Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Herzinnenhautentzündung

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Krankheitsbild

Das Herzinnere und die Herzklappen werden von einer dünnen Haut überzogen, die Endokard genannt wird. Entzündet sich die Herzinnenhaut (Endokarditis), führt dies zu einer Zerstörung der Herzklappen und es entsteht ein Herzklappenfehler. In den meisten Fällen ist das linke Herz und die linke Herzklappe davon betroffen.

Bei einer Herzinnenhautentzündung wird zwischen drei Erkrankungen unterschieden. Leidet der Patient unter rheumatischen Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Herzklopfen weißt es auf eine Rheumatische Herzinnenhautentzündung. Zusätzlich kann sich noch eine Herzminderleistung entwickeln.

Bei einer Abgeschwächten bakteriellen Herzinnenhautentzündung erscheinen beim Patienten dieselben Symptome. Zusätzlich wird die Haut blasser und es werden klein punktförmige Blutungen entlang der Gefäßverläufe sichtbar. Sie werden auch Osler’sche Knötchen genannt und sind an den Fingerbeeren, Handtellern oder Fußsohlen zu sehen.

Außerdem schwellen Leber und Milz an und das Herz vergrößert sich.

Riskant wird es, wenn sich bakterielle Ablagerungen auf den Herzklappen bilden. Wenn diese in den Kreislauf einschwemmen, kann es zu Gefäßverschlüssen (Embolien) in den Organen kommen. Die Symptome einer akuten bakteriellen Herzinnenhautentzündung gleichen einer Blutvergiftung. Der Verlauf erfolgt zwar kurz, dennoch leidet der Betroffene unter Fieber, Bewusstseinstrübung, Milz-, Leber- und Herzvergrößerung und einer Harnvergiftung die zu Nierenversagen führt.

Diagnose

Besteht der Verdacht auf eine Herzinnenhautentzündung wird der Patient stationär behandelt. Es folgen strenge Bettruhe sowie die Behandlung mit den entsprechenden Medikamenten.

Penizillin wird bei rheumatischer Herzinnenhautentzündung gebraucht. Es wird so lange verabreicht bis die Krankheitszeichen abklingen. Zusätzlich wird Cortison verabreicht.

Liegt eine bakterielle Herzinnenhautentzündung vor, ist eine frühe antibiotische Therapie entscheidend. Bei einer schweren Erkrankung wird sofort eine intravenöse Antibiotikatherapie eingeleitet und der Patient erhält zusätzlich Medikamente gegen die Schmerzen und Entzündungen.

Ist der Zustand des Patienten aber stabil, wird erst der Erregernachweis über die Blutkultur abgewartet. Ein chirurgischer Eingriff erfolgt erst, wenn es zu Komplikationen an den Herzklappen oder zu Entzündungen der Kunstklappen kommt.

Liegt einer Herzinnenhautentzündung vor können unterschiedliche Herzklappen davon betroffen sein. Diese können sich entweder nicht mehr richtig öffnen oder schließen. In beiden Fällen kommt es zu einer Herzerweiterung. Beim ersten Beispiel erfolgt die Herzerweiterung durch das Blut, das nicht aus der Kammer raus fließen kann. Wenn sich die Klappe nicht schließt, erweitert sich das Herz durch das Blut, das wieder in die Kammer zurückfließt.

Eine bakterielle Herzinnenhautentzündung kann durch Streptokokken, Enterokokken, Staphylokokken oder Stoffwechselprodukte ausgelöst werden. Auch Pilze können eine Entzündung bei immungeschwächten Personen hervor rufen.