Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Vaginitis, Kolpitis

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Bei der Entzündung der Scheide (Vaginitis), auch Kolpitis genannt, ist die Scheide selbst von der Infektion betroffen. 


Symptome

Hinweise auf eine Vaginitis ist ein verstärkter Ausfluss, der entweder dünnflüssig und farblos oder weißlich und bröckelig sein kann.

Es kommt zu einer Rötung und Schwellung der Schamlippen, einem brennenden Schmerz und einem starken Juckreiz.

Geschlechtsverkehr und eventuell auch Gehen und Sitzen bereitet Schmerzen.

Ursachen

Das Scheidensekret in der gesunden Vaginalflora ist durch das Vorhandensein von Milchsäurebakterien mit einem pH-Wert von 3,8 – 4,5 sauer, was die Schleimhaut vor Infektionen schützt – eine wichtige Schutzfunktion, da sowohl durch den Geschlechtsverkehr als auch durch die Nähe zum Darm relativ einfach Keime in die Scheide eindringen können.

Wird das Gleichgewicht der natürlichen Scheidenflora zum Beispiel durch Medikamente gestört, können sich Erreger vermehren und so zu einer Infektion führen. Auslösende Erreger sind Hefepilze (Candida albicans), Darmbakterien, Kolibakterien oder Flügeltierchen (Trichomonaden).


Allergische Reaktion 

Die Vaginitis kann auch eine allergische Reaktion auf Waschmittel, Pflegeprodukte oder Tampons sein. Ein Schwimmbadbesuch oder Kontakt mit Chlorwasser kann auch zu einer Reizung der Scheidenflora führen.

Im fortgeschrittenen Alter kann Östrogenmangel eine Alterskolpitis hervorrufen.

Diagnose

Scheidenentzündungen gehören immer in fachärztliche Hände, weshalb Patientinnen bei ersten Symptomen einen Gynäkologen aufsuchen sollten.

In der gynäkologischen Untersuchung müssen die Krankengeschichte, die Beschwerden und der Ausfluss betrachtet werden.

Der pH-Wert des Vaginalsekrets kann die Art der Entzündung klären, und der Ausfluss gibt Aufschluss darüber, welche Erreger vorliegen. Gardnerella vulgaris zum Beispiel hat einen dünnflüssigen und fischig riechenden Ausfluss zur Folge, bei Hefepilzen ist er krümelig und geruchlos.

Mit der mikroskopischen Betrachtung des Abstrichs können die Erreger in Bakterien, Pilze oder Flügeltierchen unterteilt werden.

Zusätzlich wird auf Chlamydien getestet, eine infektiöse Geschlechtskrankheit, die sehr häufig und fast beschwerdefrei ist, aber zur Unfruchtbarkeit führen kann.

Therapie

Die konventionelle Therapie richtet sich nach dem für die Vaginitis verantwortlichen Erreger.

Bei bakteriellen Ursachen wird Antibiotika als Creme oder in Tablettenform verschrieben, Trichomonaden werden mit dem Medikament Metronidazol behandelt. Bei Pilzerkrankungen kommen pilzabtötende Vaginaltabletten zum Einsatz.

In der komplementären Medizin kommt eine Eigenbluttherapie in Frage. Dabei wird der Patientin das eigene Blut, angereichert mit pflanzlichen Wirkstoffen, in den Muskel gespritzt, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

Die Phytotherapie kommt sowohl bei Vulvitis als auch bei Vaginitis in Frage. Äußerlich angewandt kann Teebaumöl Linderung bringen und Sitzbäder mit Teebaumöl, Lavendel und Geranie können die Symptome ebenfalls abschwächen.

Ist die Entzündung chronisch geworden, kann mit einer Entgiftungstherapie entgegen gewirkt werden. Eine Umstimmungstherapie mit Naturheilmitteln hat die Aufgabe, die Krankheit in ein akutes und damit behandelbares Stadium zurückzuführen. Mit speziellen Präparaten soll eine Entgiftung und eine Aktivierung der Organe Leber, Niere und Darm erreicht werden.