
  • Kontakt mit krebsauslösenden Substanzen
  • geschwächtes Immunsystem (bedingt durch Krankheit, Organtransplantationen oder Medikamenteneinnahme)


So beugen Sie Hautkrebs vor

Hautkrebs ist eine der wenigen Krebsformen, denen man vorbeugen kann. Diese Chance sollten Sie im Sinne Ihrer Gesundheit nutzen!

Sonnenbrände stellen zwar den größten Risikofaktor für Hautkrebs dar, das bedeutet jedoch nicht, dass Sie Sonnenlicht vollständig meiden müssen. Vielmehr kommt es auf einen maßvollen Umgang mit der Sonne an:

  • Halten Sie sich zwischen 11.00 und 15.00 Uhr nicht in der prallen Sonne auf.Hautkrebsvorsorge
  • Verwenden Sie beim Sonnenbaden auf ihren Hauttyp abgestimmte Sonnenschutzcremes und gegebenenfalls ein T-Shirt und einen Sonnenhut.
  • Schützen Sie besonders auch ihre Kinder vor dauerhafter direkter Sonnen­einstrahlung.
  • Verzichten Sie auf Solarienbesuche.

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Um Hautkrebserkrankungen effektiv vorzubeugen, sollten Sie regelmäßig ein Hautkrebsscreening durchführen lassen. Seit Juli 2008 können gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr diese Untersuchung zur Hautkrebsfrüh­erkennung alle zwei Jahre kostenfrei bei einem Internisten, Haut- oder Hausarzt in Anspruch nehmen.

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Zeigen Sie Eigeninitiative

Zusätzlich zur professionellen Untersuchung beim Arzt ist es ratsam, den eigenen Körper regelmäßig selbst auf verdäch­tige Stellen zu untersuchen, vor allem die Bereiche, die dem Sonnenlicht besonders häufig ausgesetzt sind. Bösartige Hautveränderungen lassen sich zumeist mit bloßem Auge entdecken. Sehen Sie sich Ihre Haut nicht nur an, sondern tasten Sie sie zusätzlich ab, denn manche Veränderungen sind erst zu erkennen, wenn man sie berührt.

Wenn Sie auffällige Hautstellen an sich bemerkt haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Für helle Hauttumoren gibt es vielfältige Behandlungsmöglichkeiten:

  • operative Entfernung
  • Vereisung mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie)
  • Behandlung mit Röntgenstrahlen
  • Laserchirurgie (Herausschneiden oder Verdampfen des Krebses mittels eines Laserstrahls)
  • Behandlung mit verschiedenen Wirkstoffcremes