Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Vulvitis

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  • Ursachen
  • Diagnose und Therapie

Krankenbild

Bei der Vulvitis wird zwischen primärer und sekundärer Entzündung des Scheidenvorhofs unterschieden.


Symptome

Bei einer Vulvitis treten je nach Erreger unterschiedliche Symptome auf.

In den meisten Fällen liegt ein starker Juckreiz vor und der Scheidenvorhof ist gerötet, zusätzlich kann es zu Ausfluss und brennenden Schmerzen kommen.

Ist die Ursache der Entzündung eine bakterielle Infektion der Bartholin-Drüsen, sind typischerweise die kleinen Schamlippen stark geschwollen. Geschwüre und Bläschenbildungen weisen ebenfalls auf eine Entzündung hin.

Ursachen

Die primäre Vulvitis, bei der der Scheidenvorhof isoliert betroffen ist, wird durch mechanische, infektiöse oder allergische Gründe ausgelöst.


Primäre Vulvitis

Auslöser können Unterwäsche aus synthetischem Material oder schlecht sitzende Kleidung sein, aber auch aggressive Wasch- oder Körperpflegemittel. Medikamente wie Antibiotika oder Barbiturate können die Vulvitis ebenfalls auslösen.

Die infektiöse primäre Vulvitis kann durch Herpesviren des Typs II oder Pilzinfektionen hervorgerufen werden. In Frage kommen auch Feigwarzenviren, die warzenartige Papillome ausbilden, oder eine eitrige Infektion der Haarwurzeln oder der Bartholin-Drüsen.

Darm- und Tripperviren können auf den Scheidenvorhof überspringen. Ebenfalls können sich im Rahmen von größeren Allgemeinkrankheiten schmerzhafte Geschwüre bilden.


Sekundäre Vulvitis

Die sekundäre Vulvitis hat ihre Ursache in einer höher gelegenen Entzündung, zum Beispiel in der Scheide selbst. Durch den infektiösen Ausfluss wird der Scheidenvorhof in Mitleidenschaft gezogen, die Übergangsschleimhaut entzündet sich.

Die häufigste Form ist die Infektion mit einem Hefepilz (Candida).

Großflächige Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Ekzeme können ebenfalls die Ursache für eine Vulvitis sein. Wird die Vulvitis chronisch, kann das Hinweise auf psychische Faktoren geben.

Diagnose und Therapie

Eindeutiges Symptom für eine Vulvitis ist ein geröteter und geschwollener Scheidenvorhof.

Die Patientin leidet unter starkem Juckreiz, weswegen oft auch Kratzspuren festzustellen sind.

Liegt eine Pilzinfektion vor, sind oftmals weißliche Beläge festzustellen. Um die Art der Infektion zu diagnostizieren, wird ein Abstrich gemacht und mikroskopisch untersucht.

Sind Feigwarzen der Grund für die Vulvitis, kann dies mit Essigsäure festgestellt werden.

Herpesviren können mit einer Untersuchung des Bläscheninhaltes diagnostiziert werden.


Therapie

Ist die Ursache für die Scheidenvorhofentzündung allergisch bedingt, muss die Ursache für die allergische Reaktion beseitigt werden, danach sollten die Beschwerden abklingen.

In manchen Fällen wird eine Cortisoncreme eingesetzt, um den Juckreiz zu mildern. Lockere Unterwäsche aus Baumwolle wird ebenfalls empfohlen sowie der Verzicht auf aggressive Körperpflegemittel.

Geschlechtskrankheiten werden in der Regel mit Antibiotika behandelt, Pilzerkrankungen mit pilzabtötenden Salben und Herpesviren mit antiviralen Mitteln.

Sind die Bartholin-Drüsen entzündet, kommt Rotlicht zum Einsatz, um das Geschwür zu öffnen und den dann austretenden Eiter bakteriologisch zu untersuchen und die Folgebehandlung auf eventuell vorliegende Erreger anzupassen.