Behandlungsmethoden

Künstliches Kniegelenk

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Ein künstliches Kniegelenk ist eine Prothese, die bei schwerem und fortgeschrittenem Gelenkverschleiß, das menschliche Kniegelenk teilweise oder sogar vollständig ersetzt.

Im Knie verbinden sich der Oberschenkelknochen und das Schienbein, weshalb das Gelenk deutlich komplizierter als das Hüftgelenk aufgebaut ist. Das reibungslose Zusammenwirken des Ober- und Unterbeins wird erst durch den knorpelbedeckten Meniskus im Kniegelenk möglich.

Das Knie besteht aus dem inneren, dem äußeren und dem vorderen Gelenkabschnitt. Auf diese Unterteilung der einzelnen Gelenkabschnitte kann eine Knieendoprothese bestmöglich an die Anforderungen einer Beeinträchtigung in den Bereichen angepasst werden. Generell wird die Funktionsdauer einer Knieprothese mit etwa 15 Jahren angegeben, wobei ein Wechsel der künstlichen Prothese möglich ist.


Aufbau einer Knieprothese

Genau wie das naturgegebene Kniegelenk besteht eine Knieprothese aus Oberschenkel- und Schienbeinteil. Für eine dauerhafte Beschwerdefreiheit müssen die Prothesen korrosionsbeständig, widerstandsfähig und gut verträglich sein. Verwendete Materialien dabei sind spezielle Kunststoffe (z.B. Polyethylen), Keramik oder Metalllegierung (z.B. Kobalt-Chrom-Verbindung). Durch Verschraubungen oder Verklemmungen wird das künstliche Kniegelenk mit dem Knochen des Ober- und Unterschenkels verankert.

So kommen für die künstlichen Gelenkstrukturen im Knie verschiedene Endoprothesen in Frage:

  • teilweiser Gelenkersatz: Prothese der äußeren oder inneren Kniegelenkabschnitte (sogenannte Schlittenprothese)
  • kompletter Gelenkersatz mit Achsführung: vollständige Kniegelenksprothese einschließlich der achsführenden Bänder (sehr komplizierter Prothesentyp mit kürzester Lebensdauer)
  • kompletter Gelenkersatz ohne Achsführung: vollständige Kniegelenksprothese, wobei die Bandstrukturen erhalten bleiben (z.B. Kreuzband)

Durchführung

Die chirurgische Implantation einer Knieendoprothese ist ein entscheidender Schritt in der Behandlung von chronischen Knieleiden, weshalb der Operation eine umfassende Aufklärungs- und Beratungsphase vorausgeht.

In der Regel findet der Eingriff unter Vollnarkose oder einer Spinalanästhesie statt. Da im Normalfall mit wenig Blutverlust zu rechnen ist, wird eine Eigenblutspende im Vorfeld der Operation nicht nötig. Abhängig von der jeweiligen Knieprothese dauert der Eingriff etwa ein bis zwei Stunden.

Im Rahmen der Operation werden die knorpel- oder knochengeschädigten Gelenkoberflächen chirurgisch entfernt und die verbleibenden Knochenstrukturen für die entsprechende Knieendoprothese angeglichen. Dabei wird das operierende Chirurgenteam von einem computergestützten Navigationssystem unterstützt. Auf diese Weise kann das künstliche Kniegelenk präzise an das Bein des Patienten angepasst werden.

An die Operation schließt sich ein stationärer Klinikaufenthalt von zwei oder drei Wochen. Doch schon am ersten Tag nach der Implantation beginnt für den Patienten die Rehabilitation im Rahmen von Physiotherapie und Krankengymnastik. Unter Aufsicht eines geschulten Therapeuten wird das künstliche Kniegelenk nach und nach mehr belastet.

Auch nach der Zeit im Krankenhaus muss der Patient krankengymnastische Maßnahmen wahrnehmen, um die Knieprothese einzuarbeiten. Normalerweise dauert diese Rehabilitationsphase drei Monate.

Anwendung und Risiken

Sobald ein Kniegelenk in seiner Funktion oder Beweglichkeit chronisch beeinträchtigt ist oder zu anhaltenden Schmerzen führt, kann nur die Implantation eines künstlichen Kniegelenks dauerhaft Beschwerdefreiheit verschaffen.

Auch wenn bisherige Behandlungsmethoden wie Physiotherapie, Massagen oder Medikamente nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, kommt für die Betroffenen die Implantation eines künstlichen Kniegelenks in Frage.

Chronische Knieleiden entstehen in den meisten Fällen aufgrund von degenerativem Gelenkverschleiß, der auf Arthrose (Gonarthrose), Verletzungen, entzündliche Prozesse(Rheuma), Überlastungen (z.B. Übergewicht) oder Fehlbildungen (X- oder O-Beine) zurückzuführen ist. Aber auch andere Weichteilstrukturen des Knies wie die Kreuzbänder oder der Meniskus können irreversible Beschwerden verursachen.


Komplikationen

Um die Risiken einer Knieoperation so niedrig wie möglich zu halten, muss der Eingriff sorgfältig vorbereitet werden. Folgende Komplikationen können infolge einer Knieprothesen-Implantation hervorgerufen werden:

  • Bildung von Thrombosen in den Beinen
  • bakterielle Infektionen der Knieendoprothese
  • Verrenkung, Verschiebung oder Lockerung einzelner Prothesenstrukturen oder des ganzen künstlichen Kniegelenks
  • Knochenneubildung im operierten Bereich


Prognose

Grundsätzlich wird ein künstliches Kniegelenk bei den meisten Patienten mit einer langen Lebensdauer (rund 15 Jahre) veranschlagt. So werden durch die Knieendoprothese die Schmerzen gelindert, während gleichzeitig die Beweglichkeit des Gelenks deutlich verbessert wird.

 


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