Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Myome der Gebärmutter

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Symptome
  • Konventionelle Medizin
  • Komplementäre Medizin

Krankheitsbild

Gutartige Tumoren der Gebärmutter werden als Polypen oder auch Myome bezeichnet. Letztere sind entartete Muskelzellen der Gebärmutter (Myo­metrium).

Polypen hingegen entstehen in der Gebärmutterschleimhaut. Wenn sie nicht zu stark wachsen und sich nicht verbinden, sind sie ungefährlich. Bei großen Polypen oder Myomen können jedoch Schmerzen, eine stärkere Regelblutung oder Zwischenblutungen einsetzen.

Myome treten häufig in der glatten Muskulatur der Gebärmutterwand auf. Meist sind sie tief im Muskelgewebe zu finden. In wenigen Fällen liegen sie direkt unter der Schleimhaut (submukös), im Hals der Gebärmutter oder im Gebärmutterband (intraligamentär).

Des Weiteren gibt es subseröse Myome, welche außen an der Gebärmutter liegen. In den meisten Fällen entstehen gleich mehrere Myome, die bohnen- bis grapefruitgroß sein können.

Dass sich ein Myom in einen bösartigen Tumor wandelt, kommt recht selten vor und wenn, dann meistens nach den Wechseljahren. Doch auch vor dem Eintreten der Menopause leidet ein Drittel der weiblichen Bevölkerung unter Myomen, die meist während der Wechseljahre von selbst abklingen.

Oft lassen sich Myome bei der gynäkologischen Routineuntersuchung diagnostizieren.

Ursachen

Was genau Myome verursacht, ist noch nicht erforscht.

Da jedoch in bestimmten Verwandtschaftsverhältnissen Häufungen der Krankheit auftreten, werden genetische Ursachen vermutet.

Außerdem konnten starke Reaktionen des Myoms auf das weibliche Geschlechtshormon Östrogen festgestellt werden. So wachsen Myome langsamer, wenn die Antibabypille eingenommen wird und schneller, wenn die Patientin schwanger ist.

Die Hormonersatztherapie während der Wechseljahre kann das Wachstum zusätzlicher Myome begünstigen.

Diagnose

Ist das Myom sehr groß, fällt es beim Abtasten aufgrund der ver­größerten Gebär­mutter auf.

Eine exakte Lokalisation, Vermessung und Darstellung erfolgt durch eine Ultraschalluntersuchung der Vagina(Vaginalsonographie).

Da eine frühe Schwangerschaft in einer mit Myomen befallenen Gebärmutter nur schwer zu erkennen ist, werden bei betroffenen Frauen mit einem Schwangerschaftsverdacht direkt Schwangerschaftstests durchgeführt.

Symptome

Myome äußern sich meist über einen langen Zeitraum nicht durch Symptome, es sei denn sie wachsen sehr schnell oder sind bereits sehr groß.

Ebenfalls können Myome in hoher Anzahl in der Gebärmuttermuskulatur zu Beschwerden führen. Diese bestehen in einer verstärkten, teilweise längeren oder auch schmerzhafteren Regelblutung oder in Zwischen- und Schmierblutungen. Das liegt daran, dass die Gebärmuttermuskulatur durch die Myome sich nicht mehr ausreichend zusammenziehen kann.

Unter Umständen können die Blutungen derart stark sein, dass Blutarmut und Schlappheit auftreten. Auch kann es zu Kreuzschmerzen oder Blasenbeschwerden kommen. Ebenso können in seltenen Fällen auch Verstopfungen auftreten.

Da Myome oft von Störungen im Hormonhaushalt begleitet werden, kann auch die Fruchtbarkeit der Patientinnen beeinträchtigt sein. Darüber hinaus können Myome auch mit starken Bauchschmerzen sowie Fieber einhergehen.

Konventionelle Medizin

Bei gynäkologischen Untersuchungen wird routinemäßig das Wachs­tum der Myome untersucht.

Nur im Falle von Beschwerden wird eine Behandlung mit Medikamenten oder operativen Eingriffen in Erwägung gezogen. Besonders bei einem Kinderwunsch der Patientin oder einer zurückliegenden Fehlgeburt, werden Myome schnellstmöglich behandelt.


Medikamentöse Therapie

Jüngeren Frauen werden oft Antibabypillen, Verhütungsspiralen oder Hormonimplantate mit erhöhtem Gestagengehalt verschrieben. Diese sollen das Wachstum der Myome stoppen oder verlangsamen.

Auch unterstützend im Vorfeld einer Operation wird eine hormonelle Therapie eingesetzt.


Operative Therapie

Sollte die hormonelle Behandlung durch das Gestagen nicht anschlagen oder wächst das Myom rapide, muss operiert werden.

Treten die Myome nur vereinzelt oder in günstiger Lage auf, können sie mittels der Myomenukleation aus der Gebärmutterwand geschält werden.

Ragt lediglich ein einzelnes Myom in die Gebärmutterhöhle hinein, kann es über die Vagina entfernt werden.

Ragen Myome hingegen in den Bauch hinein, ist es möglich, sie durch eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) zu entfernen. Eine solche Schlüssellochoperation empfiehlt sich jedoch nur bei einer günstigen Lage des Myoms.

In manchen Fällen ist es angebrachter, die Myome über einen Bauchschnitt zu entfernen. Oftmals wird davon abgesehen, die Gebärmutter zu entfernen, da es gerade in den Wechseljahren durch solch einen Eingriff zu negativen Folgeerscheinungen kommen kann.

Komplementäre Medizin

Da auch gutartige Tumoren sich immer in bösartige Tumoren wandeln können, ist die Behandlung unbedingt von einem Facharzt durchzuführen und zu über­wachen.

Von einer Selbstmedikation wird dringend abgeraten. Methoden der Naturheilkunde sollten lediglich ergänzend eingesetzt werden.


Eigenbluttherapie

Eigenblutinjektionen können die Fehlsteuerung des Wachstumsprozesses der Schleimhäute und der Muskeln durch das Anregen des Immunsystems verringern.


Ernährungstherapie

Nach Ansicht von Naturheilkundlern versucht der Körper mit Myomen Giftstoffe einzukapseln und aus dem Körper zu entfernen. Daher soll die verringerte Aufnahme von Giftstoffen – wie beispielsweise Alkohol, Nikotin oder Koffein – auch die Myombildung einschränken.

Ebenfalls wird dem Patienten empfohlen auf Schweinefleisch zu verzichten.