Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Windeldermatitis

  • Krankheitsbild
  • Diagnose
  • Ursachen
  • Wann zum Arzt
  • Überblick
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Ernährung
  • Hausmittel
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Wenn Po- und Genitalbereich Ihres Babys rot entzündet sind, sich nässende Knötchen bilden und bald auch Krusten, dann leidet das Baby am schmerzhaft-juckenden Windelausschlag, der so genannten Windeldermatitis. Trotz der modernen Wegwerfwindeln betrifft dies rund jedes vierte Baby. Auch ältere, inkontinente Patienten sind natürlich von der gleichen Problematik betroffen.


So äußert sich eine Windeldermatitis

Sie beginnt zunächst mit einer Hautrötung, es folgt dann ein nässender Ausschlag mit Knötchen, Bläschen oder Pusteln, die aufplatzen und schließlich in ein schuppendes Stadium übergehen. Die Haut ist wund, gelegentlich entzündet. Typisch ist, dass der Ausschlag auf den von der Windel bedeckten Hautbereich beschränkt bleibt. Er juckt und brennt und kann das Wohlbefinden des Säuglings beeinträchtigen.

Diagnose

Die Diagnose lässt sich aufgrund der Lokalisation und des Aussehens leicht stellen.

Ursachen

Reizstoffe und Nässe schädigen die Haut und fördern Infektionen

Früher war man der Auffassung, dass die Hauptursache der Windeldermatitis Ammoniak ist, der bei der Zersetzung des Harns entsteht. Mittlerweile hat man jedoch festgestellt, dass nicht der Harn, sondern der Stuhl Hauptursache ist. Der Stuhl enthält nämlich Eiweißstoffe, die die Haut reizen. Diese wird durch Urinbeimischungen noch erhöht. Die Windeln reizen die Haut zusätzlich. Besonders nachteilig wirken sich die modernen Höschenwindeln aus, weil sie keine Nässe durchlassen. Dadurch bildet sich in der Höschenwindel eine feuchtwarme Kammer, die die Haut anfälliger macht. Entzündungen werden begünstigt und außerdem das Wachstum von Bakterien und Pilzen (zum Beispiel dem Hefepilz Candida albicans) gefördert.

Wann zum Arzt

Wenn sich

  • der Zustand der Haut über mehrere Tage nicht bessert
  • der Ausschlag über die von der Windel bedeckten Bereiche ausbreitet
  • größere offene Hautstellen oder Geschwüre gebildet haben
  • oder die Haut stark blutet

empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.

Auch ist es ratsam bei schlecht heilendem oder ständig wiederkehrendem Windelausschlag einen Arzt zu konsultieren. In so einem Fall kann es erforderlich sein, dass Arzneimittel eingenommen werden müssen. Außerdem kann der Arzt prüfen, ob es vielleicht andere Ursachen für den Ausschlag gibt, beispielsweise eine Abwehrschwäche oder eine Erkrankung, beispielsweise eine Allergie, Schuppenflechte oder eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien.

Überblick

Pflegeprodukte und äußerlich anzuwendende Arzneimittel helfen

Ihrer Selbstmedikation sind leider Grenzen gesetzt, da das Spektrum der Hautentzündung von einer harmlosen Rötung bis hin zu klinischen Fällen reichen kann. In leichteren Fällen können Sie es mit Pflegeprodukten (zum Beispiel Salben, Cremes) versuchen oder mit speziellen äußerlich anzuwendenden Salben gegen Pilze. Salben mit dem Wirkstoff Dexpanthenol haben sich bei leichten Rötungen bewährt.


So beugen Sie einer Wiederinfektion wirksam vor:

Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist das schnellstmögliche Entfernen einer vollen Windel. Darüber hinaus sind die richtige Hygiene und Pflege des Kinderpopos von Bedeutung. Die Haut sollte mehrmals täglich gründlich gereinigt aber nicht gereizt werden. Auch Sauger und Schnuller sollten mehrmals täglich ausgekocht werden.

Wichtig ist auch, dass das Kind nicht den ganzen Tag in seiner Windel eingepackt ist. Das feuchtwarme Windelklima begünstigt die Entstehung von Pilzinfektionen. Lassen Sie ihr Kind am besten nach dem Wickeln oder Baden einige Zeit ungewickelt, damit die Luft die Haut gut trocknen kann (natürlich nur, wenn es nicht zu kalt oder zugig ist). Erst kurz vor dem erneuten Anlegen der Windel sollten dann Salben oder Cremes benutzt werden.

Allgemeine Maßnahmen

So sorgen Sie für die richtige Hygiene

Zur Hygiene zählt, dass Sie möglichst häufig die Windeln wechseln (drei bis viermal täglich, bei Bedarf öfter), auf jeden Fall sofort nach der Stuhlentleerung. Anschließend sollten Genital-, Pobereich und Oberschenkelinnenseiten gründlich gereinigt (mit warmen Wasser, Öl, beispielsweise mit Babyöl, oder mit einem seifen- und alkholfreien Pflegetuch) und Stuhlreste sorgfältig entfernt werden. Dann schonend abtrocknen oder trocken föhnen. Anschließend mit guter fettreicher Hautschutzcreme eincremen. Das vermindert das Aufweichen der Haut. Zinkhaltige Hautcremes halten Feuchtigkeit von den betroffenen Hautstellen fern. Etwas Muttermilch auf die wunden Stellen aufgebracht lindert die Hautreizung. Cremes, Vaseline und Talkumpuder sind meist weniger effektiv.

Bitte beachten Sie: bei einem Pilzbefall der Haut dürfen keine fetthaltigen Salben verwendet werden!


Vermeiden Sie Staunässe

Vermeiden Sie alles, was die Entstehung einer feuchten "Kammer" am Kinderpopo fördert. Verzichten Sie daher am besten prinzipiell auf Fertigwindeln und verwenden Sie statt dessen Windeltücher aus Stoff. Wenn Sie dennoch einmal auf Fertigwindeln zurückgreifen müssen, wählen Sie gut saugende Einmalwindeln. Vermeiden Sie auf jeden Fall Höschenwindeln aus Plastik oder Gummi und achten Sie bei der Verwendung von Höschenwindeln darauf, dass sie nicht zu straff anliegen.

Sorgen Sie dafür, dass die erkrankte Haut täglich für einige Zeit frische Luft atmet. Dafür bietet sich beispielsweise die Zeit zwischen dem Windelnwechseln an. Lassen Sie Ihr Baby dann so oft wie möglich nackt strampeln oder krabbeln.

Ernährung

Eine spezielle Anti-Windeldermatitis-Diät gibt es nicht. Um einer Windeldermatitis vorzubeugen, hat es sich jedoch bewährt, die Ernährung des Kindes oder der stillenden Mutter folgendermaßen umzustellen:


Empfehlungen für die stillende Mutter

Verzichten Sie auf Zitrusfrüchte und saure Fruchtsäfte.


Empfehlungen für die Säuglingsnahrung

Stillen Sie Ihr Kind möglichst lange, nach Möglichkeit sechs Monate. Denn gestillte Kinder erkranken seltener an Windeldermatitis. Wenn Sie Säuglingsnahrung füttern, achten Sie darauf, dass sie nicht stark gewürzt und möglichst zuckerfrei ist, denn Gewürze machen den Stuhl aggressiver. Besonders gut geeignet ist hypoallergene Säuglingsnahrung, so genannte HA-Nahrung.

Hausmittel

Bewährt haben sich Sitzbäder mit beruhigenden Zusätzen wie Kamille, Schwarztee oder anderen gerbstoffhaltigen Lösungen.

Selbsthilfegruppen

Allergie- und umweltkrankes Kind e.V. (AUK)

Bundesgeschäftsstelle
Westerholter Str. 142
45892 Gelsenkirchen
Telefon: 0209/30530
Telefax: 0209/3809037
Email: aukge@aol.com
Internet: http://www.members.aol.com/aukge


Arbeitsgemeinschaft Mykosen (AGM)

Unterortstr. 16
65760 Eschborn
Telefon: 06196/42917
Telefax: 06196/44043


Institut für Umweltkrankheiten (IFU)

Im Kurpark 1
34308 Bad Emstal
Telefon: 05624/8061
Telefax: 05624/8695
Email: ifu@ifu.org
Internet: http://www.ifu.org


SMC - Selbsthilfegruppe Mykosen u. CFS

Lauterach 1
92280 Kastl
Telefon: 09625/91107
Telefax: 09625/91107