Analmanometrie

Rubrik: Neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Analmanometrie

Inkontinenz und chronische Verstopfung sind nicht immer nur Be­gleiterscheinungen des Alterns.

Ein geschwächtes Schließ­muskelsystem und ein krankhaft er­höhter Schließmuskeldruck können auch bei jungen Menschen nach einer Geburt, einer Unterleibsoperation oder nach der Einnahme bestimmter Medikamente auftreten.

Eine Analmanometrie gibt Aufschluss über die Funktionsfähigkeit des Schließmuskels. Bei der schmerzfreien Untersuchung werden ver­schiedene Druckverhältnisse und Reflexe im Analkanal gemessen.

Die Ermittlung des Schließmuskeldruckes ermöglicht eine exakte Diagnose der Ursachen von Entleerungsstörungen und ermöglicht die Auswahl zweckmäßiger Therapiemöglichkeiten.


Durchführung/Anwendung

Bei einer Analmanometrie wird dem Patienten eine dünne Sonde in den After eingeführt, um zunächst den Ruhe­druck des Schließmuskels zu messen. Zur Erfassung weiterer Parameter wird der Patient anschließend aufgefordert, zu kneifen, zu pressen und zu husten. Ein an das Messgerät angeschlossener Computer zeichnet die Werte auf und wertet sie aus.

Weder das Einführen der Sonde noch die Messung an sich sind mit Schmerzen verbunden. Die Untersuchung dauert circa eine halbe Stunde und wird ambulant durchgeführt. Eine spezielle Vor- und Nachbereitung sind bei einer Anal­manometrie nicht notwendig. Der Patient kann sich wie gewohnt ernähren und muss keine abführenden Mittel einnehmen.


Medizinische Indikation

Patienten, die unter einer Stuhlinkontinenz oder einer dauerhaften Verstopfung leiden, können mit Hilfe einer Anal­manometrie feststellen lassen, ob ihr Leiden von einer Muskelschwäche herrührt.

Eine regelmäßige Überprüfung der Druckverhältnisse im Schließmuskelsystem empfiehlt sich auch zur Erfolgskontrolle einer Inkontinenz-Therapie. Außerdem wird die Analmanometrie routinemäßig vor operativen Eingriffen am Enddarm durchgeführt.