Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Informationen über: Leberzirrhose
- Krankheitsbild
- Ursachen
- Überblick
- Ernährung
- Selbsthilfegruppen
Krankheitsbild
Bei der Leberzirrhose handelt es sich um eine sehr ernst zu nehmende Lebererkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch die Zerstörung der normalen Leberarchitektur, die für das Funktionieren des Organs von großer Wichtigkeit ist und der Ausbildung so genannter Regeneratknoten.
So äußert sich eine Leberzirrhose
Lange Zeit bemerken Erkrankte häufig keinerlei Symptome, weil die funktionsfähigen Leberreste, viele Aufgaben noch halbwegs erfüllen können. Erst bei größerer Beeinträchtigung fühlen sich die Betroffenen dann müde und klagen über Leistungsverminderung, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, unbestimmte Oberbauchbeschwerden, Blähungen, Verstopfung oder Durchfälle.
Später kommen dann typische Hautveränderungen hinzu. Die Gesichtsfarbe wird schmutzig grau und es bilden sich Gefäßerweiterungen an der Haut, Gefäßsternchen im Gesicht und/oder eine knallrote, glänzend lackierte Zunge. Bei Männern können sich darüber hinaus Brüste entwickeln, weil die Leber die weiblichen Hormone, die auch im männlichen Organismus vorhanden sind, nicht mehr abbauen kann. Bei Frauen treten Menstruationsstörungen auf. In späteren Stadien ist auch das Ausgehen von Achsel- und Schamhaaren möglich.
Diagnose
Der Verdacht auf eine Lebererkrankung begründet sich auf der Vorgeschichte und der körperlichen Untersuchung (im fortgeschrittenen Stadium oft deutliche Zeichen). Des Weiteren wird eine Blutprobe untersucht unter anderem auf Cholinesterase und bestimmte Gerinnungsfaktoren. Deren Bildungsort ist die Leber. Deshalb sind deren Werte bei einer Lebererkrankung oft vermindert. Dagegen ist die Menge an Transaminasen, den sogenannten Leberenzymen wie GOT, GGT und GPT und Alkalischer Phosphatase, meist erhöht.
Um Art und Ausmaß einer eventuellen Leberschädigung zu ermitteln, wird der Arzt ggf. weitere Untersuchungen veranlassen, zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung oder eine Leberbiopsie.
Ursachen
Die Leberzirrhose ist die Endstrecke einer Vielzahl von Lebererkrankungen. 40 bis 60 Prozent aller Leberzirrhosen sind durch chronischen Alkoholmissbrauch bedingt.
Wenn ein Mann beispielsweise mehr als circa 80 Gramm pro Tag reinen Alkohols zu sich nimmt, verdoppelt sich sein Risiko, eine Leberzirrhose zu entwickeln. 100 bis 120 Gramm pro Tag führen bereits zu einer Risiko-Verzehnfachung!
Trotzdem entwickelt nicht jeder eine Leberzirrhose. Man nimmt daher an, dass zur Auslösung weitere Komponenten nötig sind, beispielsweise falsche Ernährungsgewohnheiten oder erbliche Faktoren.
Darüber hinaus können andere Faktoren eine Leberzirrhose auslösen, an zweiter Stelle stehen Hepatitis B, C und D (Leberentzündung). Auch einige Chemikalien, Medikamente und Erkrankungen wie zum Beispiel Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose), Kupferstoffwechselkrankheit (Morbus Wilson), Glykogenspeicherkrankheit und andere können letztendlich zur Ausbildung einer Leberzirrhose führen.
Verlauf
Die im Rahmen einer Leberzirrhose eingetretene Vernarbung von Lebergewebe lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Wenn die Auslöser jedoch bereits im Anfangsprozess ausgeschaltet werden, kann das Forschreiten der Zirrhose gestoppt werden. Andernfalls schreitet die Leberschädigung fort und führt zu Folgeerkrankungen wie Pfortaderhochdruck, Wassersucht, Erweiterungen der Speiseröhrenvenen mit der Gefahr lebensbedrohlicher Blutungen, Leberkoma und Leberkrebs.
Die Zerstörung der Leberzellen kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen, so dass ein Weiterleben letztlich nur noch über eine Lebertransplantation gesichert werden kann.
Wann zum Arzt?
Die Behandlung einer Leberzirrhose gehört aufgrund der Komplikationsmöglichkeiten in die Hand eines Arztes
Überblick
Jede Leberzirrhose gehört in die Hand eines Arztes. Halten Sie sich konsequent an seine Therapie und unterstützen Sie die Behandlung durch Maßnahmen, die Ihre Leber schonen. Andernfalls kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.
Um einem weiteren Fortschreiten der Leberzirrhose vorzubeugen, sollte als Grundmaßnahme die auslösende Ursache soweit wie möglich ausgeschaltet werden, um eine weitere Verschlimmerung der Erkrankung zu verhindern. Auftretende Komplikationen sollten zügig von einem Arzt behandelt werden.
Eine regelmäßige Kontrolle ist zur Früherkennung eines Leberzellkarzinoms, für das bei Leberzirrhose ein erhöhtes Krankheitsrisiko besteht, nötig.
So unterstützen Sie die Regeneration der Leber vor
An Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, steht an erster Stelle die richtige Ernährung. Hierzu zählt, dass Sie konsequent auf jeden Tropfen Alkohol verzichten. Ernähren Sie sich ausgewogen und achten Sie auf eine ausreichende Substitution fettlöslicher Vitamine. Meiden Sie Nahrungsmittel, die Leberkranke häufig schlecht vertragen. Darüber hinaus muss Ihre Ernährung auf den Zustand Ihrer Leber abgestimmt werden. Falls Ihnen Ihr Arzt daher besondere Diäthinweise gegeben hat, halten Sie diese strikt ein.
Sonstiges
Folgende Therapieverfahren werden darüber hinaus u.a. eingesetzt: Lebertransplantation, Zelltherapie, Organotherapie und O2-Mehrschritt-Therapie.
Ernährung
- Verzichten Sie auf Alkohol
- Ernähren Sie sich ausgewogen und achten Sie auf eine ausreichende Substitution fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) sowie von Folsäure und Thiamin
- Nehmen Sie eine leichte Vollkost mit reichlich Ballaststoffen zu sich. Ballaststoffreich sind beispielsweise: Vollkornbrot, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Gemüse und Obst (Sie sollten aber nur Obst- und Gemüsesorten essen, die Sie vertragen.
Leichte Vollkost
Bei der leichten Vollkost ernähren Sie sich weitgehend normal. Ausgeschlossen sind lediglich solche Lebensmittel oder Speisen, die Sie schlecht vertragen. Die folgende Liste enthält Nahrungsmittel, die erfahrungsgemäß bei entsprechenden Erkrankungen Unverträglichkeitserscheinungen auslösen können. Sie sollten daher in Ihrer Vollkost nur dann vorkommen, wenn Sie diese Produkte vertragen.
Oft schlecht verträglich bei Lebererkrankungen:
Obst, Gemüse |
rohes Stein- und Kernobst, Pilze, Lauch, Hülsenfrüchte, Gurkensalat, Weißkohl, Grünkohl, Paprikagemüse, Sauerkraut, Rotkraut, Zwiebeln, Wirsing, Pommes frites, Kopfsalat, Kartoffelsalat, Nüsse |
Milchprodukte |
Sahne |
Fleisch |
paniert Gebratenes, Geräuchertes, Eisbein |
Getränke |
kohlensäurehaltige Getränke |
Sonstiges |
fritierte Speisen, fette Speisen, süße und fette Backwaren, hart gekochte Eier, frisches Brot, Bohnenkaffee, Mayonnaise |
Im Einzelfall müssen gegebenfalls weitere Ernährungsregeln befolgt werden
Bei Wasseransammlungen im Gewebe, Fettresorptionsstörungen, deutlicher Verringerung der Entgiftungsfunktion der Leber, sowie bei hepatitischer Enzephalopathie sind spezielle Ernährungsregeln zu beachten. Da Zinkmangel ein wesentlicher Punkt bei der Entstehung einer hep. Enzephalopathie ist, wird die Zufuhr von 15 bis 30 Milligramm Zink pro Tag, auch zur Verbesserung der Regenerationsfähigkeit des Organs empfohlen.
Selbsthilfegruppen
AL-ANON-EKA (Erwachsene Kinder von Alkoholikern)c/o Frauenfriedenskirche Al-Anon-FamiliengruppenZentrales Dienstbüro Anonyme Alkoholiker (AA)Interessen gemeinschaft e.V Anonyme Ärzteselbsthilfegruppe der AABahnhofstr. 36 Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche e.V. (BKE) BundesverbandFr. Hannelore Breuer Blaues Kreuz in Deutschland e.V. (BKD)Bundesgeschäftsstelle Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren e.V. (DHS)Westring 2 Deutsche Leberhilfe e.V.Luxemburger Str. 150 Deutscher Frauenbund für alkoholfreie KulturKurt-Tucholsky-Straße 7 Deutscher Guttempler Orden (I.O.G.T.) e.V.Ordenszentrale Elterninitiative alkoholgeschädigter Kinder e.V.Goethestr. 90 Fachverband Sucht e.V. (FVS)Adenauerallee 58 Freie Demokratische Wohlfahrt e.V.Geschäftsstelle Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der EKD e.V.GVS Hilfe zur Selbsthilfe Suchtkranker und Suchtgefährdeter e.V.Postfach 102903 Hilfe zur Selbsthilfe Suchtkranker und Suchtgefährdeter e.V.Hausadresse Kreuzbund e.V. Selbsthilfe für Suchtkranke BundesgeschäftsstelleFr. Gunhild Ahmann Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.Jutta Riemer Verband ambulanter Behandlungsstellen für Suchtkranke/Drogenabhängige e.V.VABS Verein leberkrankes Kind e.V.Reiner Pilz |
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