Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Basedowsche Krankheit

  • Krankheitsbild
  • Überblick
  • Ernährung
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Bei der Basedowschen Krankheit, auch Morbus Basedow genannt, handelt es sich um eine bestimmte Form der Schilddrüsen-Überfunktion (Hyper­thyreose), und zwar um eine krankhafte Überfunktion.

Die Schilddrüse ist dabei meist vergrößert und bildet mehr Schilddrüsenhormone als der Körper benötigt. Dadurch läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren. Betroffene bemerken dies durch eine gesteigerte Nervosität, Herzklopfen und Zittern.

Das klassische Anzeichen für die Erkrankung sind die hervortretenden Augäpfel, vom Mediziner als Exophthalmus bezeichnet. Im schlimmsten Falle können die Lider nicht mehr geschlossen werden. Die Augen brennen, tränen, sind lichtempfindlich. Darüber hinaus können Kopfschmerzen, kalter Schweiß, Schlaflosigkeit und Gewichtsverlust trotz Heißhunger auftreten.


Oftmals ist die Schilddrüse vergrößert

Eine Vergrößerung der Schilddrüse tritt bei ca. der Hälfte der Erkrankten auf. Die Vergrößerung macht sich durch eine Verdickung vorne am Hals bemerkbar. Dadurch kann es zu Schluckbeschwerden kommen. Auch die Stimme kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Haut kann jucken oder sich blau-violett verfärben und verdicken.


Ursachen

Die Basedowsche Krankheit wird wahrscheinlich durch eine falsche Erbinformation hervorgerufen. Der Ausbruch der Erkrankung ist nicht vermeidbar, wenn die Anlage vorhanden ist.

Frauen sind fünfmal häufiger als Männer von der Basedowschen Erkrankung betroffen, von der Gesamtbevölkerung sind es 5 Prozent. Der Ausbruch der Krankheit erfolgt meistens in einer hormonbewegten Zeit, z.B. Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre.

Überblick

Als erstes wird der Arzt eine Labordiagnostik von einer Blutprobe veranlassen. Ermittelt wird dabei die Menge der einzelnen Schilddrüsenhormone im Blut.

Ergänzend werden ggf. folgende Tests durchgeführt:

  • Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse
  • Szintigraphie
  • Radiojodtest
  • und/oder andere Untersuchungen


Behandlung

Wichtigstes Ziel der Behandlung ist die Verringerung der Schilddrüsenhormone im Körper.

Je nach Art und Schwere der Erkrankung wird Ihr Arzt Ihnen Medikamente verordnen. Manchmal wird er auch zu einer Operation oder Strahlenbehandlung raten. Die Arzneimittel, die Sie erhalten, müssen Sie konsequent und wahrscheinlich zeitlebens einnehmen.

Die Basedowsche Erkrankung kann auch ganz plötzlich wieder verschwinden. Daher wird die medikamentöse den anderen Therapien zu Beginn der Erkrankung vorgezogen. Durch eine eiweiß- und vitaminreiche Kost können Sie die Therapie Ihres Arztes sinnvoll ergänzen.


Erlernen Sie ein Entspannungstraining

Falls Sie unter Schlafstörungen leiden, sollten Sie am Abend den Fernseher auslassen und dafür einen Abendspaziergang machen. Gegen Konzentrationsstörungen helfen Ihnen Yoga oder autogenes Training. Kurse in Yoga und autogenem Training werden mittlerweile von den meisten Volkshochschulen angeboten.

Lesen Sie hier mehr zu ärztlichen Entspannungsverfahren (IGeL) >>


Therapieverfahren

  • Operative Therapie: Auf sie kann zurückgegriffen werden, wenn die Thyreostatika nicht vertragen werden oder die Radiojodtherapie nicht empfehlenswert ist (bei Menschen unter 21 Jahren) sowie bei sehr großem Struma.

  • Radiojod-Therapie: Sie wird erst nach der reproduktiven Phase (nach dem 50. Lebensjahr) eingesetzt.

Ernährung

Halten Sie Normalgewicht

Wichtig ist für Sie, dass Sie Ihr Normalgewicht halten. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie Untergewicht haben. Unten stehende Tipps werden Ihnen helfen, ein mögliches Untergewicht abzubauen.

Kennen Sie Ihr Körpergewicht? Nutzen Sie jetzt den BMI-Rechner von Facharzt24 >>, um mehr über Ihr Normalgewicht zu erfahren.


So bauen Sie Ihr Untergewicht ab

Vermehren Sie die Anzahl Ihrer Mahlzeiten. Beginnen Sie den Tag am besten mit einem Vorfrühstück im Bett. Zwischen den Mahlzeiten genehmigen Sie sich kleine kalorienreiche Extrabissen. Insgesamt ist es für Sie günstiger, viele kleine Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen als wenige große. Essen dürfen Sie alles.

Doch bevorzugen Sie, solange Sie Untergewicht haben, Nahrungsmittel mit hohem Kaloriengehalt und gestalten Sie Ihre Speisen besonders appetitanregend, damit Sie mehr essen können.

Informieren Sie sich hier über die ärztliche Ernährungsberatung (IGeL) >>


Verzichten Sie auf koffeinhaltige Getränke

Trinken Sie reichlich, am besten 2 Liter pro Tag (oder auch mehr). Bis auf koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Cola) dürfen Sie alles trinken.

Wenn Sie jedoch, bedingt durch Ihre Schilddrüsenüberfunktion, unter Durchfall, Fettstühlen oder ähnlichem leiden, müssen Sie ergänzende Ernährungsempfehlungen berücksichtigen.

Selbsthilfegruppen

Arbeitskreis Jodmangel

c/o praxispress
Postfach 1541
64505 Groß-Gerau


Interessengemeinschaft Schilddrüsenkrebs (IKS)

Dahnstr. 4
45144 Essen
Telefon: 0201/75 7 29
Telefax: 0201/75 77 20
Email: dagmar_euteneuer@gmx.de
Internet: www.schilddruesenkrebs.de


Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.

Hr. Henning Hardt
Waldstr. 73
53177 Bonn
Telefon: 0228/3869060
Telefax: 0228/3779287
Internet: http://www.schilddruesenliga.de


Schilddrüsen-Telefon des Schilddrüsen-Informations-Dienstes (SDID)

Telefon: 069/75804-717


Selbsthilfegruppe C-Zell-Karzinom

(medulläres Karzinom/Schilddrüsenkarz.)
Plittersdorfer Str. 116
53173 Bonn
Telefon: 02 28/36 27 33


Selbsthilfegruppe für Kinder mit angeborener Hypothyreose

Langeoogweg 7
45149 Essen
Telefon: 0201/8718451
Email: Kirsten.Wosniack@uni-essen.de
Internet: http://www.uni-essen.de