Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Erworbene Blutgerinnungsstörungen

  • Krankheitsbild
  • Diagnostik
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Eine Störung der Blutgerinnung innerhalb der Gefäße wird durch eine Vielzahl von Ursachen hervorgerufen.

Zum einen kann die Ursache ein Blutblättchenmangel (Thrombozytenmangel) sein, die das verletzte Blutgefäß wieder verschließen. Oder aber es liegt die sogenannte Bluterkrankheit vor, bei der genetisch bedingt zwei wichtige Gerinnungsfaktoren im Blut fehlen.

Aber auch Vitamin K-Mangel stört den normalen Vorgang der Blutgerinnung. Diese Ursachen veranlassen eine massive Blutungsneigung () und somit auch ein erheblicher Verbrauch an Blutgerinnungsfaktoren, was erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit des Betroffenen birgt.

Eine Verbrauchskoagulopathie ist ein lebensbedrohliches Krankheitsbild und kann im schlimmsten Fall tödlich sein.

Diagnostik

Laboruntersuchungen, die die Blutgerinnung anhand der Anzahl der Thrombozyten (Blutblättchen), die Menge der Blutgerinnungsfaktoren sowie die Dauer der Blutung analysieren, lassen eine Blutgerinnungsstörung schnell feststellen.

Durch entnommenes Gewebe aus dem Knochenmark kann mikroskopisch ein Thrombozytenmangel festgestellt werden, da das Knochenmark die Produktionsstätte dieser Blutblättchen ist.

Der Quickwert (Funktion der Blutgerinnung) ist sehr niedrig und ein weiteres Parameter für die Diagnosestellung.

Ursachen

Viele Faktoren können zu einer Blutgerinnungsstörung des Körpers führen.

Neben einem Vitamin-K Mangel, welches für die Bildung von blutgerinnenden Faktoren zuständig ist, können eine verminderte Produktion von Thrombozyten (Bluttblättchen) oder aber fehlende Blutgerinnungsfaktoren, wie antihämophiles Globulin die Ursache für die Störung und eine folgliche Verbrauchkoagulopathie sein.

Ebenso können schwere Infektionen, massive Blutungen, Operationen, Schockzustände mit verminderter Durchblutung der Gefäße oder aber Komplikationen bei der Geburt, Blutgerinnungsstörungen hervorrufen.

Diese Ursachen veranlassen einen massiven Gerinnungsreiz, der über einen längeren Zeitraum anhält und die Blutgerinnungsfaktoren sowie Thrombozyten aktiviert, sodass diese im erheblichen Ausmaß verbraucht werden.

Dies führt dazu, dass sich kleine Blutgerinnsel in den Gefäßen bilden und die Fibrinolyse (Stoffwechselablauf) anregt wird. Die ist wiederum für die Auflösung von Blutgerinnseln im Körper zuständig.

Laufende Fibrinolyse und Blutgerinnungsstörung verursachen einen komplexen Ablauf von zwei Durchblutungsstörungen. Zum einen blutet der Betroffene stark, zum anderen bilden sich trotzdem Blutgerinnsel.

Symptome

Anzeichen für eine gestörte Blutgerinnung sind übermäßig starke und viele Blutergüsse am Körper sowie Haut- und Schleimhautblutungen.

Ebenso sind ein schleichender Blutverlust mit einhergehendem Eisenmangel (Blutarmut) und deutlich erhöhte Blutungszeit, Symptome für eine Blutgerinnungsstörung.

Blutungen in Organen, wie Niere, Gehirn oder Magen-Darm-Trakt führen zu erheblichen Blutverlusten, die zunächst unbemerkt bleiben, jedoch lebensbedrohlich für den Organismus sind.

Therapie

Die Verbrauchkoagulopathie ist eine schwerwiegende Erkrankung, die bei einer zu späten Therapie tödlich enden kann.

Somit steht im Vordergrund der Therapie zunächst die Behandlung der Grunderkrankung, wie beispielsweise einem Mangel an Thrombozyten. Ist die Blutgerinnungsstörung früh genug erkannt worden, kann die Verschreibung von Heparin eine Verbrauchskoagulopathie verhindern.

Heparin verfügt über eine gerinnungshemmende Substanz und hemmt außerdem die Entstehung von Blutgerinnseln.

Leidet der Patient jedoch schon unter einer massiven Verbrauchkoagulopathie, wird mit der Gabe von Gerinnungsfaktoren und Thrombozyten (Blutblättchen), eine weitere Blutung vermieden und die bestehende gestillt.

Es existiert außerdem eine Vielzahl an pflanzlichen Substanzen, die eine Blutungsneigung positiv beeinflussen können. Dazu zählen vor allem Mittel der Homöopathie, wie beispielsweise Weißes Arsen oder Terpentinöl.

Diese sollten jedoch nicht die konventionellen Therapiemaßnahmen ersetzen.