Symptome

Hexenschuss

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Plötzlich auftretender massiver Schmerz im Bereich des Unterrückens wird als Hexenschuss bezeichnet. Mediziner sprechen von den Beschwerden in der Lendenwirbelsäule als Lumbago oder auch als akutes Lumbalsyndrom.

Ein Hexenschuss tritt plötzlich und ohne Vorwarnung auf. In der Regel reicht eine ungünstige Körperhaltung oder -drehung, um eine akute Lumbalgie auszulösen. Alltägliche Bewegungen wie Bücken oder Aufrichten können den Hexenschuss hervorrufen.

Ist der Lumbago erst ausgebrochen, schmerzt bereits jede kleine Bewegung. Betroffene nehmen aus Furcht vor mehr Schmerz eine Schonhaltung ein und warten in der gebückten Haltung ab, bis die Beschwerden nachlassen.

Am stärksten spürbar sind die Schmerzen zwischen den unteren Rippen und dem Gesäß. In manchen Fällen strahlt der Schmerz auch bis in die Leisten, in die Oberschenkel oder in den Unterbauch. Beim Niesen oder Husten spüren Betroffene ihren Hexenschuss besonders schmerzhaft.

Aufgrund der heftigen Beschwerden befürchten Patienten auch häufig, dass es sich um einen Bandscheibenvorfall handelt. Jedoch ist in den meisten Fällen eine harmlose Muskelzerrung oder Wirbelblockade der Grund für den Hexenschuss. Gleichzeitig kann der akute Schmerzzustand auch zu einem Dauerleiden werden und als chronische Lumbalgien immer wieder bei den Betroffenen auftreten.

Ursachen

Ein Hexenschuss zählt zu den Kreuzschmerzen und kann verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen sind die Auslöser für ein akutes Lumbalsyndrom jedoch harmlos und auf Muskelzerrungen oder eine Blockierung der Wirbelgelenke im Rücken zurückzuführen.

Die kleinen Gelenke der Wirbelsäule können bei einer ruckartigen Körperdrehung gezerrt und blockiert werden, wodurch die Nervenfasern der Wirbelsäule in dem betreffenden Bereich eingedrückt werden. Dieses Quetschen der Nerven führt zu den äußerst heftigen Schmerzen eines Hexenschusses.

Aber auch eine Muskelverspannung, die durch Bewegungsmangel und stundenlanges Verharren in einer Position entsteht, kann einen Hexenschuss auslösen. Der Grund dafür liegt im Verkümmern und Verkürzen der Rückenmuskeln, die sich dann schmerzhaft verkrampfen.

Schmerzhafte Muskelverkrampfungen können jedoch auch durch Überlastung auftreten. Die verhärtete Muskulatur wird aufgrund einer Mangeldurchblutung mit zu wenig Sauerstoff versorgt und schmerzt stark.

Nur in seltenen Fällen löst ein Bandscheibenvorfall (oder Bandscheibenvorwölbung), der von Gefühlsstörungen im Bein begleitet wird, den Hexenschuss aus. Gründe dafür liegen häufig in Verschleißerscheinungen an den Wirbelgelenken.

Diagnose

Obwohl ein Hexenschuss sehr schmerzhaft und qualvoll ist, sind die Ursachen dafür meistens harmlos. Doch auch wenn die Beschwerden ohne eine ernsthafte Erkrankung auftreten, sollte ein akutes Lumbalsyndrom ärztlich abgeklärt werden.

Durch die eindeutigen Symptome, können Patienten dem Facharzt in der Regel genau beschreiben, wie und wann die Schmerzen im Unterrücken aufgetreten sind. Ergänzend erkundigt sich der Arzt, ob die Kreuzschmerzen auch in Beinen oder Gesäß spürbar sind. Zudem sollte der Patient den Arzt über in der Vergangenheit aufgetretene Rückenbeschwerden informieren.

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung prüft der Facharzt die Reflexe, die Gefühlsempfindlichkeit und die Bewegungsfähigkeit des Patienten, um mögliche Lähmungen zu ermitteln.

Für einen eindeutigen Befund sind weitere Untersuchungsmethoden sinnvoll:

Bei wiederkehrenden Kreuzschmerzen muss auch ein Orthopäde in die Diagnose einbezogen werden.

Therapie

Da bei einem Hexenschuss schon kleinste Bewegungen dem Betroffenen heftigste Schmerzen bereiten, neigen die meisten Patienten zu einer Schonhaltung. Dauerhaftes Ruhigstellen und Ausharren auf Besserung führt jedoch zu einer schlimmeren Verkrampfung der Rückenmuskulatur.

Patienten mit einem akuten Lumbalsyndrom sollten deshalb umgehend zum Arzt, damit die Ursachen für den Hexenschuss festgestellt werden können.

In den meisten Fällen kann ein Lumbago medikamentös und mit Wärmeanwendungen behandelt werden, um dem Patienten möglichst zügig Beschwerdefreiheit zu verschaffen. So kommen schmerzlindernde Präparate wie Diclofenac oder auch Lokalanästhetika zum Einsatz. Auch Kortison-Injektionen wirken entzündungshemmend und helfen die Muskulatur der Lendenwirbelsäule zu entspannen.

Um ein blockiertes Wirbelgelenk wieder bewegungsfähig zu machen, muss in manchen Fällen der Orthopäde den betroffenen Wirbel auch wieder einrenken. Leiden Patienten unter wiederholten Bandscheibenvorfällen, ist womöglich auch eine Operation notwendig.

Um zukünftig weiteren Kreuzbeschwerden zu vorzubeugen, empfiehlt sich für Hexenschusspatienten regelmäßiger Bewegung und leichter Sport, um die Muskulatur der Wirbelsäule zu kräftigen. Unterstützend wirken spezielle Behandlungen für den Bewegungs- und Halteapparat wie Krankengymnastik, Akupunktur, Massagen und Chirotherapie.

Zusätzlich können Patienten standardisierte Rückenschulprogramme wahrnehmen, wie die medizinische Trainingstherapie der Wirbelsäule nach dem FPZ-Konzept.

 


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