Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Informationen über: Hepatitis C
- Krankheitsbild
- Ursachen
- Überblick
- Allgemeine Maßnahmen
- Ernährung
- Selbsthilfegruppen
Krankheitsbild
Hepatitis C kann mit grippeähnlichen Symptomen beginnen oder auch vollkommen symptomlos verlaufen. Häufig geht die Erkrankung in ein chronisches Stadium über.
Die Betroffenen klagen dann über Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Oberbauchbeschwerden wie beispielsweise Blähungen und Völlegefühl oder auch über Juckreiz und Gelenkbeschwerden. Bei jedem Dritten entwickelt sich infolge der Hepatitis eine Leberzirrhose. Sie kann die Funktionsfähigkeit des Organs entscheidend einschränken.
Das leistet Ihre Leber für Sie
Die Leber liegt auf Ihrer rechten Körperseite im Oberbauch unmittelbar hinter den untersten Rippen. Der linke Lappen reicht weit nach links hinüber. Mit einem Gewicht von etwa eineinhalb Kilogramm ist sie die größte Drüse Ihres Körpers und erfüllt vielfältige Aufgaben:
Sie sorgt beispielsweise für die Verdauung der Fette, indem sie die so genannte Galle bildet. Diese fließt über die Gallengänge direkt in den Zwölffingerdarm. Ihre wichtigste Funktion ist aber die Entgiftung von Fremdstoffen, wie beispielsweise Alkohol, Nikotin, Medikamenten und anderen. Weiterhin baut sie Eiweißstoffe zu körpereigenem Eiweiß um, baut nicht mehr benötigte Hormone und rote Blutkörperchen ab, lagert das dabei frei werdende Eisen ein, bildet wichtige Substanzen für die Blutgerinnung und die körpereigene Abwehr und legt Energiereserven an.
Krankheitsverlauf
Die Hepatitis C-Infektion kann entweder mit anfänglichen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Oberbauchbeschwerden, Gelenkschmerzen sowie im Weiteren mit der charakteristischen Gelbsucht verlaufen oder ohne jegliche körperliche Beschwerden (asymptomatisch). Auf jeden Fall geht die Hepatitis C in der Mehrzahl der Fälle (vor allem bei asymptomatischem Erscheinen) nach der akuten Phase in eine chronische Verlaufsform über, das heisst das Virus bleibt im Körper und wird nicht eliminiert. In der chronischen Phase variiert die Ausprägung der Erkrankung ebenfalls sehr stark.
In einigen Fällen bestehen über viele Jahre keine körperlichen Beschwerden, in anderen kommt es zur Entstehung einer Leberzirrhose oder eines Leberzellkarzinoms. Vorstufe der Leberzirrhose ist dabei eine Leberfibrose, das heisst die Verdrängung von Leberzellen durch Bindegewebszellen.
Ursachen
Hervorgerufen wird Hepatitis C durch eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus. Dieser Erreger ist weltweit verbreitet, vor allem in den Tropen und Subtropen. Doch auch bei uns in Deutschland erkranken pro Jahr etwa 5.000 Menschen an Hepatitis C.
Hepatitis C ist ansteckend
Die Übertragung der Krankheit erfolgt in erster Linie über Blutkontakte. Besonders gefährdet sind daher Bluter, Drogenabhängige und Menschen, bei denen eine Blutwäsche oder Transfusion erfolgt. Infizieren kann man sich jedoch auch bei hygienisch nicht einwandfrei durchgeführtem Piercing, Tätowierungen und Ohrlochstechen, sowie aufgrund blutender Verletzungen beim gemeinsamen Benutzen von Nassrasierern, Nagelscheren oder Zahnbürsten.
Das Infektionsrisiko über Körperflüssigkeiten wie beispielsweise Speichel, Schweiß, Tränen, Sperma und Muttermilch ist gering und kommt selten vor. Allerdings kann es mit 100 prozentiger Sicherheit auch nicht ausgeschlossen werden.
Wann zum Arzt?
Jede Lebererkrankung gehört in die Hand eines Arztes. Wer einmal eine Hepatitis durchgemacht hat, sollte auf jeden Fall in regelmäßigen Abständen seine Leberwerte im Blut kontrollieren lassen.
Diagnose
Neben der Vorgeschichte (Risikogruppen) und den körperlichen Beschwerden spielt vor allem die Blutuntersuchung die entscheidende Rolle bei der Sicherung der Diagnose. Hierbei können sowohl die einzelnen Hepatitisformen unterschieden, als auch das Stadium der Erkrankung ermittelt und Virusträger, die die Krankheit an Dritte weitergeben könnten, festgestellt werden. Teilweise kann noch eine so genannte Biopsie, das heisst die Entnahme eines kleinen Leberstückchens, zur anschließenden mikroskopischen Beurteilung nötig werden.
Überblick
Schonen Sie sich und Ihre Leber! Alle, die eine Lebererkrankung haben, egal ob diese leicht oder schwer ist, bedürfen der Schonung.
Durch eine eingehaltene Bettruhe wird die Leber besser durchblutet, was die Regeneration begünstigt. Sie müssen ihre Leber unbedingt längere Zeit entlasten, damit sie sich wieder richtig erholen kann.
Verzichten Sie auf Alkohol
Entscheidend ist für Ihre Gesundheit vor allem die Ernährung. Für alle Leberkranken ist eines tabu: Alkohol! Er muss nämlich nicht nur in der Leber abgebaut werden, sondern hat zusätzlich auch noch leberschädigende Eigenschaften.
Stimmen Sie Ihre Ernährung auf die Krankheit ab
Darüber hinaus muss je nach Schwere Ihrer Erkrankung Ihre Ernährung auf die Leistungsfähigkeit Ihrer Leber abgestimmt werden. Bei leichten Verlaufsformen reicht es möglicherweise, viel zu trinken, reichlich Obst zu essen und ansonsten auf die wenigen Lebensmittel zu verzichten, die man schlecht verträgt.
Medikamente
In der akuten Phase der Erkrankung führt die Therapie mit Interferon in der Mehrzahl der Fälle zur Ausheilung. Auch wenn die Erkrankung bereits in ein chronisches Stadium übergegangen ist, kann mit medikamentöser Therapie (oft eine Kombination mehrerer Präparate) noch eine Heilung erreicht werden. Erfolgreich werden auch Ciclosporine eingesetzt, die die Vermehrung des Virus hemmen.
Allgemeine Maßnahmen
Hepatitis C ist leider ansteckend. Da es bis heute keine vorbeugende Impfung gibt, sind Ihre Mitmenschen auf Ihre Hilfe und Ihre Vorbeugemaßnahmen angewiesen.
Schützen Sie Ihre Mitmenschen!
Bitte nehmen Sie diesen Schutz ernst und beachten Sie folgende vorbeugenden Hinweise:
Da die Infektion über das Blut erfolgt, ist jeder Blutkontakt eine potentielle Infektionsquelle für andere. Spenden Sie daher kein Blut oder Organe. Teilen Sie weder Nassrasierer noch Zahnbürste mit jemand anderem. Weisen Sie Ihren Arzt vor dem Blutabnehmen, vor dem Setzen von Spritzen und vor Eingriffen bitte unbedingt auf eine mögliche Infektionsgefahr hin. In ganz seltenen Fällen wird auch eine Übertragung durch Körpersekrete berichtet.
Leider lässt sich daher eine Infektionsgefahr durch Sexualkontakte nicht mit 100 prozentiger Sicherheit ausschließen. Mit einem Kondom können Sie Ihren Partner aber vorbeugend schützen.
Kein Sport
Während der akuten Phase einer Hepatitis sollte auf Sport verzichtet und statt dessen eine konsequente Bettruhe eingehalten werden.
Ernährung
Eine spezielle Leberdiät brauchen Sie, zumindest bei leichten Verlaufsformen, nicht einzuhalten. In diesen Fällen empfiehlt sich eine sogenannte leichte Vollkost.
Das heißt: Sie dürfen (außer Alkohol) alles zu sich nehmen, sollten aber auf Nahrungsmittel, die Sie erfahrungsgemäß schlecht vertragen, verzichten. Bei starken Leberschäden oder Begleiterkrankungen wird Ihnen Ihr Arzt gegebenfalls weitere Diäthinweise geben, die Sie dann unbedingt befolgen sollten, um Schäden vorzubeugen.
In jüngerer Zeit hat sich ein positiver Effekt von höherem Kaffeekonsum gezeigt: Mehr als zwei Tassen täglich beugen der Entstehung einer Leberfibrose vor. Diese Wirkung ist auf Kaffee beschränkt, andere coffeinhaltige Getränke haben keine diesbezügliche Wirkung.
1. |
Verzichten Sie auf Alkohol. |
2. |
Wenn Sie übergewichtig sind, bauen Sie Ihr Übergewicht ab. Verzichten Sie in dieser Zeit auf Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel. Reduzieren Sie Ihren Kohlenhydratkonsum und verwenden Sie Fette (Margarine, Öl) mit einem hohen Anteil an essentiellen Fettsäuren (zum Beispiel Distelöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl). |
3. |
Essen Sie ansonsten leichte Vollkost. |
Leichte Vollkost
Bei der leichten Vollkost können Sie alles essen, was Ihnen schmeckt und bekommt. Meiden Sie lediglich die Lebensmittel beziehungsweise Speisen, die Sie schlecht vertragen. Wissen Sie, welche dies sein können? Die folgende Liste wird Ihnen helfen. Sie enthält Nahrungsmittel, die bei Lebererkrankungen häufig Unverträglichkeitserscheinungen auslösen.
Oft schlecht verträglich bei Lebererkrankungen:
Obst, Gemüse |
rohes Stein- und Kernobst, Pilze, Lauch, Hülsenfrüchte, Gurkensalat, Weißkohl, Grünkohl, Paprikagemüse, Sauerkraut, Rotkraut, Zwiebeln, Wirsing, Pommes frites, Kopfsalat, Kartoffelsalat, Nüsse |
Milchprodukte |
Sahne |
Fleisch |
paniert Gebratenes, Geräuchertes, Eisbein |
Getränke |
kohlensäurehaltige Getränke |
Sonstiges |
frittierte Speisen, fette Speisen, süße und fette Backwaren, hart gekochte Eier, frisches Brot, Bohnenkaffee, Mayonnaise |
Haben Sie Wasseransammlungen im Gewebe? Dann sollten Sie extrem mit Kochsalz sparen und reichlich Ballaststoffe verzehren.
Ist Ihre Fettverdauung gestört? Dann hilft eine fettarme Nahrung. Wenn auch diese nicht ausreicht, empfiehlt es sich, auf so genannte MCT-Fette auszuweichen. Das sind besonders leicht verdauliche diätetische Fette.
Ist die Funktionsfähigkeit Ihrer Leber eingeschränkt? Vor allem die Entgiftungsfunktion? Dann muss Ihr Eiweißkonsum eingeschränkt werden. Bitte reduzieren Sie das Eiweiß nicht eigenmächtig, denn eine ausreichende Eiweißzufuhr ist für Ihre Gesundheit sehr wichtig. Ihr Arzt wird Ihnen in diesem Fall genaue Hinweise geben, wie Sie Ihren Eiweißverzehr exakt auf die verbliebene Restfunktion Ihrer Leber abstimmen können. Gesund sind für Sie dann besonders die pflanzlichen Eiweiße. Von den tierischen werden Sie Milch und Eiereiweiß am besten vertragen, am schlechtesten Fisch und andere eiweißhaltige Nahrungsmittel.
Selbsthilfegruppen
Arbeitsgemeinschaft Hepatitis CPostfach 250205 Bundesverband HCV-geschädigter Frauen nach Immunprophylaxe Anti-Dc/o KISS - Kontakt-u.Informationsstelle Deutsche Hepatitis Liga e.V.Postfach 200666 Deutsche Leberhilfe e.V.Luxemburger Str. 150 Kindernetzwerk e.V. f. kranke u. behinderte Kinder u. Jugendliche in der Ges.Hanauer Straße 15 Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.Maiblumenstr. 12 Verein leberkrankes Kind e.V.Weimarer Str. 3 |
© Copyright 2010. Alle Rechte bei martens - medizinisch-pharmazeutische software gmbh. (letzte Aktualisierung: 22.05.2012)