Symptome

Schmerzen beim Stuhlgang

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Schmerzen beim Stuhlgang treten oft in Verbindung mit Verstopfung auf und sind ein häufiges Symptom. Rund 20 Prozent der Erwachsenen in westlichen Industrieländern sind von Afterbeschwerden und Verstopfung betroffen.

So leiden unter Schmerzen beim Stuhlgang vor allem ältere Menschen und Senioren. Eine gesunde Darmentleerung variiert in ihrer Häufigkeit von Mensch zu Mensch und kann zwischen dreimal am Tag bis einmal alle drei Tage stattfinden.

Betroffene, die unter erschwerter Darmentleerung leiden, haben neben den brennenden Schmerzen auch häufig weitere Symptome wie Afterjucken, Blähungen, Druckgefühl im Magenbereich, Nässen am After, Übelkeit oder Blut im Stuhl.

Die Schmerzen beim Stuhlgang zeugen daher von einer verzögerten Darmentleerung, die mit zu hartem und zu trockenem Stuhl einhergeht. Durch das nötige starke Pressen kommt es zu kleinen Rissverletzungen in der Afterschleimhaut (Analfissuren), die entzündliche Prozesse im Bereich des Darmausgangs mit sich bringen. Die Betroffenen verspüren dann ein Brennen oder Schmerzen beim Stuhlgang.

Ursachen

In den meisten Fällen sind Schmerzen beim Stuhlgang mit chronischer Verstopfung verbunden. Aber auch Hämorrhoiden oder Perianalvenen-Thrombosen können zu schmerzhafter Darmentleerung führen.

Darüber hinaus kann auch Durchfall kleine Risse in der Afterschleimhaut verursachen und bei Berührung mit Kot brennende Schmerzen hervorrufen. Größere Risse in der gereizten Schleimhaut des Enddarms werden als Analfissuren bezeichnet und äußern sich durch Blutauflagerungen im Stuhl.

Schmerzen beim Stuhlgang können jedoch auch durch kompliziertere Krankheitsbilder wie Darmentzündungen (z.B. Morbus Crohn) verursacht werden. Dadurch können sogenannte Analfisteln entstehen, die einen Hohlgang zwischen Darm und Blase bilden. Durch die Vermischung des Kots mit Urin führen die Analfisteln beim Stuhlgang zu brennenden Schmerzen.

Auch ein unangenehm juckendes und rot entzündliches Analekzem kann zu den Schmerzen bei der Darmentleerung führen. In selteneren Fällen ist ein Anal- oder Rektumkarzinom für die Schmerzen verantwortlich (Darmkrebs).

Unabhängig von Darmerkrankungen können auch Geschlechtskrankheiten wie die Syphilis zu den Schmerzen beim Stuhlgang führen.

Diagnose

Für schmerzhafte Beschwerden am After und Enddarm schämen sich die meisten Betroffenen und scheuen den Weg zum Arzt. Ohne fachärztliche Behandlung verschlechtert sich das Beschwerdebild jedoch und erschwert langfristig die Therapie.

Patienten mit Schmerzen beim Stuhlgang sollten die Ursachen dafür frühestmöglich abklären lassen und einen Proktologen aufsuchen. In der Regel lassen sich die meisten Darmbeschwerden wirksam behandeln und der Betroffene kann wieder schmerzfrei leben.

Zudem ist es auch wichtig, dass bösartige Erkrankungen wie Darmkrebs rechtzeitig erkannt werden, damit eine Heilung möglich ist.

Im einführenden Patientengespräch erkundigt sich der Facharzt für Enddarmerkrankungen nach dem genauen Beschwerdebild, den Stuhlgewohnheiten und bekannten Vorerkrankungen des Betroffenen.

In der darauffolgenden proktologischen Untersuchung kontrolliert der Arzt den Anus des Patienten auf Entzündungen, Hämorrhoiden oder Schleimhautrisse. Im Rahmen der rektalen Untersuchung tastet der Proktologe mit dem Finger den Analkanal des Patienten nach Auffälligkeiten ab.

Mit einem speziellen Spiegelinstrument (Proktoskop) kann der Facharzt auch in das Innere des Afters hineinschauen.

Abhängig vom bisherigen Befund ergänzen weitere Untersuchungsverfahren die proktologische Diagnose:

Therapie

Schmerzen beim Stuhlgang können verschiedene Ursachen haben und müssen vor einer Therapie von einem Spezialisten fachärztlich abgeklärt werden. Auf Basis des proktologischen Befunds kann die entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

Generell können antiseptische Salben, Zäpfchen oder Antibiotika die Schmerzen beim Stuhlgang lindern. Auch Hausmittel wie ein Kamillenblüten- oder Teebaumölsitzbad.

Sorgt eine Verstopfung für die Beschwerden, kann langfristig eine Ernährungsumstellung künftigen Darmproblemen vorbeugen. Viel Flüssigkeit und Ballaststoffe erleichtern den Stuhlgang. Zudem wirkt weiches oder feuchtes Toilettenpapier schonend auf das empfindsame After. In Absprache mit dem Arzt kann kurzfristig auch ein abführendes Mittel verabreicht werden.

Bei einem Hämorrhoidenleiden können die entsprechenden Gefäße verödet (Sklerosierung) oder operativ entfernt werden. Eine bösartige Krebserkrankung bedarf einer umfangreichen onkologischen Behandlung und schließt neben einem chirurgischen Eingriff häufig auch Chemo- und Strahlentherapie mit ein.

 


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