Symptome

Juckreiz im Genitalbereich

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Juckreiz im Genitalbereich ist ein unangenehmes Symptom, für das sich Pateinten häufig schämen. Es gibt dem Betroffenen das Gefühl, sich ständig kratzen zu müssen. Generell ist Juckreiz ein Schutzmechanismus der Haut, um Fremdkörper zu entfernen.

Vor allem bei Wärme verstärkt sich das Gefühl sich an der Haut der äußeren Geschlechtsorgane kratzen, scheuern oder reiben zu müssen.

Juckreiz sollte ähnlich wie Schmerz, Kälte- oder Wärmeempfinden als Warnsymptom angesehen werden.

Zudem gibt es mehrere Arten von Juckreiz:

  • Prurigo: Juckreiz in Verbindung mit Hautveränderungen
  • epiktischer Pruritus: begrenzt auf bestimmte Hautregionen
  • protopathischer Juckreiz: brennend und schlecht lokalisierbar

Juckreiz im Genitalbereich wird über die Schmerzrezeptoren der Haut wahrgenommen und zum Gehirn weitergeleitet. An der Verarbeitung dieses Reizes ist auch die Psyche beteiligt. Weiterhin ist Juckreiz ein Symptom, was von der Haut ausgeht.

Vor allem Frauen leiden am häufigsten im Bereich ihrer Geschlechtsorgane (Vulva) an Juckreiz. Männer sind eher weniger betroffen.

Ursachen

Die häufigste Ursache von Juckreiz im Genitalbereich liegt in Pilzinfektionen. Diese kann zu Entzündungen der Vulva, der Scheide oder der Harnröhre führen. Als Nebensymptom von Juckreiz im Bereich der Geschlechtsorgane tritt meist auch ein weißlicher Ausfluss aus der Vulva aus.

Candida, eine Hefepilzgattung, die für die Entzündungen verantwortlich ist, besiedelt auch die gesunde Schleimhaut des Menschen. Sie vermehrt sich vorzugsweise durch hormonelle Veränderungen und kann so bei einer Schwangerschaft Juckreiz im Genitalbereich auslösen.

Speziell bei Männern lässt sich der Juckreiz meist auf eine Vorhautverengung, in Fachkreisen auch Phimose genannt, zurückführen.

Aber auch verschiedene Krankheiten können dieses unangenehme Gefühl im Intimbereich auslösen:

  • bakterielle Infektionen
  • Diabetes mellitus
  • Eisenmangel
  • Krebserkrankungen
  • Östrogenmangel
  • sexuell übertragbare Krankheiten

Ebenfalls kann eine fehlende oder zu gründliche Hygiene im Genitalbereich Juckreiz hervor rufen.

Idiopathischer Juckreiz kann auch ohne erkennbare Grunderkrankung auftreten, die Ursache liegt dann wahrscheinlich im psychosomatischen.

Diagnose

Die ärztliche Anamnese beinhaltet Fragen wie:

  • Beherrscht der Juckreiz den Alltag?
  • Werden aktuell Medikamente eingenommen?
  • Sind Allergien bekannt?
  • Gibt es Grunderkrankungen?

Bei der körperlichen Untersuchung wird auf Kratzspuren, trockene Hautstellen oder Auffälligkeiten der Haut geachtet. Weiterhin tastet der Facharzt die Geschlechtsorgane, speziell die Vagina, ab. Anschließend wird die Schleimhaut der Scheide auf Ausflüsse oder Entzündungen untersucht. Eine Entnahme der Schleimhaut kann zusätzliche Hinweise auf Erreger wie Pilze oder Vieren geben. Zusätzlich wird der pH-Wert des Schleimhaussekrets bestimmt.

Je nach vermuteter Diagnose werden weitere Tests und Untersuchungen durchgeführt. Mit Absprache des Patienten kann zusätzlich eine Computertomographie, eine Röntgenuntersuchung oder auch eine Stuhluntersuchung durchgeführt werden.

Therapie

Die Therapie bei Juckreiz im Genitalbereich hängt grundsätzlich von der jeweilige Ursache für die unangenehmen Beschwerden ab.

Sollte eine Pilzinfektion die Ursache sein, wird mit pilzabtötenden Wirkstoffen (Antimykotika) gearbeitet. Bei Infektionen mit Pilzen oder Bakterien erfolgt meist eine Antibiotika-Therapie.

Sitzbäder mit Kamille sind sehr erholsam und können helfen, den Juckreiz zu mildern.

Um ausschließen zu können, dass der Sexualpartner den Betroffenen nicht wieder ansteckt, sollte dieser von vornherein mitbehandelt werden.

Sollte der Juckreiz im Genitalbereich durch eine Erkrankung ausgelöst werden, ist es erforderlich diese Grunderkrankung zu therapieren. Ist diese geheilt oder in Behandlung, wird sich auch der Juckreiz legen.

Generell sollte die Vaginalflora verbessert oder wieder hergestellt werden. Dazu werden meist Präparate mit Milchsäure- oder Milchsäurebakterien verwendet.