Umweltmedizinische Schadstoffmessung

Rubrik: Umweltmedizin

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Umweltmedizinische Schadstoffmessung

Wenn unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, tränende Augen oder juckende Haut wiederholt nach längeren Aufenthalten in Gebäuden auftreten, sprechen Mediziner auch vom so genannten „Sick-Building-Syndrom“. Häufig sind Belastungen der jeweiligen Räume mit gesundheitsgefähr­denden Schadstoffen die Ursache. Umweltmedizinische Schadstoff­messungen sollen Aufschluss darüber geben, ob Substanzen in der Umgebung der Betroffenen Auslöser von Beschwerden sein können, die sich keiner Krankheit zuordnen lassen.


Durchführung/Anwendung

Bei einer umweltmedizinischen Schadstoffmessung, auch Umwelt-Monitoring genannt, werden die Konzentrationen verschiedener äußerer Belastungsfaktoren in dem für den Patienten relevanten Umfeld gemessen. Dies kann beispielsweise die eigene Wohnung oder der Arbeitsplatz sein.

Zu unterscheiden ist grundsätzlich zwischen Untersuchungen

  • der Raumluft (Messung flüchtiger Schadstoffe wie organische Lösungsmittel)
  • des Hausstaubs (Messung der Belastung mit Holzschutzmitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln, Schwermetallen etc.) 
  • der Materialien in Innenräumen (Messung der Schadstoffbelastung von Textilien, Teppichen, Möbeln und Baustoffen)

Der Umweltmediziner überprüft nach der Messung die ermittelten Schadstoffgehalte auf ihr Gefährdungspotential für die menschliche Gesundheit. Dafür zieht er unter anderem die gesetzlich festgeschriebenen Grenzwerte zu Rate.

Allerdings geben diese Ergebnisse noch keine Auskunft darüber, ob die Substanzen bereits von dem Patienten aufgenommen worden und tatsächlich schädlich für ihn sind.

Dafür kann bei auffällig hohen Konzentrationen eine gezielte Laboruntersuchung der Schadstoffgehalte im Blut, im Speichel oder im Urin, ein so genanntes Biomonitoring, vorgenommen werden.

Lesen Sie hier mehr zur IGeL-Leistung Umweltmedizinisches Biomonitoring >>


Medizinische Indikation

Umweltmedizinische Schadstoffmessungen sind immer dann sinnvoll,

  • wenn Ärzte bei der Behandlung von Patienten mit unklaren Befindlichkeitsstörungen eine Schadstoffquelle in der Umgebung als mitverantwortlich einschätzen oder
  • wenn abgeklärt werden muss, ob die Gesundheit von Personen, die Umweltschadstoffen ausgesetzt sind oder waren, in ihrer Gesundheit gefährdet sein könnten.