Beschreibung
Juckreiz im Genitalbereich ist ein
unangenehmes Symptom, für das sich Pateinten häufig schämen. Es gibt dem Betroffenen das Gefühl, sich ständig kratzen
zu müssen. Generell ist Juckreiz ein Schutzmechanismus der Haut, um Fremdkörper zu
entfernen.
Vor allem bei Wärme verstärkt sich das
Gefühl sich an der Haut der äußeren Geschlechtsorgane kratzen, scheuern oder
reiben zu müssen.
Juckreiz sollte ähnlich wie Schmerz, Kälte- oder Wärmeempfinden
als Warnsymptom angesehen werden.
Zudem gibt es mehrere Arten von Juckreiz:
- Prurigo: Juckreiz in Verbindung mit
Hautveränderungen
- epiktischer Pruritus: begrenzt auf
bestimmte Hautregionen
- protopathischer Juckreiz: brennend und
schlecht lokalisierbar
Juckreiz im Genitalbereich wird über die Schmerzrezeptoren der
Haut wahrgenommen und zum Gehirn weitergeleitet. An der Verarbeitung dieses
Reizes ist auch die Psyche beteiligt. Weiterhin ist Juckreiz ein Symptom, was
von der Haut ausgeht.
Vor allem Frauen leiden am häufigsten im Bereich ihrer
Geschlechtsorgane (Vulva) an Juckreiz. Männer sind eher weniger betroffen.
Ursachen
Die häufigste Ursache von Juckreiz im
Genitalbereich liegt in Pilzinfektionen. Diese kann zu Entzündungen der Vulva,
der Scheide oder der Harnröhre führen. Als Nebensymptom von Juckreiz im Bereich
der Geschlechtsorgane tritt meist auch ein weißlicher Ausfluss aus der Vulva aus.
Candida, eine Hefepilzgattung, die für die Entzündungen verantwortlich ist,
besiedelt auch die gesunde Schleimhaut des Menschen. Sie vermehrt sich
vorzugsweise durch hormonelle Veränderungen und kann so bei einer
Schwangerschaft Juckreiz im Genitalbereich auslösen.
Speziell bei Männern lässt sich der Juckreiz meist auf eine
Vorhautverengung, in Fachkreisen auch Phimose genannt, zurückführen.
Aber auch verschiedene Krankheiten können dieses unangenehme Gefühl im
Intimbereich auslösen:
- bakterielle Infektionen
- Diabetes mellitus
- Eisenmangel
- Krebserkrankungen
- Östrogenmangel
- sexuell übertragbare Krankheiten
Ebenfalls kann eine fehlende oder zu gründliche Hygiene im Genitalbereich Juckreiz
hervor rufen.
Idiopathischer Juckreiz kann auch ohne erkennbare Grunderkrankung
auftreten, die Ursache liegt dann wahrscheinlich im psychosomatischen.
Diagnose
Die ärztliche Anamnese beinhaltet
Fragen wie:
- Beherrscht der
Juckreiz den Alltag?
- Werden aktuell
Medikamente eingenommen?
- Sind Allergien
bekannt?
- Gibt es Grunderkrankungen?
Bei der körperlichen Untersuchung wird
auf Kratzspuren, trockene Hautstellen oder Auffälligkeiten der Haut geachtet. Weiterhin
tastet der Facharzt die Geschlechtsorgane, speziell die Vagina, ab.
Anschließend wird die Schleimhaut der Scheide auf Ausflüsse oder Entzündungen
untersucht. Eine Entnahme der Schleimhaut kann zusätzliche Hinweise auf Erreger
wie Pilze oder Vieren geben. Zusätzlich wird der pH-Wert des Schleimhaussekrets
bestimmt.
Je nach vermuteter Diagnose werden weitere Tests und
Untersuchungen durchgeführt. Mit Absprache des Patienten kann zusätzlich eine Computertomographie, eine Röntgenuntersuchung oder auch eine Stuhluntersuchung durchgeführt werden.
Therapie
Die Therapie bei Juckreiz im
Genitalbereich hängt grundsätzlich von der jeweilige Ursache für die unangenehmen Beschwerden ab.
Sollte eine
Pilzinfektion die Ursache sein, wird mit pilzabtötenden Wirkstoffen (Antimykotika)
gearbeitet. Bei Infektionen mit Pilzen oder
Bakterien erfolgt meist eine Antibiotika-Therapie.
Sitzbäder mit Kamille sind sehr
erholsam und können helfen, den Juckreiz zu mildern.
Um ausschließen zu können, dass der
Sexualpartner den Betroffenen nicht wieder ansteckt, sollte dieser von vornherein
mitbehandelt werden.
Sollte der Juckreiz im Genitalbereich
durch eine Erkrankung ausgelöst werden, ist es erforderlich diese Grunderkrankung
zu therapieren. Ist diese geheilt oder in Behandlung, wird sich auch der
Juckreiz legen.
Generell sollte die Vaginalflora verbessert
oder wieder hergestellt werden. Dazu werden meist Präparate mit Milchsäure-
oder Milchsäurebakterien verwendet.