Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Struma

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Wann zum Arzt
  • Medikamente
  • Ernährung

Krankheitsbild

Der Kropf - vom Mediziner Struma genannt - ist eine Vergrößerung der Schild­drüse. Die Schilddrüse liegt, normalerweise unsichtbar, unterhalb des Kehl­kopfes. Sie produziert jodhaltige Hormone, die den Stoffwechsel mitregulieren.

Sind wenig Hormone vorhanden, brennt "der Ofen" auf Sparflamme, bei einem hohen Hormonspiegel brennt er dagegen lichterloh.


So entsteht ein Kropf

Sind zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut, meldet das Gehirn, dass mehr Hormone ausgeschüttet beziehungsweise produziert werden müssen. Zur Produktion der Hormone wird Jod benötigt. Ist zu wenig Jod im Körper, kann der Befehl des Gehirns nicht ausgeführt werden.

Die Schilddrüse versucht, diesem Hormonmangel durch Bildung von mehr Gewebe entgegenzuwirken, um mehr Hormone herstellen zu können. Dadurch vergrößert sich die Drüse und wird schließlich am Hals sichtbar.

Jetzt stellen sich auch die ersten Beschwerden ein, zum Beispiel das sogenannte "Globusgefühl" oder auch "Kloß im Hals". Die Stimme wird heiser, das Luftholen fällt zunehmend schwerer. Ein Kropf ist in der Regel vermeidbar.


Ein Kropf kann bei jedem Menschen auftreten

Die Erkrankung trifft sowohl ganz junge Neugeborene, als auch Halbwüchsige, junge Erwachsene und ältere Menschen. Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer.

Gerade in Schwangerschaft, Stillzeit und Wechseljahren sind Frauen besonders gefährdet, da in dieser Zeit der Jodbedarf höher ist als normal. Auf alle Fälle muss vom Arzt abgeklärt werden, woher der Kropf kommt.

Ursachen

Die Hauptursache ist Jodmangel. Jod muss mit der Nahrung in ausreichender Menge zugeführt werden. Je nach Jodgehalt des Bodens enthalten unsere Lebensmittel mehr oder weniger Jod.

Die Hauptursache hierfür ist die Eiszeit! Dabei wurde das Jod durch Gletscherwasser aus dem Boden ausgewaschen und ins Meer gespült. Daher sind unsere Böden extrem jodarm, das Meerwasser dagegen jodhaltig.

So erklärt es sich, dass der Hauptlieferant für Jod in unserer Nahrung der Seefisch ist. Er steht leider nur in wenigen Küchen auf dem Speiseplan.


Krankheitsverlauf

Ein Kropf kann, wenn er eine gewisse Größe erreicht, durch seine Ausdehnung zur Einengung der Luftröhre und somit einer Atembehinderung führen. Außerdem kann sich nach längerem Bestehen des Kropfs eine sogenannte Schilddrüsenautonomie entwickeln (dabei ist die Produktion der Schilddrüsenhormone nicht mehr durch übergeordnete Zentren steuerbar, sondern geschieht unkontrolliert) oder ein Schilddrüsentumor.

Ein auf Jodmangel beruhender Kropf kann sich bei rechtzeitiger Therapie mit Jod (eventuell kombiniert mit Schilddrüsenhormonen) wieder verkleinern. Die Beschwerden gehen dann zurück. In Einzelfällen muss der Kropf allerdings operativ oder mit Hilfe von Strahlentherapie verkleinert werden.

Wann zum Arzt

Die Behandlung eines Kropfes gehört auf jeden Fall in die Hände eines Arztes.

Suchen Sie darüber hinaus einen Arzt auf, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie die verschriebenen Medikamente nicht vertragen. Ihr Arzt wird dann die weitere Marschroute Ihrer Therapie festlegen.


Behandlung

Ein Kropf ist am Hals je nach Ausprägung tast- oder sogar sichtbar und das Vorliegen eines Kropfes somit leicht festzustellen. Wichtig ist dann, die Ursache abzuklären. Hierbei kommen Blutuntersuchung und Ultraschall der Schilddrüse zum Einsatz.

Weiterhin können Untersuchungen wie die Szintigraphie oder die Aspirationszytologie (hierbei werden aus der Schilddrüse gewonnene Zellen mikroskopisch untersucht) durchgeführt werden.

Medikamente

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Um dem Kropf den Kampf ansagen zu können, muss an erster Stelle die Ursache abgeklärt werden.

Das heißt: immer zuerst zum Arzt. Nachdem die Diagnose feststeht, wird versucht, Angebot und Nachfrage (= Bedarf des Körpers) der Schilddrüsenhormone in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.

Bei einem Zuwenig an Hormonen müssen diese ergänzt, bei einem Zuviel reduziert werden. Das kann durch unterschiedliche Therapien erfolgen, medikamentös oder operativ.


So beugen Sie einem Kropf wirksam vor

Sie können dem Kropf durch konsequente Anwendung von jodiertem Speisesalz vorbeugen. Es gibt inzwischen sogar fluoridiertes Jodsalz. So können Sie gleichzeitig noch etwas für Ihre Zähne tun.

Auch jodierte Zahnpasta ist günstig, da immer ein Teil der Pasta verschluckt wird. Darüber hinaus hilft die richtige Ernährung. Essen Sie mindestens zweimal pro Woche Seefisch. Er ist unser Hauptlieferant für Jod.

Besonders wichtig ist die Jodsubstitution in der Schwangerschaft, damit dem Kind genug Material für die Bildung von Schilddrüsenhormonen zur Verfügung steht.


Arzneimittel

Die einfachste Art der Jodzufuhr ist natürlich die Einnahme von Jodtabletten. Falls Sie aber eine andere Erkrankung, zum Beispiel Herzrhythmusstörungen, haben, sollten Sie vor deren Anwendung Ihren Arzt oder Apotheker darauf hinweisen.

Gesunden wird in der Regel folgende Prophylaxe empfohlen:

Kinder vom ersten bis zehnten Lebensjahr:

100 μg Jodid pro Tag

Jugendliche und Erwachsene:

100 bis 200 μg Jodid pro Tag

Schwangere und Stillende:

200 μg Jodid pro Tag

Ernährung

Bei der Ernährung wird meistens auf Vitamine und Spurenelemente geachtet. Das Jod führt dabei ein regelrechtes Schattendasein, obwohl es für den Körper sehr wichtig ist. Jodhaltige Hormone sind an fast allen Vorgängen im Körper auf die eine oder andere Weise beteiligt.


Es ist sehr schwierig, den Jodbedarf über die Ernährung zu decken

Nur Seefisch enthält Jod in nennenswerten Mengen. Auch Milch ist reich an Jod, aber man müsste einen Liter am Tag davon trinken, um den Jodbedarf zu decken. Um dem Jodmangel in der Bevölkerung trotzdem Herr zu werden, ist das jodierte Speisesalz eingeführt worden. Wenn Sie damit konsequent zu Hause salzen, stehen Sie auf der sicheren Seite.

Es gibt inzwischen auch viele Lebensmittel, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt werden. Auf der Verpackung dieser Lebensmittel ist das Salz in der Zutatenliste mit aufgeführt. Auch in die Backstube einiger Bäcker hat das Jodsalz inzwischen Einzug gehalten, fragen Sie doch einfach in Ihrer Bäckerei nach.


Gesund sind für Sie jodreiche Lebensmittel

Fleisch

Innereien

Fisch

Seefisch, Muscheltiere

Milchprodukte

Milch

Eier

allgemein

Sonstiges

Jodsalz/Meersalz und damit hergestellte Produkte, sowie Lebertran und jodhaltige Mineral- und Heilwässer

 


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