Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Pseudokrupp

  • Krankheitsbild
  • Verlauf/Folgen
  • Therapie
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Ernährung
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Beim Pseudokrupp handelt es sich um eine durch Viren verursachte Erkrankung der Atemwege, die mit bellendem Husten und zunehmender Atemnot einhergeht. Der Mediziner nennt sie subglottische Laryngitis.


An Pseudokrupp leiden vor allem kleine Kinder

Pseudokrupp tritt bevorzugt bei kleinen Kindern auf, und zwar in der Zeit vom sechsten Lebensmonat bis zum sechsten Lebensjahr. Besonders häufig findet man Pseudokrupp im zweiten Lebensjahr. Nach dem sechsten kommt er nicht mehr vor. Die Ursache liegt im kindlichen Kehlkopf. Dieser hat einen kleinen Spalt, durch den die eingeatmete Luft in die Lunge gelangt.

Bei Kindern unter sechsten Jahren ist dieser Spalt besonders eng. Wenn die umgebende Schleimhaut anschwillt, beispielsweise infolge einer Infektion, ist er schnell zugeschwollen. Dann wird das Einatmen mühsam oder sogar unmöglich und ist mit ziehenden Geräuschen verbunden. Im ungünstigsten Fall kommt es sogar zu Erstickungsanfällen. Typisch für Pseudokrupp ist, dass diese Anfälle bevorzugt nachts auftreten.

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Oftmals geht eine Erkrankung voraus

Hauptursache für das Anschwellen der Schleimhäute und damit die Anfälle sind Infektionen, beispielsweise Erkältungen oder Erkrankungen wie Masern. Pseudokrupp kann aber auch ganz plötzlich und aus heiterem Himmel vorkommen.


Diese Faktoren erhöhen das Risiko

Begünstigt wird die Erkrankung durch schlechte Luft, beispielsweise rauchende Eltern. Auch scheinen Erbfaktoren eine wichtige Rolle zu spielen, denn man hat festgestellt, dass Krupphusten in manchen Familien gehäuft vorkommt. Darüber hinaus scheinen Kinder, die zu Allergien neigen, besonders gefährdet zu sein.

Verlauf/Folgen

Beim ersten Pseudokruppanfall müssen Sie unbedingt Ihren Arzt alarmieren. Er wird dann die richtige Therapie einleiten.

Falls die verordneten Arzneimittel im Wiederholungsfall nicht ausreichend helfen, informieren Sie bitte erneut Ihren Arzt. Und wenn Ihr Kind im Rahmen eines Anfalls sehr starke Atemnot aufweist, dann rufen Sie bitte umgehend den (Not)-Arzt.


Diagnose

Die Diagnose ist aufgrund der typischen Beschwerden (bellender Husten) leicht zu stellen. Wichtig ist es, eine Epiglottitis (eine schwerwiegendere, lebensbedrohliche Erkrankung, bei der der Kehldeckel betroffen ist) auszuschließen, wobei gegen Hib geimpfte Kinder vor dieser Erkrankung geschützt sind.

Im akuten Anfall kann zwar eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nötig werden, doch ist diese normalerweise von kurzer Dauer, da sich die Beschwerden schnell bessern. Bleibende Schäden entstehen nicht, allerdings kann der Pseudokrupp im Kindesalter wiederholt auftreten.


Eine ursächliche Therapie gibt es nicht

So bedauerlich es für die Betroffenen und die Eltern auch ist, es gibt leider bis heute keine Therapie, die einen Pseudokruppanfall vorbeugend verhindern kann. Erst für den Akutfall, das heißt das Auftreten des Krupphustens, gibt es gut wirksame Arzneimittel, die Ihnen Ihr Arzt verordnet.


So verhalten Sie sich im Akutfall richtig

Wichtig ist, dass Sie im Akutfall immer einen kühlen Kopf bewahren! Setzen Sie dann die Arzneimittel gemäß den Anweisungen Ihres Arztes ein und gehen Sie besonders gut auf Ihr Kind ein. Es braucht jetzt Ihre Beruhigung und Ihren Halt! Darüber hinaus gibt es noch einige Hausmittel, die Ihrem Kind den Anfall erleichtern. Auch homöopathische Arzneimittel können hilfreich sein.

Therapie

Je nach Schweregrad des Pseudokrupp kann schon die Anwendung von frischer, kühler, angefeuchteter Luft ausreichend sein.

Besteht allerdings erhöhte Atemnot, so können die Atemwege erweiternde Medikamente zum Einsatz kommen. Manchmal ist ein kurzfristiger stationärer Krankenhausaufenthalt sinnvoll.


Homöopathische Arzneimittel

Apis mellifica

 

Sambucus

 

Spongia

 

Bei einem akuten Anfall werden alle drei Präparate im Wechsel eingenommen.


Hausmittel

Hausmittel sind bei Pseudokrupp vorbeugend zur Stärkung der Abwehrkräfte geeignet. Bewährt haben sich Kneippsche Anwendungen. Wählen Sie je nach Alter Ihres Kindes passende Maßnahmen aus, beispielsweise:

  • Tautreten (morgens barfuss über den Rasen laufen)
  • kalte Ganzkörperwaschung (jeden Morgen vor dem Aufstehen)
  • Kalt-warm-kaltes Wechselduschen (jeden Morgen)
  • Wechselfußbäder
  • kalter Guss nach Warmanwendung (nach Vollbädern, Duschen)
  • sowie leichte Saunagänge.

Allgemeine Maßnahmen

Bewahren Sie Ruhe und einen kühlen Kopf und wirken Sie beruhigend auf das Kind ein (nehmen Sie es auf den Arm).

Wenn Sie sicher sind, dass es sich bei dem Husten um einen Pseudokruppanfall handelt, geben Sie Ihrem Kind die Zäpfchen, die Ihnen Ihr Arzt verschrieben hat. Es ist am günstigsten, wenn die Zäpfchen einen festen "Stammplatz" im Kühlschrank haben. So müssen Sie nicht lange suchen, und die Zäpfchen sind immer einsatzbereit.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind kühl-feuchte Luft einatmet. Das fördert das Abschwellen der Schleimhäute. Öffnen Sie bei entsprechender Witterung beispielsweise das Fenster und stellen Sie sich mit dem Kind auf dem Arm davor. Oder gehen Sie einfach auf den Balkon. Vergessen Sie dabei nicht, das Kind vorher in eine Decke zu wickeln damit es nicht friert. Falls das Wetter nicht entsprechend ist, setzen Sie Ihr Kind vor das geöffnete Eisfach vom Kühlschrank.

In der Zwischenzeit können Sie aus dem Badezimmer eine Art Dampfbad machen: Lassen Sie, am besten mit der Brause, heißes Wasser in die Wanne laufen bis sich der Raum mit Dampf gefüllt hat. Jetzt kann Ihr Kind den warmen Dampf inhalieren. Erhöhte Luftfeuchtigkeit ist insgesamt wichtig und gut für die Atemwege. Stellen Sie beispielsweise einen Luftbefeuchter auf oder hängen Sie rund ums Kinderbett feuchte Tücher.


So beugen Sie einem Anfall bestmöglich vor

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind in einem kühlen Zimmer schläft. Die optimale Zimmertemperatur während der Nacht beträgt 16 Grad Celsius. Wichtig ist weiterhin, dass die Luftfeuchtigkeit ausreichend hoch ist. Empfehlenswert sind 50 bis 60 Prozent Feuchte.

Achten Sie darüber hinaus auf gute Luft in der Wohnung. Lüften Sie beispielsweise regelmäßig und halten Sie und alle Familienmitglieder (inklusive Gäste) ein absolutes Rauchverbot ein! Bei Renovierungen wählen Sie ausschließlich schadstoffarme Produkte (Farben, Lacke) aus.


Nehmen Sie Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe auf

Wissen Sie, dass es zum Thema "Pseudokrupp" Selbsthilfegruppen betroffener Eltern gibt? Dort erhalten Sie viele praktische Tipps für den Umgang mit der Krankheit.

Ernährung

Eine spezielle Ernährung gegen Pseudokrupp gibt es leider nicht. Doch ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung für jedes Kind von Bedeutung.


Besonders wichtig sind für Ihr Kind:

  • reichliche Zufuhr von Flüssigkeit
  • vitaminreiche Kost

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind ausreichend viel trinkt. Das befeuchtet die Schleimhäute und verschafft im Akutfall Linderung. Zur Vorbeugung ist vor allem eine vitaminreiche Kost entscheidend. Sie stärkt die Abwehrkräfte und beugt so Erkältungen und Virusinfektionen vor. Vitaminreich und daher besonders gesund für Ihr Kind sind frisches Obst, Gemüse und Rohkost. Das sollte jeden Tag auf dem Speiseplan stehen.


Sport und Fitness

Gehen Sie mit Ihrem Kind viel an die frische Luft, auch bei Wind und Wetter. Das stärkt die Abwehrkräfte und bietet Schutz gegen Erkältungen. Ziehen Sie Ihr Kind dabei nicht zu warm an. Am besten verfahren Sie nach dem "Zwiebelsystem": Mehrere dünne Schichten sind besser als eine oder zwei dicke. So können Sie schnell reagieren und, wenn Ihr Kind schwitzt, eine Schicht nach der anderen ausziehen.

Selbsthilfegruppen

Wissen Sie, dass es zum Thema "Pseudokrupp" Selbsthilfegruppen betroffener Eltern gibt? Dort erhalten Sie viele praktische Tipps für den Umgang mit der Krankheit.

Elterninitiative Pseudo-Krupp Nürnberg

Merseburger Straße 45a
90491 Nürnberg
Telefon: 0911/511300
Telefax: 0911/516901


Initiative Pseudokrupp / Eltern für saubere Luft SHG

Fr. Elke Grosser
Wilhelmstr. 20
79098 Freiburg
Telefon: 0761/22442
Telefax: 0761/7678513