Symptome

Rückenschmerzen

  • Definition
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Definition

Als eine der häufigsten Beschwerden gelten Rückenschmerzen in der Bevölkerung. Per Definition sind die Beschwerden keine eigenständige Krankheit sondern häufig ein Symptom für eine Erkrankung, weshalb Rückenschmerzen auch eine Vielzahl von Ursachen haben können.

Die menschliche Wirbelsäule besteht aus 24 einzelnen, untereinander beweglichen Wirbeln und den Knochen des Kreuz- und Steißbeins. Zwischen den einzelnen Wirbeln liegen 23 Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben), die als stabilisierende Bindeelemente fungieren und der Wirbelsäule ihre Beweglichkeit geben. Durch diese Anatomie entsteht die charakteristische Gliederkette der Wirbelsäule. Hinzu kommen zahlreiche Muskeln, Bänder, Sehnen, Nerven und Blutgefäße des Rückens.

Gliederkettige Wirbelsäule aus Bandscheiben und WirbelnAbhängig von der Ursache machen sich Rückenschmerzen entweder ziehend, stechend oder drückend bemerkbar. Es handelt sich um Schmerzustände, die in unterschiedlichen Bereichen des Rückens auftreten können. Wenn sich Muskelver­spannungen im Rücken lösen, spüren Be­troffene den Schmerz in manchen Fällen auch an anderer Körperstelle. So können Verspannungen an der Halswirbelsäule schmerzhaft in die Schulter oder sogar bis in die Hand strahlen.

In den meisten Fällen werden Rückenschmerzen von Verschleißerscheinungen ausgelöst. Spezialisten differenzieren daher zwischen einem radikulären und pseudoradikulären Schmerzsymptom.

  • Radikuläre Rückenschmerzen sind eindeutig lokalisierbar, werden von einer Nervenwurzel ausgelöst und weisen in vielen Fällen auf einen Bandscheibenvorfall hin.
  • Pseudoradikuläre Rückenschmerzen haben ihre Ursprung in den Wirbelgelenken und können auf muskuläre Verspannungen oder Gelenkverschleiß hindeuten.
  • Vegetative Rückenschmerzen werden vom Nervengeflecht des Betroffenen weitergeleitet. So kann es beispielsweise im Bereich der Halswirbelsäule zu Schwindel und Kopfschmerzen kommen, während die Extremitäten unter Überwärmung leiden.

Vor diesem Hintergrund können sich Rückenschmerzen auch als konkrete Krankheitsbilder äußern, die entweder akut oder chronisch auftreten:

Ursachen

Rückenschmerzen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Oftmals bleibt der Grund für die Beschwerden unklar oder mehrere Faktoren sind für den Schmerz verantwortlich. Manchmal kann die Ursache auch gar nicht gefunden werden.

Für folgende Krankheitsbilder können Rückenschmerzen symptomatisch sein:

Jedoch in den meisten Fällen sind alterungsbedingte Verschleißerscheinungen der Wirbelgelenke der Hauptgrund für die Rückenschmerzen. So sind vor allem körper­liche oder organische Ursachen schmerzauslösend. Neben Abnutzungsfaktoren gelten eine schwache Rückenmuskulatur und Fehlbelastungen als die häufigsten Gründe für Rückenbeschwerden.

Immer mehr Menschen verbringen ihren Arbeitstag sitzend im Büro und schaffen in ihrer Freizeit keinen genügenden Bewegungsausgleich. Durch langes Sitzen oder starres Verharren in einer Position werden die einzelnen Muskelgruppen des Rückens unter­fordert und es treten Muskelverhärtungen oder -verkürzungen auf. Betroffene klagen auch über eine allgemeine körperliche Steifheit.

Ohne entsprechende Rückenmuskulatur fehlt es der Wirbelsäule an Stabilität und sie muss die gesamte Stützleistung für den Haltungsapparat alleine tragen. Durch diese Belastung verliert die Wirbelsäule an Beweglichkeit und Stützkraft. Zusätzlich fürht die Instabilität zu krampfhaften Muskelverspannungen und zu quälenden Schmerzen bei den Betroffenen.

Aber auch psychosomatische Erkrankungen können zu Rückenschmerzen führen. Vor allem wirken sich persönliche und berufliche Konflikte oder psychischer Stress ungünstig auf den Halteapparat aus. Rückenschmerzen können demnach auch ein Zeichen dafür sein, dass die Seele leidet.

Diagnose

Bei Rückenschmerzen stellt der Arzt die Diagnose nach einer eingehenden Anamnese sowie einer gründlichen Untersuchung des Haltungs- und Bewegungsapparates des Schmerzpatienten.

Vor allem länger anhaltende, chronische Beschwerden am Rücken, plötzliche sehr starke Rückenschmerzen oder entzündlich geschwollene und überwärmte Bereiche am Rücken sollten Betroffene unbedingt beim Arzt untersuchen und behandeln lassen. Solche Be­schwerden, die auftreten, wenn der Rücken einen Tag lang ungewohnt belastet wurden ist, sind häufig harmlos und verschwinden binnen kurzer Zeit von allein.

Für die Diagnose stellt der Facharzt dem Patienten eine Reihe von Fragen zu Zeitpunkt, Dauer und Art der Schmerzen sowie zu möglichen Begleitsymbolen oder Vorerkran­kungen. Auch der berufliche Alltag des Patienten kann Aufschluss über die Form seiner Beschwerden geben.

Anschließend untersucht der Spezialist den Rücken des Patienten, um beispielsweise eine Bewegungseinschränkung oder eine Muskelverkürzung des Rückens festzustellen. Abhängig von der vermuteten Ursache werden weitere Diagnosen durchgeführt:Weitere Untersuchungen geben Aufschluss über die Rückenschmerzen

Lassen die Rückenschmerzen auch nach mehreren Wochen nicht nach, können die Beschwerden unter Umständen auf folgende Krankheiten hinweisenRückenschmerzen können verschiedene Ursachen haben:

Therapie

Vor allem wiederkehrende chronische Rückenschmerzen sollten Betroffene beim Spezialisten in einem Kompetenzzentrum behandeln lassen. Aber auch akute Rückenschmerzen sind ernst zu nehmen und sollten von einem Facharzt untersucht werden.

Je nach Art der Beschwerden betreuen Experten unterschiedlicher Fachrichtung den Rückenschmerzpatienten. Die richtige Therapie wird im Einzelfall nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten festgelegt.


Rückenschule

Um Rückenschmerzen effektiv behandeln zu können, müssen Patienten auch selber aktiv werden. Denn Schonung und Vermeidungsverhalten aus Angst vor größeren Schmer­zen verschlimmert die Situation des Betroffenen nur. Was der Rücken dagegen braucht, ist mehr Muskulatur, die zur Stabilität der Wirbelsäule beiträgt.

Zur Stärkung der Rückenmuskulatur kann in speziellen Kompetenzzentren die analyse­gestützte medizinische Trainingstherapie für die Wirbelsäule nach der FPZ-Methode in Anspruch genommen werden. Mit einer biomechanischen Funktionsanalyse können die Rückentrainer ein individuelles muskuläres Profil der Wirbelsäule des Patienten erstellen, auf deren Grundlage der Therapeut den persönlichen Trainingsplan ausarbeitet.


Reagieren Sie frühzeitig

Bei chronischen Rückenschmerzen ist ein rechtzeitiges Einsetzen der Behandlung ent­scheidend für den Heilungserfolg. Je länger Betroffene die Konsultation bei Spezialisten hinauszögern, desto schwieriger gestaltet sich die nachfolgende Therapie.

Da eine Operation häufig nicht zum gewünschten Erfolg führt, empfehlen sich für Pa­tienten zunächst konservative schonende Behandlungsmethoden.

Je nach individueller Indikation können folgende Therapieverfahren eingesetzt werden:

Darüber hinaus können spezielle intelligente Gesundheitsleistungen (IGeL) dem Patienten zu Beschwerde- und Schmerzfreiheit mit ihrer Wirbelsäule verhelfen: