Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Nahrungsmittelallergie auf Kuhmilch

  • Krankheitsbild
  • Diagnose
  • Ursachen
  • Überblick
  • Medikamente
  • Ernährung bei bekanntem Allergen
  • Ernährung bei unbekanntem Allergen
  • Vorsicht auch bei ...

Krankheitsbild

Bei einer Nahrungsmittelallergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit gegenüber Lebensmitteln. Hiervon sind etwa 8 Millionen Bundesbürger betroffen. Sie kann in jedem Lebensalter entstehen.

Häufig entwickelt sie sich bereits in der frühen Kindheit. Bis zu sieben Prozent aller Säuglinge leiden bereits an einer Kuhmilch-Allergie. Bei 60 bis 80 Prozent der Kinder verliert sich die Kuhmilch-Allergie bis zum Alter von drei Jahren.

Wenn Betroffene Lebensmittel essen oder trinken, auf die sie allergisch reagieren, kommt es zu Unverträglichkeits-Erscheinungen und Krankheitssymptomen. Diese können leichterer oder schwerer Art sein bis hin zu lebensbedrohlichen Formen.


Diese Beschwerden können Nahrungsmittelallergien hervorrufen

Je nach Körperregion, die reagiert, stehen verschiedene Symptome im Vordergrund. Besonders typisch sind beispielsweise an der Haut rote, juckende Stellen und Quaddeln, als ob man mit Brennnesseln in Berührung gekommen ist und Schwellungen im Gesicht (oft sind die Lippen betroffen) sowie im Mund- und Rachenraum.

An den Augen kommt es meist zu Rötungen, Tränenfluss und Juckreiz und an den Atemwegen zu Niesreiz, Behinderung der Nasenatmung, Schnupfen, Husten, Atemnot, Engegefühl in der Brust sowie Juckreiz im Ohrenbereich und Entzündungen im Mittelohr.

Im Magen-Darm-Trakt können Druckgefühl im Oberbauch, Völlegefühl, Bauchschmerz, Übelkeit, Durchfall, sowie Juckreiz und Rötung am Darmausgang hervorgerufen werden.


Wann zum Arzt?

Gehen Sie zum Arzt, wenn sich Ihre Beschwerden nicht bessern, also, wenn sich Reaktionen der Haut, der Augen oder andere Symptome verschlimmern. Bei auftretender Atemnot oder plötzlicher Kreislaufschwäche suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf. Es könnte sich um einen Asthmaanfall oder einen Schock handeln.

Diagnose

Die Diagnose einer Nahrungsmittelallergie ist oft schwierig, langwierig und unzuverlässig. Wenn eine Nahrungsmittelallergie als Ursache vermutet wird, muss der Betroffene viel Zeit einplanen, bis er Gewissheit hat.

Denn die Diagnose ist mühsam, weil der Zusammenhang zwischen der allergischen Reaktion und dem auslösenden Nahrungsmittel meistens nicht klar auf der Hand liegt. Die Allergie-Enttarnung ist oft mit wahrer Detektivarbeit verbunden. Auch kommen unendlich viele Stoffe als Auslöser in Betracht. So dauert es meist lange, bis das verursachende Lebensmittel gefunden ist.


Dabei stützt sich die Allergiediagnostik auf vier Säulen:

1.

Beobachtungen: Wann, wo und wie treten die Symptome auf?

Als besonders hilfreich hat sich das Führen eines Ernährungs-Tagebuches erwiesen (1/2 bis einen Monat). Darin schreiben Sie akribisch genau auf, was Sie wann gegessen haben und welche Beschwerden aufgetreten sind.

2.

Haut- oder Bluttests: Damit wird festgestellt, ob der Körper Antikörper gegen einzelne Nahrungsmittel gebildet hat.

Mit Hilfe des Bluttests, so genannter RAST-Test, lassen sich viele Allergien recht zuverlässig diagnostizieren.

3.

Weglass-Diät (auch Auslass- oder Eliminations-Diät genannt)

4.

Provokationstests

Bei der Weglass-Diät werden die Nahrungsmittel, die möglicherweise die Beschwerden verursachen, aus der Ernährung eliminiert. Wenn sich die Beschwerden binnen einer Woche bessern, liegt der Verdacht nahe, dass eines oder mehrere der weggelassenen Lebensmittel der Verursacher war. Durch Modifizieren der Weglass-Diät lässt sich im Laufe der Zeit herausfinden, welche Lebensmittel nicht vertragen werden.

Genauer als die Weglass-Diät ist die sogenannte Provokations-Kost, die nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden darf. Sie enthält absichtlich die möglichen Nahrungsmittelallergene, weil so festgestellt werden soll, wann welche Beschwerden auftreten.

Als neuere Methode gilt die direkte Applikation des Allergens auf die Magen- oder Darmschleimhaut. Im Rahmen einer Magen- bzw. Darmspiegelung wird dabei beobachtet, ob die Schleimhäute allergisch reagieren. Eine weitere und zuverlässige Diagnose, die auch problemlos bei Kleinkindern und Säuglingen angewendet werden kann, besteht darin, dass die Patienten ein DNCG-haltiges Antiallergikum einnehmen. Bessern sich die Beschwerden oder bleiben sie sogar aus, spricht alles für eine Nahrungsmittelallergie.

Ursachen

Wissen Sie auf welche Milchbestandteile Sie allergisch reagieren? Auslöser der allergischen Reaktion sind Eiweiße (Proteine) der Milch. Über zwanzig verschiede kommen in der Kuhmilch vor.

Jedes einzelne kann Verursacher Ihrer Allergie sein. Um zukünftig einen Kontakt ausschließen zu können, müssen Sie genau wissen, auf welche Eiweißstoffe der Milch Sie allergisch reagieren. Besonders wichtig ist dieses bei Säuglingen und Kleinkindern.

Ihr Arzt kann Ihr persönliches Allergiespektrum über einen Bluttest ermitteln, und zwar den so genannten RAST-Test. Folgende Milcheiweiße kommen für die allergische Reaktion in Betracht:

  • Kasein
  • Laktoglobulin
  • Laktalbumin
  • Gammaglobuline
  • Serum-Albumin
  • Lipoproteide
  • und andere.

Sie können auf eines dieser Eiweiße allergisch reagieren oder auf mehrere. Kasein ist der häufigste Auslöser der Kuhmilch-Allergie bei Erwachsenen, bei Säuglingen und Kleinkindern ist es das ß-Laktoglobulin. Auf jeden Fall müssen Sie zukünftig konsequent die Lebensmittel aus Ihrer Nahrung weglassen, die die Eiweiße enthalten, die Sie nicht vertragen.


Die Anlage zu Allergien wird vererbt

An Allergien erkranken in erster Linie Menschen, die allgemein zu Allergien neigen oder in deren Familie Allergien vorkommen. Bei ihnen wendet sich die körpereigene Abwehr nicht nur gegen Krankheitskeime wie Bakterien, Viren und ähnliches, sondern auch gegen andere Substanzen, wie beispielsweise Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelzusätze. Welche Stoffe dabei die eigentlichen Auslöser sind, ist individuell und regional völlig verschieden.


Die Allergie verändert sich im Laufe des Lebens

Das individuelle Allergiespektrum muss dabei nicht lebenslang konstant bleiben, sondern kann sich im Laufe der Zeit ändern. Oftmals kommen weitere Stoffe, auf die der einzelne allergisch reagiert, so genannte Allergene, hinzu. Je größer die Verwandtschaft zwischen den auslösenden Stoffen ist, desto größer ist die Gefahr, im Laufe der Zeit auch auf diese zu reagieren. Der Mediziner spricht dann von der Entwicklung einer so genannten Kreuzallergie.


Der Allergenkontakt kann auf verschiedenen Wegen erfolgen

Wenn ein Allergiker mit seinen Allergenen in Kontakt kommt, werden Beschwerden ausgelöst. Der Kontakt selbst kann dabei mit der Haut stattgefunden haben, den Atemwegen, dem Verdauungstrakt und/oder dem Blut. Jeder einzelne Kontaktweg ist denkbar, aber auch alle Kombinationen. Und es muss nicht sofort zu Krankheits-Erscheinungen kommen. Mancher reagiert binnen einer Sekunde oder einigen Stunden, andere erst nach mehreren Tagen.

Auch muss die Körperstelle, die Beschwerden macht, nicht mit der Kontaktstelle übereinstimmen. So können beispielsweise durch Essen eines Kuchens, der mit Haselnüssen zubereitet wurde, an vielen Körperstellen Quaddeln auftreten, ohne dass der Kuchen diese Stellen berührt hat.

Überblick

Vermeiden Sie konsequent jeden Allergenkontakt! Wer weiß, worauf er allergisch reagiert, sollte konsequent auf jeglichen Verzehr dieser Stoffe verzichten!

Das hört sich so einfach an, ist aber oftmals nur sehr schwer in die Tat umzusetzen. Da bereits kleinste Mengen ausreichen, um die Krankheitsbeschwerden auszulösen, dürfen bereits diese nicht in den Lebensmitteln vorhanden sein. Leider hat man darauf vor allem bei fertigen Lebensmitteln wenig Einfluss.

So kann es vorkommen, dass der Stoff, auf den man allergisch reagiert, bei der Tierfütterung verwendet wird und so, ohne dass man es ahnt, im Fleisch enthalten ist. Oder er kann zur Klärung von Speisen oder Getränken (beispielsweise Wein) dienen und ist damit ebenfalls nicht sichtbar enthalten. Auch das bei der Zubereitung verwendete Küchengerät (Kochlöffel, Schnittflächen, Kochtopf) kann unsichtbare Spuren hinterlassen und für den Allergiker im schlimmsten Fall lebensgefährliche Folgen haben.


Eine gesunde Ernährung reicht nicht

Falsch ist auf jeden Fall zu glauben, dass allein eine gesunde Ernährung ausreicht. Entscheidend ist einzig und allein, dass die Nahrung frei von den individuellen Allergenen ist. Jeder Nahrungsmittelallergiker muss daher seine Diät individuell zusammenstellen.

Eine spezifische Immuntherapie (= Hyposensibilisierung), wie sie bei anderen Allergieformen eingesetzt wird, hat übrigens bei Nahrungsmittelallergien (mit Ausnahme der Milchallergie) bislang wenig Erfolge gezeigt.

Wer an einer Nahrungsmittelallergie leidet, kommt daher nicht um den Verzicht auf seine individuellen Allergene herum. Aber seine Mühe wird möglicherweise durch Heilung belohnt, denn man hat festgestellt, dass eine Nahrungsmittelallergie nicht unbedingt zeitlebens bestehen bleiben muss. Nach monate- bis jahrelangen Pausen vertragen einige Patienten ihre Nahrungsmittel wieder. Die langfristige Vermeidung des Nahrungsmittels kann also zur Rückbildung der Allergie führen.

Medikamente

Gegen akute Beschwerden helfen antiallergisch wirkende Medikamente. Darüber hinaus haben sich so genannte Probiotika bewährt.

Das sind Produkte, die die natürliche Darmflora wiederherstellen. Sie enthalten (ungefährliche) Bakterien, die unser Darm benötigt, wie zum Beispiel Lactobacillus GG.


Homöopathische Arzneimittel

Apis mellifica

bei blassroten bis roten Quaddeln mit Schwellungen; stechende Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Unerträglichkeit von Wärme, Zerschlagenheitsgefühl; Verbesserung durch kalte Anwendungen.

Rhus toxicodendron

bei kleinen, stark juckenden, roten Quaddeln oder Bläschen mit Schwellungen; große Ruhelosigkeit und Unbehagen, brennende Beschwerden; Verschlimmerung durch Nässe, Kälte und Ruhe; Besserung durch Bewegung und warme Anwendungen.

Ernährung bei bekanntem Allergen

Die Kuhmilch-Allergie ist weit verbreitet. Das liegt daran, dass wir täglich Produkte verzehren, die Kuhmilch oder daraus hergestellte Lebensmittel enthalten. Außerdem sind sie reich an Eiweiß und gerade das Eiweiß ist der Verursacher der Allergie.

Die Kuhmilch-Allergie gehört zu den Nahrungsmittelallergien. Hierbei reagiert der Körper auf einzelne Milcheiweiße mit Krankheitssymptomen. Oft reichen schon kleinste Mengen, um die Beschwerden auszulösen.

Dagegen hilft nur eines: Lassen Sie alle Stoffe, auf die Sie reagieren, konsequent weg aus Ihrer Nahrung! Auch empfiehlt es sich, auf verwandte Stoffe zu verzichten, da der Organismus im Laufe der Zeit sehr oft auch auf diese allergisch reagiert. Der Mediziner spricht dann von der Entwicklung einer so genannten Kreuzallergie.

Leider ist es nicht so einfach, sich ohne Kuhmilch und Milchprodukte zu ernähren. Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen:


Hier ist Vorsicht geboten!

Besondere Vorsicht empfiehlt sich vor allem bei der Verwendung von Fertiggerichten und beim Essen im Restaurant. Auch ist es möglich, dass Sie einmal allergisch reagieren, obwohl Sie sich streng an die Diät gehalten haben. Vielleicht befanden sich in Ihren Lebensmitteln Stoffe, auf die Sie allergisch reagieren, ohne dass es für Sie ersichtlich war.


Richten Sie Ihre Ernährung nach Ihrem Allergen aus

Die Kuhmilch enthält an Eiweißen: Kasein, Laktoglobulin, Laktalbumin, Gammaglobuline, Serum-Albumin, Lipoproteide und andere. Auf welches dieser Eiweiße reagieren Sie allergisch?

Wenn Kasein das auslösende Eiweiß ist, dann müssen Sie auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in jeder Form verzichten. Auch die Milch und Milchprodukte von Schaf und Ziege sollten Sie meiden, denn sie enthalten ebenfalls dieses Eiweiß. Kasein ist hitzestabil bis 120 °C, d.h. entsprechende Produkte verlieren auch durch Kochen nicht Ihre Allergenität.

Wenn Sie auf Laktoglobulin allergisch reagieren, müssen Sie auf rohe Milch und aus roher Milch hergestellte Produkte (zum Beispiel Käse aus Rohmilch) verzichten. Dagegen vertragen Sie gekochte Milch und aus gekochter Milch hergestellte Lebensmittel. Darüber hinaus müssen Sie auch Rind- und Kalbfleisch aus Ihrem Speiseplan streichen, da hiergegen gleichzeitig meist eine Kreuzallergie besteht. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass nach dem Genuss von gut durchgebratenem Fleisch üblicherweise keine allergischen Reaktionen mehr auftreten, denn Laktoglobulin gilt als bedingt hitzelabil. Beim moderaten Erwärmen bleibt es in Takt, erst durch Erhitzen über 77 °C kann es zerstört werden.
Laktoglobulin besitzt eine besonders hohe Allergenität. Das bedeutet, dass bereits nach dem Genuss geringster Mengen schwere allergische Reaktionen auftreten können.

Wenn Sie Laktalbumin nicht vertragen, dann müssen Sie auf rohe Milch und aus roher Milch hergestellte Produkte verzichten. Dagegen vertragen Sie gekochte Milch und aus gekochter Milch hergestellte Lebensmittel. Auch Rind- und Kalbfleisch dürfen Sie essen.
Laktalbumin ist hitzelabil. Beim moderaten Erwärmen bleibt es in Takt, erst durch Erhitzen über 70 °C kann es zerstört werden.

Wenn Gammaglobuline oder Serum-Albumine die Auslöser sind, müssen Sie auf rohe Milch und aus roher Milch hergestellte Produkte verzichten. Dagegen vertragen Sie gekochte Milch und aus gekochter Milch hergestellte Lebensmittel, denn diese Eiweiße sind hitzelabil und werden bereits bei Temperaturen unter 70 °C zerstört.

Falls Lipoproteide Ihre Allergie auslösen, müssen Sie auf Milch und alle Milchprodukte verzichten und vor allem auch auf Butter.

Ernährung bei unbekanntem Allergen

Wenn Sie nicht genau wissen, auf welche Eiweiße Sie reagieren oder nähere Informationen über die betreffenden Lebensmittel brauchen, dann halten Sie sich an folgende Lebensmittelliste.


Diese Lebensmittel sollten Sie aus Ihrem Speiseplan streichen:

Kuhmilch und daraus hergestellte Produkte: z.B. Vollmilch, fettarme Milch, Magermilch, Vorzugsmilch, egal ob pasteurisiert, ultrahoch erhitzt, sterilisiert oder Rohmilch, sowie Molke, Buttermilch, Milchpulver, Kondensmilch, Dickmilch, saure Sahne, Crème fraîche, Joghurt, Quark, Kefir, Sahne, Käse, Butter und Produkte, die aus/mit den genannten hergestellt sind, beispielsweise Milchkakao, Pudding und ähnliches.


Folgende Milchprodukte werden dennoch häufig vertragen:

Die Säuerung der Milch (z.B. bei Joghurt, Sauermilchkäse, Creme fraiche) kann die Allergenität verringern und das Produkt damit verträglicher machen. Auch Butter wird von vielen vertragen, weil sie nur geringe Spuren von Milchprotein enthält. Ähnliches gilt für Sahne.
Durch Homogenisieren wird die Milch-Verträglichkeit dagegen schlechter.
Nutzen Sie diese Hinweise, um für Sie verträgliche Produkte auszuwählen, denn Milch ist als Grundnahrungsmittel nur schwer zu ersetzen.


Folgende Fertig-Lebensmittel können ebenfalls Milchprodukte enthalten und sollten deshalb nur dann verzehrt werden, wenn Sie sicher sind, dass Sie sie auch vertragen:

  • Margarine
  • Brot (auch Weißbrot, Toastbrot, Grahambrot, Pumpernickel), Brötchen, Zwieback, Backmischungen, Knäckebrot. Dies betrifft alle aufgezählten Produkte, sofern sie mit Milchprodukten erstellt wurden. Am besten fragen Sie vor dem Kauf beim Bäcker nach.
  • Süßes wie Kuchen, Backmischungen, Gebäck, Kekse, Speiseeis, Pudding, Cremespeisen, Schokolade, Pralinen, Nougat, Sahnebonbons, Karamellbonbons, Fruchtgetränke, Liköre, Kunsthonig, Kakao
  • Fertigbeilagen wie Kartoffelpüree, Teigwaren sowie Rührei, Semmelknödel u. ä.
  • Mehlspeisen (z.B. Pfannkuchen u. a.)
  • Suppen, Soßen, Salatsoßen (auch bei Fertiggerichten z.B. Rahmschnitzel), auch Ketchup, Senf
  • Mayonnaise, Remoulade
  • Fleisch, Aufschnitt, Wurst, vor allem Kochwurst (Frankfurter Würstchen, Mortadella, Bierschinken, Geflügelwurst, Vorderschinken, Pasteten), Bratwurst, Hackbraten, Frikadellen und Fleischkonserven. Ihnen werden Milchprodukte häufig zur Erhöhung des Gesamteiweißgehaltes sowie als Binde- und Verfeinerungsmittel zugesetzt. Da so viele Produkte Milcheiweiß enthalten können, empfiehlt es sich, immer vor dem Kauf beim Metzger nachzufragen, welche Produkte garantiert kein Milcheiweiß enthalten.
  • alkoholische Getränke (viele Liköre enthalten Milch, vor allem natürlich Eierlikör, Mokkalikör, Cremeliköre, weiterhin Cocktails u.a.)
  • Kindernahrung (z.B. Breikost)

Vorsicht auch bei ...

Auch Arzneimittel können Milcheiweiß enthalten. Weisen Sie deshalb Ihren Apotheker stets auf Ihre Milch-Allergie hin.


Studieren Sie das Zutatenverzeichnis auf Fertig-Lebensmitteln stets gründlich

Denn hin und wieder ändern die Hersteller ihre Rezepturen, so dass Produkte, die bislang milchfrei waren, zu einem späteren Zeitpunkt doch entsprechende Zusätze enthalten können. Außerdem werden gelegentlich Lebensmitteln Milchbestandteile zugesetzt, bei denen man es nicht erwarten würden, beispielsweise bei Fruchtsäften. Auch hinter Angaben wie Molkenprotein, Süßmolke, Sauermolke, Casein und Kaseinate können sich Milcheiweiße verbergen.


Gestalten Sie Ihre Ernährung auch ohne Milch abwechslungsreich

Wenn Sie bei Brot und Gebäck sicher sein wollen, dass keine Milch/-produkte enthalten sind, backen Sie am besten selbst. Alternativ können Sie diese Produkte bei Spezialanbietern kaufen, die Milcheiweiß-Freiheit garantieren. Solche Produkte liefert zum Beispiel die Hammermühle. Darüber hinaus gibt es milcheiweißfreies Knäckebrot und viele Bäcker bieten Brötchen an, die ohne Milch hergestellt wurden (fragen Sie vor dem Kauf Ihren Bäcker).

Auch milcheiweißfreie Margarinen werden angeboten, z.B. Becel, Vitazell und andere. Zum Kochen können Sie Pflanzenöle verwenden, beispielsweise Mazola, Palmin oder Olivenöl. Auch Butter - obgleich aus Milch hergestellt - wird meistens vertragen (sprechen Sie vor dem Verzehr von Butter am besten noch mit Ihrem Arzt).


Essen Sie gerne Pikantes auf Brot?

Dann steigen Sie um auf pikanten Brotbelag, den es mittlerweile von mehreren Firmen gibt, beispielsweise die vegetabilen Pasten von Tartex, Alevita und anderen. Wenn Sie Süßes mögen, nehmen Sie Marmelade oder Honig. An Speisen dürfen Sie weiterhin essen: Kartoffeln, Reis, alle Gemüse-, Obst- und Salatsorten. alls Sie einmal Milchersatz brauchen, können Sie auf Sojaprodukte und Tofu ausweichen und - wenn Sie es vertragen - auch auf Schaf- oder Ziegenmilch und daraus erstellte Produkte.

Reagiert Ihr Kind allergisch auf Milcheiweiß? Dann achten Sie auf milcheiweißfreie Babynahrung!


Milchprodukte lassen sich nur schwer ersetzen

Kuhmilch und Milchprodukte liefern unserem Körper lebenswichtige Nährstoffe, wie hochwertiges Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, die Vitamine A, D und B-Komplex sowie Mineralstoffe. Besonders wichtig sind Milchprodukte für unsere Versorgung mit Vitamin B2 (Riboflavin), Jod, Calcium und Eiweiß. Wer wegen seiner Allergie auf Milchprodukte verzichtet, muss deshalb sorgfältig auf eine ausgewogene Ernährung achten, die diese Nährstoffe in ausreichender Menge zuführt.


Beugen Sie einem Mangel an Calcium und Riboflavin vor

Milch und Milchprodukte enthalten viel Calcium und das Vitamin Riboflavin. Wer sich aufgrund einer Allergie streng milcheiweißfrei ernährt, nimmt daher von diesen Stoffen oftmals zu wenig zu sich. Das kann zu Mangelerscheinungen führen und erhöht infolge eines Calciummangels das Risiko, im Alter eine Osteoporose (=Knochenschwund) zu entwickeln. Beugen Sie daher rechtzeitig vor.

Gute Calciumquellen sind beispielsweise: calciumangereicherte Fruchtsäfte (achten Sie auf Milcheiweiß-Freiheit! Studieren Sie die Zutatenliste!) und Mineralwässer mit deutlich mehr als 150 mg Calcium/Liter (es gibt sie bis zu 800 mg Calcium/Liter). Auch einige Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Nüsse/Samen und Gartenkräuter enthalten nennenswerte Mengen an Calcium.

Sicherer ist es allerdings oftmals, den täglichen Bedarf an Calcium und Riboflavin durch Supplemente zu decken.