Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Nierenversagen

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Das akute Nierenversagen (ANV) ist eine lebensbedrohliche Krankheit, bei der das Blut in der Niere nicht mehr gefiltert werden kann und so Störungen im Salz – und Flüssigkeitshaushalt auftreten.

Für den Körper giftige Harnstoffe werden nicht mehr ausgeschieden, weswegen eine sofortige intensive Behandlung erforderlich ist.

Das akute Nierenversagen endet auch bei rascher Behandlung für jeden zweiten Patienten tödlich, wobei in der Regel in diesem Fall nicht das Nierenversagen selbst, sondern die das Versagen auslösende Grunderkrankung die Todesursache ist.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass sich die Nierenzellen erholen und das Organ seine Funktion wieder aufnehmen kann, was nach einem akuten Nierenversagen aber bis zu zwei Jahre dauern kann.

Ursachen

Hervorgerufen werden kann ANV durch unterschiedliche chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder eine Herzschwäche. Auch eine chronische Nierenschwäche steigert das Risiko auf ein ANV. Eine Entzündung in der Niere kann ebenfalls der Auslöser für diese Erkrankung sein.

Es wird zwischen verschiedenen Formen des akuten Nierenversagens unterschieden, je nachdem wodurch die Nieren beeinträchtigt werden.

Bei der am häufigsten vertretenen prärenalen Nierenschwäche sind es vor der Niere liegende Ursachen, die das Nierenversagen auslösen. Das kann eine verminderte Durchblutung der Niere durch starken Blutverlust oder Verbrennungen sein, und auch Herzerkrankungen, Kreislaufversagen oder Lungenembolien führen unter Umständen zum Nierenversagen.

Giftstoffe, die durch Drogen, Medikamente, Schlangenbisse oder Krankheitserreger in den Körper gelangen, können das Organ ebenfalls angreifen und so zum Versagen führen.

Die postrenale Nierenschwäche resultiert aus Problemen, die hinter den Nieren liegen. Werden der Harnleiter oder die Blase zum Beispiel durch Infektionen oder Harnsteine blockiert oder treten Tumore im Bereich des Darms, des Gebärmutterhalses oder der Harnblase auf, wird der Abfluss des Harns blockiert.

Durch diese Stauung fließt der Harn in die Niere zurück und kann damit ein Nierenversagen auslösen.

Zu den innerhalb der Niere liegenden, sogenannten intrarenalen Ursachen zählen Entzündungen der Nierenkörperchen und des Nierenbeckens und Erkrankungen der Nierenvenen – und Arterien. Diese werden durch Autoimmunkrankheiten oder Medikamente hervorgerufen.

Symptome

Symptome für das akute Nierenversagen sind Beschwerden wie starke Müdigkeit, Übelkeit oder verminderter Harnfluss, der wiederum zu Wasserablagerungen in den Beinen oder der Lunge, sogenannten Ödemem, führen kann.

Auch der Elektrolythaushalt wird durch die fehlende oder gestörte Nierenfunktion beeinträchtigt, was einen zu langsamen Herzschlag, Schwindel oder Bewusstseinsverlust hervorrufen kann.

Wegen der fehlenden Filterung des Blutes kann es zu einem starken Anstieg des Kaliumspiegels, einer Hyperkallämie, kommen. Daraus resultiert die Gefahr eines Herzstillstandes oder einer Übersäuerung des Blutes. Es besteht die Möglichkeit, dass Blutungen im Magen-Darmtrakt auftreten, die Erbrechen, Übelkeit und Magengeschwüre hervorrufen können.

Muskelkrämpfe, Blutarmut oder eine Entzündung des Herzbeutel sind weitere gravierende Folgen des akuten Nierenversagens.

Therapie

Grundsätzlich kann das ANV durch Medikamente gestoppt und rückgängig gemacht werden.

An erster Stelle steht die Behandlung der durch das Versagen auftretenden Harnvergiftung. Es werden harnbildende Medikamente verabreicht, der Flüssigkeitshaushalt muss kontrolliert werden und nierenschädigende Medikamente müssen unverzüglich abgesetzt werden.

Bei einer nicht rückgängig machbaren Nierenschädigung ist eine Dialyse nötig, bei der die Blutreinigung künstlich übernommen wird. Langfristig kommt dann eine Nierentransplantation in Frage.