Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Nachgeburtliche Blutungen

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome und Diagnostik
  • Konventionelle Therapie
  • Komplementäre Therapie

Krankheitsbild

Die nachgeburtliche Blutung ist die häufigste Komplikation nach der Geburt.

Damit die Plazenta ausgestoßen und dadurch die Blutung an der ehemaligen Haftstelle zum Stillstand kommt, muss sich die Gebärmutter stark zusammenziehen.

Bei normaler Nachblutung dauert dieser Prozess in etwa eine halbe Stunde. Ist die Blutung zu stark oder wird die Plazenta nicht ausgestoßen, muss nach der Ursache dafür gesucht werden.

Im Fokus der Behandlung steht dann das Abstoßen der Plazenta.

Nur auf diesem Wege kann die Blutung gestoppt und ein übermäßiger Blutverlust verhindert werden.


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Ursachen

Löst sich die Plazenta nicht aus der Gebärmutter, kommt es zu starken Blutungen an der Haftstelle, da sich die Gefäße dort nicht wieder schließen.

Wenn die Harnblase zu voll ist, kann das das Zusammenziehen der Gebärmutter und damit den Abgang der Plazenta verhindern. Eine Überdehnung durch zu viel Fruchtwasser oder eine Mehrlingsgeburt sowie eine Erschöpfung durch einen zu langen Geburtsvorgang kann das Zusammenziehen ebenfalls behindern. Auch die Gabe von zu viel Wehenmitteln kann Ursache für das Zusammenziehen sein.

Starke Blutungen nach dem Ausscheiden der Plazenta haben meist eine völlige Erschlaffung der Gebärmutter (Atonie) als Grund.

Starke Nachblutungen treten ebenfalls auf, wenn es bei der Geburt zu Verletzungen der Gebärmutter gekommen ist oder Reste des Mutterkuchens dort verlieben sind.

Symptome und Diagnostik

Bei der nachgeburtlichen Blutung treten starke Blutungen aus der Scheide auf.

Die Blutung kann auch in die Gebärmutter hinein erfolgen, was oft erst später bemerkt wird.

Ein Blutverlust von 200 bis 400 Millilitern ist normal, wird jedoch mehr Blut verloren, kann es zu einem Schockzustand bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.


Diagnostik

In der Phase nach der Geburt wird von der Hebamme untersucht, ob die Plazenta ausgestoßen wird und ob die Nachblutung normal verläuft.

Dafür wird die Frau für etwa zwei Stunden nach der Geburt regelmäßig untersucht.

Konventionelle Therapie

Die Entleerung der Harnbase und die Massage der Bauchdecke kann eine Wehe anregen, um die Plazenta zu gebären.

Reicht das nicht aus, werden zusätzlich Wehenmittel verabreicht.

In seltenen Fällen ist die Plazenta an die Gebärmutterinnenwand angewachsen und muss dann künstlich entfernt werden. Das geschieht durch die manuelle Plazentaablösung, bei der die Gebärmutter unter Vollnarkose ausgeschabt wird. Danach kommen Wehenmittel zum Einsatz.

Liegt eine atonische Nachblutung vor, wird die Gebärmutter massiert, wobei der obere Teil von außen festgehalten und zusammengedrückt wird.

Eine operative Entfernung der Gebärmutter ist nur in Ausnahmefällen nötig, um die Blutung zu stoppen.

Komplementäre Therapie

Starke Blutungen nach der Geburt sind lebensbedrohlich, weswegen eine komp­lementäre Therapie ohne schulmedizinische Behandlung tödlich sein kann.

Teemischungen aus Mutterkorn, Besenginster und Hirtentäschelkraut können aber unterstützend wirken.

Homöopathische Mittel, die zur Linderung des Blutflusses eingesetzt werden, sind zum Beispiel Tollkirsche, Safran, Metallisches Eisen oder Brechwurzel.