Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Prostataentzündung

  • Überblick
  • Akute bakterielle Prostatitis
  • Nicht akute Prostatitis

Überblick

Eine Entzündung der Prostata kann als akute und nicht akute Prostatits vorliegen.

Bei der seltener auftretenden akuten bakteriellen Prostatitis kann es zu Komplikationen durch Prostataabszesse kommen.

Die nicht akute Prostatitis kann entweder chronisch bakteriell oder nicht bakteriell in Erscheinung treten. Am häufigsten tritt die Prostatodynie auf. Bei rund 40 Prozent der Fällen handelt es sich bei der Prostatitis um eine abakterielle Form (ohne Vorliegen von Bakterien).

Mit fünf bis zehn Prozent ist die chronische Prostatitis am seltensten vertreten.


Ursachen

Aus einer nicht erkannten oder auskurierten bakteriellen Prostatitis kann eine chronische Erkrankung werden. Prostatasteine sind oft Infektionsherde, von denen immer wieder neue Bakterien kommen.

Bei der nicht bakteriellen Prostatitis können keine Erreger nachgewiesen werden, es wird aber vermutet, dass eine frühere Infektion mit sexuell übertragbaren Erregern zu den Infektion führen. Der Infektionsweg verläuft dabei aufsteigend übe die infizierte Harnröhre.

Ursachen für eine Prostatodynie sind ungeklärt, es werden in der Rege psychische Gründe dafür verantwortlich gemacht.

Akute bakterielle Prostatitis

Die akute bakterielle Prostatitis ist eine relativ seltene Erkrankung und verläuft als schwere Allgemeinerkrankung. Als Komplikation kann eine Eiteransammlung im Prostata - Bereich, ein Prostataabszess, hinzukommen.


Ursachen

Die Entzündung in der Prostata entsteht durch Bakterien, die auch für Harnweginfekte und Entzündungen in den Nebenhoden verantwortlich sind. Der häufigste Übertragungsweg ist der Rückfluss von infiziertem Urin in die Prostata.


Diagnostik

Die Prostatitis hat eindeutige Symptome, die eine Diagnose einfach machen. Im Urin können bakterielle Erreger und übermäßig viele weiße Blutkörperchen nachgewiesen werden. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann die Prostata auf eventuelle Abszesse untersucht werden.


Symptome

Bei einer Prostatitis leidet der Patient unter starkem Fieber, Schüttelfrost und einem allgemeinen Krankheitsgefühl.Durch den Enddarm ist die stark geschwollene und sehr berührungsempfindliche Prostata zu ertasten. Eine weiche Eindellung kann auf einen Abszess hindeuten. Im gesamten Intimbereich, an den Leisten, am Anus und am unteren Rücken können Schmerzen auftreten. Es tritt das Gefühl eines vermehrten Harndrangs auf, wobei die Harnentleerung erschwert oder gar nicht mehr möglich ist.


Konventionelle Medizin

Die Prostatitis wird mit hoch dosierten Antibiotika behandelt, schmerzstillende Medikamente kommen ebenfalls zum Einsatz und es muss strikte Bettruhe eingehalten werden. Kann die Blase nicht mehr entleert werden, kommt ein Katheter zum Einsatz, der über die Bauchdecke in die Harnblase eingeführt wird. Liegt ein Abszess vor, muss dieser punktiert werden, um den Eiter abzulassen.


Homöopathie

Gebräuchliche homöopathische Mittel bei einer Prostataentzündung sind zum Beispiel Chimaphila umbellata, das sogenannte Winterlieb, was hauptsächlich auf die Nieren und die Genitalorgane Einfluss haben kann. Sabal serrulatum, die Sägepalme, kann gegen die stechenden Schmerzen beim Wasserlassen helfen und auch Staphisagria, das Stephanskraut kann die Schmerzen in der Harnröhre lindern.

Nicht akute Prostatitis

Liegen Symptome für eine Prostatits, aber keine akute Harnwegsinfektion vor, kann es sich um eine chronisch bakterielle oder eine nicht bakterielle Prostataentzündung handeln. Sind keine Erreger oder Hinweise auf eine abgeheilte Infektion zu finden, spricht man von einer Prostatodynie.


Diagnostik

Zur Diagnose wird nach einer Blasenentleerung durch Massage der Prostata über den Enddarm Prostatasekret entnommen und auf Bakterien untersucht. Auch das Sperma wird bakteriologisch getestet. Werden dabei keine Erreger gefunden, werden Tests auf eine abgelaufene Chlamydien- oder Ureaplasmeninfektion durchgeführt.

Auch 'im Ruhezustand' können die Erreger noch für die Prostatitis verantwortlich sein. Um eventuelle Verengungen oder Entzündungen der Harnröhre und Harnblase zu erkennen, wird eine Spiegelung der Harnröhre (Zystoskopie) gemacht. Im Ultraschall können Verkalkungen nachgewiesen werden, und wenn die Samenblasen mitbetroffen sind, stellen sie sich vergrößert dar.


Symptome

Die Symptome ähneln denen, die bei einer akuten Prostatits auftreten. Der Patent hat Schmerzen in der Leistengegend und im Intimbereich, einen verstärkten Harndrang, einen abgeschwächten Urinstrahl und Schmerzen beim Wasserlassen.

Die Beschwerden können aber auch uncharakteristischer sein, weswegen die richtige Diagnose oft nicht sofort gestellt wird. Ein Harnwegsinfekt ist nicht mehr vorhanden, nur im Prostatasekret findet sich der Nachweis von den verantwortlichen Bakterien. Die abakterielle Prostatitis kann nur durch Hinweise auf eine abgelaufene Infektion diagnostiziert werden.

Bei der Prostatodynie liegt eine starke Verspannung der Beckenbodenmuskulatur vor und im Bereich von Anus und Enddarm treten starke Schmerzen auf.


Konventionelle Medizin

Zur Behandlung werden Antibiotika eingesetzt, wobei viele Antibiotika im alkalischen Prostatasekret ihre Wirkung verlieren. Die Therapie wird deswegen langfristig über drei bis sechs Monate angesetzt und es werden vorzugsweise Antibiotika aus der Gruppe der Gyrasehemmer eingesetzt. Gelingt damit die Therapie nicht, wird das Medikament Nitrofurantoin gegeben oder eine Injektion von Antibiotika direkt in die Prostata verabreicht.

Ein besonderes Problem sind infizierte Prostatasteine, deren Bakterien für Antibiotika nicht erreichbar sind. Deswegen wird oft eine Entfernung der Prostata empfohlen. Handelt es sich um eine abakterielle Infektion, werden andere Antibiotika eingesetzt. In diesem Fall wird die Partnerin in der Regel mitbehandelt, da die Infektion über den Sexualkontakt erfolgt.

Bei der Prostatodynie sind die Beschwerden oft auch psychischer Natur. Können keine körperlichen Beschwerden nachgewiesen werden, wird oft zu einer Psychotherapie geraten.


Komplementäre Medizin

Verbreitete homöopathische Mittel sind Selenium und Conium, die die Beschwerden beim Wasserlassen mindern sollen.

In der Phytotherapie wird Sabal serrulatum, die Sägepalme, empfohlen, die krampflösende Eigenschaften hat. Zusätzlich kann mit dem Einnehmen von Leinsamen für einen geregelten Stuhlgang gesorgt werden.

Ernährungstherapeutische Maßnahmen sind Fastenkuren, der Verzicht auf Fleisch und Alkohol, die Reduzierung von Kochsalz und reichlich Flüssigkeitszufuhr.

Als Hydrotherapie können regelmäßige Sitzbäder, ansteigende Fußbäder und feucht-heiße Packungen helfen.