Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Erektile Dysfunktion

  • Krankheitsbild
  • Ursachen und Symptome
  • Diagnose und Therapie

Krankheitsbild

Die erektile Dysfunktion bezeichnet ein Krankheitsbild, das für eine Potenz­störung steht und zu den andrologischen Erkrankungen zählt.

Doch nicht jede vorübergehende Erektionsschwäche deutet gleich auf eine chronische Störung der Erektionsfähigkeit hin. Laut Medizinern sind Männer von der Erkrankung betroffen, wenn sie über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten beim Geschlechtsverkehr keine Versteifung des Glieds (Erektion) bekommen oder diese beim Intimverkehr nicht aufrecht erhalten können.


Führt häufig zu Komplexen

Für Betroffene stellt eine Erektionsstörung vor allem auch eine psychische Belastung dar. Sie beeinträchtigt nicht nur den Geschlechtsakt, sondern kann sich ebenso negativ auf das Selbstwertgefühl des Mannes sowie die Beziehung zur Partnerin auswirken.

Rund die Hälfte aller betroffenen Männer ist beim Auftreten einer erektilen Dysfunktion zwischen 40 und 70 Jahre alt.

Eine Impotenz kann sowohl einmalig als auch wiederholt auftreten, was vor allem mit zunehmendem Alter häufiger vorkommt. Erektionsstörungen gehen jedoch keinesfalls zwangsläufig mit dem Älterwerden einher.

Ursachen und Symptome

Eine Potenzstörung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Penis des Patienten beim Geschlechtsakt meistens nicht steif wird.

In anderen Fällen ist der Penis zwar erigiert, jedoch nicht hart genug, um eindringen zu können. Drittens kann es während des Intimverkehrs zu einer plötzlichen Erschlaffung des steifen Penis kommen.


Eine Erektionsstörung kann viele Gründe haben

Bei einer erektilen Dysfunktion wird der Penisschwellkörper gar nicht oder zu wenig mit Blut versorgt, was dazu führt, dass das männliche Geschlechtsteil nicht steif wird oder nach kurzer Zeit erschlafft. Die Ursachen hierfür sind ganz verschieden und treten häufig auch in Kombination auf.

Körperliche Erschöpfung oder psychischer Stress, der vor allem bei jüngeren Männern für eine Erektionsstörung verantwortlich ist, gehören ebenso dazu wie organische Auslöser. So können Erkrankungen des Herz-Kreislauf-, Gefäß- oder des vegetativen Nervensystems (z.B. bei Multiple Sklerose) zu Potenzproblemen führen.

Häufig sind auch bestimmte Wirkstoffe in Medikamenten sowie hormonelle Störungen oder Verkalkungen der Blutgefäße (Arteriosklerose) für die Erektionsprobleme ursächlich. Zudem können jahrelanger Alkohol- und Nikotinkonsum sowie Übergewicht die Penisversteifung beeinträchtigen.

Auch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus, ein erhöhter Cholesterinspiegel sowie Verletzungen und Operationen im Bereich des kleinen Beckens können das Risiko einer erektilen Dysfunktion erhöhen.

Diagnose und Therapie

Durch ein ausführliches Patientengespräch erhält der Urologe oder Androloge bereits erste Anzeichen für den Grund der Erektionsstörung.

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung überprüft der Arzt, ob zum Beispiel eine Venenerweiterung am Hoden, eine Vorhautverengung oder eine Entzündung der Eichel vorliegt. Die Analyse einer Blutprobe auf den Testosteronhaushalt, den Blutzucker und die Blutwerte trägt ebenfalls zu einer Absicherung der Diagnose bei. In Abhängigkeit des individuellen Krankheitsbildes können weitere Auswertungen (z.B. Nieren- oder Leberwerte) notwendig werden.


Therapie richtet sich nach individuellem Befund

Um eine erektile Dysfunktion effektiv zu behandeln, gibt es unterschiedliche Ansätze. Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch, kann sich eine gesunde Lebensweise positiv auf den Verlauf der Potenzstörung auswirken. So bewirkt der Verzicht auf Nikotin, Alkohol sowie eine Gewichtsabnahme zu einer verbesserten Erektionsfähigkeit.

Wird Impotenz als Nebenwirkung bestimmter Medikamente diagnostiziert, können diese Mittel in Absprache mit dem behandelnden Arzt durch andere Präparate ersetzt werden. Pflanzliche Mittel oder eine Hormontherapie können in Kombination mit anderen Maßnahmen eine höhere Wirksamkeit erzielen.


Medikamentöse Therapie

Damit der Geschlechtsverkehr wieder reibungslos durchgeführt werden kann, bietet sich die Einnahme spezieller Medikamente (PDE-5-Hemmer) an. Sogenannte Bedarfsmedikamente (z.B. Viagra) werden beispielsweise erst kurz vor dem Intimverkehr eingenommen. Innerhalb einer bestimmten Zeit (bis zu 36 Stunden) ermöglichen die darin enthaltenen Wirkstoffe eine Gliedversteifung. Andere Mittel, die im Rahmen einer Konstanztherapie zum Einsatz kommen (z.B. Yohimbin), werden hingegen regelmäßig – oft täglich – geschluckt, um die Fähigkeit einer Erektion bei sexueller Stimulierung konstant aufrechtzuerhalten.


Injektionen

Während derartige Medikamente oral eingenommen werden, gibt es gefäßerweiternde Substanzen, die direkt in den Penis injiziert werden können. Der Effekt: Der Penis wird nach wenigen Minuten steif. Wer Spritzen fürchtet, kann alternativ spezielle Mini-Tabletten mittels Applikator in die Harnröhre einführen.


Vakuumpumpen

Vakuumpumpen saugen gewissermaßen Blut in den Penis, damit dieser aufrecht steht. Eine solche Pumpe wird kurz vor dem Intimverkehr am Glied angebracht.


Operative Therapie

Ein Schwellkörper-Implantat, das in den Penis eingesetzt wird, kann ebenfalls für eine Penisversteifung sorgen. Einen solchen Eingriff führt der Arzt jedoch nur durch, wenn alle anderen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Gefäße zu operieren, damit mehr Blut in den Penis fließen und eine Erektion herbeiführen kann. Andererseits können Venen, die eine zu große Blutmenge aus dem Glied ableiten und damit zu einer Erschlaffung beitragen, ebenfalls durch einen chirurgischen Eingriff verändert werden.