Behandlungsmethoden
EKG
- Beschreibung
- Durchführung
- Anwendung und Risiken
Beschreibung
EKG ist eine bekannte Abkürzung aus dem Bereich der kardiologischen Standarddiagnostik, die sowohl für Elektrokardiographie als auch Elektrokardiogramm steht. Im gleichen Zusammenhang wird auch von der Herzspannungskurve gesprochen.
Für eine fortlaufende Pumpleistung des Herzens ziehen sich die Herzmuskelzellen gleichmäßig zusammen. Diese Kontraktionen geschehen aufgrund elektrischer Impulse, die vom Zellsystem gebildet und an die Herzmuskelfasern weitergeleitet werden. Dadurch kommt es zu Spannungsänderungen am Herzen, die an der Körperoberfläche gemessen werden können.
Im Rahmen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Elektrokardiographie eine der wichtigsten Untersuchungstechniken, da auf diese Weise die Herzstromkurve (Aktivitäten der Herzmuskelfasern) eines Patienten gemessen werden kann. Die erhaltenen Werte werden auf einem Papierstreifen aufgezeichnet oder in einen Computer gespeist und als Kurve (Elektrokardiogramm) dargestellt.
Anhand dieses elektrischen Erregungsablaufs am Herzen kann der Kardiologe Erkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen diagnostizieren. So können eine Reihe von Erkrankungen erkannt und rechtzeitig behandelt werden.
Zudem ist die Anfertigung eines EKGs unkompliziert und schmerzfrei. Innerhalb weniger Minuten kann ohne großen Aufwand die Herzstromkurve eines Patienten aufgezeichnet werden.
Abhängig von der medizinischen Indikation können verschieden Arten eines EKGs durchgeführt werden:
- Ruhe-EKG
- Belastungs-EKG
- Langzeit-EKG
Durchführung
Sofern ein EKG-Gerät vorhanden ist, kann in jeder Facharztpraxis oder Klinik eine Elektrokardiographie durchgeführt werden.
Ruhe-EKG
Beim normalen Ruhe-EKG sitzt oder liegt der Patient, während insgesamt zehn Elektroden auf seiner Körperoberfläche platziert werden. Hierzu werden eine pro Arm und Bein sowie weitere sechs Elektroden an der linken Brust befestigt. Für präzise Messergebnisse wird ein Gel auf die Elektroden aufgetragen, das den Kontakt zur Hautoberfläche verbessert.
Anschließend kann die Messung erfolgen. Dabei werden die Spannung sowie die Ausrichtung eines jeden Herzschlags erfasst und zusammen mit dem Zeitbezug als Kurve graphisch abgebildet (Papierstreifen oder Monitor).
Langzeit-EKG
Bei entsprechender Indikation kann auch ein Langzeit-EKG durchgeführt werden, dass die Herzspannungskurve über 24 Stunden lang aufzeichnet. Damit ein normaler Tagesablauf messtechnisch erfasst werden kann, führen Patienten dazu ein kleines, mobiles Aufnahmegerät mit sich, das die Erregungsabläufe am Herzen für eine spätere Auswertung speichert.
Belastungs-EKG
Für die Erstellung eines Belastungs-EKGs muss der Patient körperlich aktiv sein. Nachdem die Messelektroden auf der Hautoberfläche des zu Untersuchenden fixiert sind, nimmt dieser auf einem stationären Ergometer Platz.
Durch Radfahren oder Laufen erhöht sich die körperliche Anstrengung des Patienten, was zu veränderten Erregungsabläufen am Herzen führt. Das Ziel des Belastungs-EKGs ist es, diese Herzströme unter körperlicher Belastung zu erfassen.
Parallel nimmt der Arzt den Blutdruck des zu Untersuchenden. Für den gewünschten Messverlauf können unterschiedliche Belastungsphasen an dem Ergometer programmiert werden. Kommt es durch die körperliche Belastung zu Schwindel, Luftnot oder Schmerzen im Brustbereich wird die Untersuchung abgebrochen.
Anwendung und Risiken
Das Elektrokardiogramm ist ein Standard kardiologischer Basisdiagnostik und kann im Rahmen von Gesundheitschecks, aber auch zur Feststellung konkreter Krankheitsbilder eingesetzt werden.
Das Untersuchungsverfahren verläuft vollkommen schmerzfrei und birgt für den Patienten keinerlei Risiko.
So können verschiedenste Herzerkrankungen mit einer Elektrokardiographie ermittelt werden:
- Herzbeutelentzündung
- Herzinfarkt
- Herzmuskelerkrankungen
- Herzrhythmusstörungen
- Koronare Herzkrankheit
Aber auch Lungenerkrankungen (z.B. Lungenembolie) oder Störungen im Mineralhaushalt des Körpers können durch ein Herzecho diagnostiziert werden. Beim Verdacht auf Durchblutungsstörungen des Herzens macht auch ein Langzeit-EKG Sinn, um auch vorübergehende Störungen erkennen zu können.
Das Belastungs-EKG wird vor allem auch in der Sport- und Arbeitsmedizin eingesetzt, um die individuelle Belastbarkeit eines Patienten diagnostizieren zu können. Bestimmte Erkrankungen wie Bluthochdruck oder eine Herzleistungsschwäche treten erst bei körperlicher Anstrengung des Betroffenen auf.
© FACHARZT24 (letzte Aktualisierung: 13.08.2013)