Beschreibung
Das
Taubheitsgefühl ist eine Sensibilitätsstörung. Diese heruntergesetzte
Sensibilität der Haut wird vom Facharzt Hypästhesie genannt.
Über verschiedene Rezeptoren, Sinnesorgane
und Sensoren nimmt unser Körper zahlreiche Gefühlsreize wahr. Unser Gefühlssinn
leitet diese Reize an unser zentrales Nervensystem weiter. Dort angekommen
werden die Empfindungen unterteilt. Unser Gehirn unterscheidet dann zwischen
Temperaturempfindungen, Schmerz und mechanischen Empfindungen.
Der Facharzt unterscheidet
Sensibilitätsstörungen:
- taktile
Hypästhesie: Druck- und Berührungsempfindlichkeit ist sensibler als bei anderen
Menschen und heruntergesetzt
- thermische
Hypästhesie: Wärme oder Kälte werden schlechter empfunden
Ein kompletter Sensibilitätsverlust wird als
Anästhesie bezeichnet.
Oft tritt ein Taubheitsgefühl in den
Gliedmaßen auf. Im Bereich des Kopfes oder Leib kommt dies nur sehr selten vor.
Ein Taubheitsgefühl kann sich ganz
verschieden auswirken. Es kann sich in beiden Armen oder Beinen auswirken, oder
nur in einem der Gliedmaßen. Weiterhin kann die Taubheit auch halbseitig im
Körper auftauchen. Begleiterscheinungen können sein:
- Sehstörungen
- Schmerzen
- Sprachstörungen
- Gleichgewichtsprobleme
Sollte das Taubheitsgefühl von allein
verschwinden, kommt es meist danach zu einem Kribbeln der betroffenen Stellen.
Ursachen
Ein Taubheitsgefühl kann gefahrlos, aber auch
riskante Ursachen haben. Sollte es plötzlich auftreten und einen längeren
Zeitraum anhalten, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden um mögliche
Auslöser und Ursachen abzuklären.
Die Ursachen
von Taubheit können sehr verschieden sein. Meist erscheint ein Taubheitsgefühl
als Hauptsymptom bei mangelnder Durchblutung der Körpergliedmaßen oder einer Nervenschädigung.
Bei bestimmten
Körperhaltungen kann schnell ein Nerv abgeklemmt werden, das kann ebenfalls zu
einer Taubheit im Gelenk führen, die allerdings sehr schnell wieder
verschwindet, sobald eine andere Haltung eingenommen hat und man die Gelenke
ein wenig bewegt.
Ein
Taubheitsgefühl kann als Symptom einen Hinweis auf eine Polyneuropathie, eine
Erkrankung des anliegenden Nervensystems, geben. Aber auch bei einem
Bandscheibenvorfall kann es zu einem Taubheitsgefühl kommen. Auslöser hierbei
ist die Bandscheibe, die die Wurzel eines Nervs zusammendrückt.
Verschiedene
Ursachen können für das Taubheitsgefühl verantwortlich sein:
- Karpaltunnelsyndrom
- Multiple
Sklerose
- Minderdurchblutung
- Schlaganfall
- Nervenverletzungen
- Verbrennungen
der Haut
- Vergiftungen
Diagnose
Bei der
ärztlichen Anamnese prüft der Facharzt zunächst:
- Wann
ist das Taubheitsgefühl zuerst aufgetreten?
- Hält
das Taubheitsgefühl seitdem an?
- Gibt
es Begleiterscheinungen?
- Ist
das Gefühl seit einem bestimmten Vorfall da?
- Gibt
es bekannte Grunderkrankungen?
Bei der
darauffolgenden körperlichen Untersuchung wird die gesamte Umgebung geprüft,
die vom Taubheitsgefühl betroffen ist. Der Facharzt kann hierbei eventuelle
Nervenschäden diagnostizieren. Dazu hilft ihm die Prüfung der Reflexe des
Patienten. Aber auch der Gleichgewichtssinn, das Gehör, das Bewusstsein und das
Sehen können Hinweise auf eine Diagnose geben.
Je nach
Verdachtsdiagnose und mit Absprache des Patienten können weitere Untersuchungen
durchgeführt werden:
Therapie
Je nach
Diagnose des Taubheitsgefühls richtet sich auch die Therapie. Auf Grund der
zahlreichen Auslöser, kann die Behandlung sehr unterschiedlich sein. Ein
Taubheitsgefühl, welches nach einer ungünstigen Körperhaltung her entsteht,
verschwindet meist von allein, sofern man die Körperhaltung ändert.
Liegt die Ursache in einem Infekt, wird
dieser meist mit Antibiotika behandelt. Sollte Diabetes der Auslöser von
Taubheitsgefühlen sein, sollte hier die Einstellung des Blutzuckers optimiert
werden und das Begleitsymptom verschwindet wieder.
Sollte eine Polyneuropathie angeboren sein,
werden hier bestmöglich die Symptome behandelt, da diese angeborene Krankheit
noch nicht in ihrer Ursache therapiert werden kann.
Ein Bandscheibenvorfall kann sehr schmerzhaft
sein. Deshalb ist es sinnvoll, die Wirbelsäule auf einem Stufenbett ruhig zu
stellen. Dies passiert erst einmal in einer liegenden Stellung. Sollten die
Schmerzen nicht weniger werden, kann zusätzlich mit Schmerzmitteln gearbeitet
werden.
Um vorbeugend die Rückenmuskulatur aufzubauen
und zu stärken, ist es sinnvoll, an einer Physiotherapie teil zu nehmen.