Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Muskelfaserriss

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Diagnose und Therapie

Krankheitsbild

Bei einem Muskelfaserriss handelt es sich um eine Verletzung, bei der einzelne Fasern im Muskel durch starke körperliche Belastung reißen.

Im Gegensatz zur Muskelzerrung, bei der lediglich kleinere Einheiten beschädigt werden, ist die Struktur des Muskels durch die Trennung der Muskelfasern nicht länger intakt. Der Patient verspürt auch im Ruhezustand starke Schmerzen und eine deutliche Schwächung seiner Muskelkraft.

Eine Überlastung der Muskulatur, die für den Muskelfaserriss verantwortlich ist, entsteht vor allem bei sportlicher Betätigung. Zu einem Riss des Muskelgewebes kommt es dabei insbesondere beim Ausführen von Sportarten wie Tennis, Fußball, Handball oder beim Sprint.

Der Muskelfaserriss gehört noch vor dem Muskelriss und der Muskelzerrung zur schwersten Form dieser Sportverletzung.


Symptome

Schon unmittelbar nach dem Auftreten der Sportverletzung äußern sich starke, ziehende Schmerzen. Die stechendenden Schmerzzustände sind dabei so ausgeprägt, dass eine körperliche Belastung nicht mehr möglich ist und diese selbst im Ruhezustand häufig nicht nachlassen.

Da die Beschwerden die Bewegungsfähigkeit erheblich einschränken, bleiben Betroffene in einer Schonhaltung. Nicht selten zeichnen sich an der entsprechenden Stelle am Arm oder Bein deutliche Schwellungen sowie Blutergüsse (Hämatome) ab.

Auch kann es zu Einblutungen in das verletzte Gewebe kommen.

Ursachen

Ein Muskelfaserriss ist auf eine Überbeanspruchung der Muskulatur zurückzuführen. Auch die in der Regel gut ausgebildete Muskulatur eines Sportlers bleibt vor einem Faserriss nicht verschont.


Vor dem Sport die Muskulatur erwärmen

Ein fehlendes oder unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport, eine Überschätzung der eigenen Leistung oder ein ungenügendes Training insgesamt können schnell zur Überlastung und damit zur Durchtrennung der Muskelfasern führen.

Auch Verletzungen, die aus anderen Unfällen und Umständen stammen und nicht vollständig ausgeheilt sind, können das Risiko eines Muskelfaserrisses erhöhen.

Oftmals haben Menschen das Bedürfnis, nach wochenlanger Sportpause viel Bewegung nachzuholen und belasten den Körper bei der ersten Trainingseinheit zu stark. Auf diese ungewohnten Bewegungen und die starke Beanspruchung ist die Muskulatur nicht eingestellt, sodass es – häufig eine Muskelzerrung vorausgehend – zum Riss kommt.

Diagnose und Therapie

Eine Diagnose erhält der Facharzt meist bereits durch ein ausführliches Patientengespräch sowie eine anschließende körperliche Untersuchung.

Ergänzend kann die Verletzung mit Ultraschall abgeklärt werden, um Schwellungen und Muskelveränderungen sichtbar zu machen.

Bestehen immer noch Zweifel am Befund, kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) letzte Klarheit verschaffen.


Druckverband zur Stabilisierung

Um die Schmerzen lokal zu begrenzen, sollte die verletzte Gliedmaße gekühlt, hochgelegt und mittels Druckverband stabilisiert werden. Auf diese Weise kann vor allem die Ausbreitung des Blutergusses eingeschränkt und damit der Heilungsprozess verkürzt werden.

Ein Dehnen des Muskels ist – anders als bei der Muskelzerrung – unbedingt zu vermeiden.


Therapie richtet sich nach

Der behandelnde Arzt entscheidet je nach Alter, Ort und Schwere des Muskelfaserrisses, welche therapeutischen Schritte eingeleitet werden. Darunter kann die Verschreibung von entzündungshemmenden Medikamenten oder die Verordnung von Massagen und Physiotherapie fallen.

Handelt es sich um eine schwere Form des Muskelfaserrisses, bei dem mehrere Fasern durchtrennt sind, wird eine Operation notwendig.

Da der geschädigte Muskel in der Regel mehrere Wochen braucht, um sich vollständig zu regenerieren, darf er – nach Absprache mit dem Facharzt – nur langsam durch kleinere Dehnversuche beansprucht werden. Zuvor sollte das Bein oder der Arm jedoch eine bestimmte Zeit lang geschont werden.