Behandlungsmethoden

Weisheitszähne (OP)

  • Überblick
  • Symptome
  • Durchführung
  • Anwendungen und Risiken

Überblick

Die Weisheitszähne entwickeln sich im Gegensatz zu den restlichen Zähnen erst deutlich spät – meistens im Pubertätsalter oder darüber hinaus.

Anatomisch betrachtet zählen die Weisheitszähne zu den insgesamt 32 Zähnen des menschlichen Gebisses. Für Kau- oder Sprechprozesse werden sie jedoch nicht gebraucht.

Die Weisheitszähne wachsen im hintersten Bereich des Kiefers, in der Regel jeweils zwei oben und zwei unten. Den Ursprung Keim dieses Zahns besitzt jeder, aber oftmals durchbrechen nicht alle vier Weisheitszähne das Zahnfleisch. Auch, dass es zu gar keinem Wachstum kommt, ist nicht selten.

In den meisten Fällen ist die Entwicklung der Weisheitszähne mit Komplikationen verbunden. Besonders häufig sind die im Unterkiefer gelegenen davon betroffen. Durch das späte Wachstum ist die Entwicklung des Gebisses in der Regel schon abgeschlossen, weshalb im Kiefer wenig Platz für weitere Zähne ist.

So können die Weisheitszähne gar nicht (Retention) oder nur zum Teil (Teilretention) durch das Zahnfleisch brechen. Die Folge sind Entzündungen, Karies oder schmerzhafte Abszesse.

Symptome

Das späte Wachstum der Weisheitszähne kann bei Jugendlichen zu erheblichen Beschwerden führen. Zu den Folgen zählen angeschwollene Lymphknoten und anhaltende Schmerzen durch Zahnwurzelentzündungen.

Auch, dass die Weisheitszähne schief aus dem Zahnfleisch wachsen, zu nah an den Backenzähnen liegen oder sich beispielsweise nur die oberen Weisheitszähne oder nur die Unteren bilden, sind mögliche Folgen der Entstehung der Weisheitszähne.

Die resultierenden Symptome reichen von starken Schmerzen, Kau- oder Bissschwierigkeiten bis hin zu Kieferverschiebungen, weil entweder der Gegenspieler zum Aufbiss fehlt oder die anderen Zähne aufgrund des Platzmangels bedrängt werden.

Aus diesen genannten Gründen werden in vielen Fällen die Weisheitszähne vom Zahnarzt oder Kieferchirurgen operativ entfernt.

Durchführung

Eine Weisheitszahn-Operation wird in der Regel mit einer lokalen Betäubung durchgeführt. Wie viele der Weisheitszähne gezogen oder entfernt werden, hängt von den individuellen Beschwerden des Patienten ab.

Vor der Operation untersucht der Zahnarzt die Weisheitszähne und überprüft die Lage sowie die Wurzelverankerung anhand eines Röntgenbildes.

Bei der Entfernung der Weisheitszähne wird unterschieden zwischen einem chirurgisch-operativen Eingriff und dem Ziehen der Weisheitszähne.


Operativer Eingriff

Wenn die Weisheitszähne noch nicht das Zahnfleisch durchbrochen haben, muss zunächst mithilfe eines Skalpells, die Schleimhaut oberhalb des Weisheitszahns geöffnet werden.

Anschließend wird der Knochen, der oft das Durchbrechen des Zahns verhindert, mit einer Fräse freigelegt.

Der nun sichtbare Weisheitszahn wird, je nach Lage des Zahns, der Nerven sowie das Fortschreiten des Durchbruchs, im Ganzen oder aufgebohrt in Teilstücke, entnommen. Im Anschluss erfolgt das Zunähen der Wunde.


Extraktion (Ziehung) der Weisheitszähne

Liegt der Weisheitszahn bereits frei im Kiefer des Patienten oder ist vollständig durch das Zahnfleisch gebrochen, reicht oftmals eine Extraktion (Ziehung) des Zahns.

Mithilfe einer Zange wird der Zahn vorsichtig hin und her gekippt, sodass sich das Zahnfach weitet und der Zahn gezogen werden kann.

Reicht das hieraus entstandene Blutgerinnsel nicht zum Wundverschluss aus, wird auch hier im Anschluss die entstandene Wunde vernäht. Nach einer Woche werden die Fäden gezogen.

Anwendungen und Risiken

In der Regel werden die Weisheitszähne nur entfernt, wenn sie auf Nachbar­zähne drücken oder andere gesundheitliche Beschwerden verursachen.

Medizinische Indikationen für eine Weisheitszahn-OP sind:

  • Platzmangel im Kiefer
  • Kariesbefall
  • Entzündungen, Abszessbildung oder Zysten
  • Verschiebungen des Kiefers und Schädigungen der Nachbarzähne
  • Gesichtsschmerzen

Wie jede Operation birgt auch die der Weisheitszähne einige Komplikationen. In der Regel beläuft sich das auf:

  • Schwellungen, Nachblutungen und Blutergüsse
  • Schluckbeschwerden
  • Wundinfektion

Eher selten sind folgende Risiken der Operation:

  • Kieferklemme
  • Schädigung der umliegenden Gefühlsnerven
  • Kieferbruch
  • Entzündung der Kieferhöhle