Volkskrankheit Diabetes

  • Diabetes mellitus Typ I
  • Diabetes mellitus Typ II
  • Heilung ist nicht möglich
  • Schwangerschafts­diabetes
  • Ursachen von Diabetes
  • Wie merke ich, ob ich Diabetes habe?
  • Auch Kinder sind davon betroffen
  • Aktuelle Studien

Diabetes mellitus Typ I

Diabetes ist eine Zuckerkrankheit, die weit verbreitet ist. Sie ist eine Volkkrankheit, denn weltweit sind über drei Millionen Menschen betroffen und die Zahl steigt stetig an.


Immer mehr Menschen müssen ihren BlutzuckergehaltEs gibt zwei Arten: Diabetes mellitus Typ I und Typ II.

Der Typ I ist eine Autoimmunkrankheit und beruht auf dem Untergang der Zellen, die normalerweise Insulin ausschütten. Denn das eigene Immunsystem zerstört bei Diabetes mellitus Typ I die insulinproduzierenden Betazellen. Durch den Verlust kommt es zu einem Insulinmangel, wodurch dann der Blutzuckerspiegel sinkt. Diese Form des Diabetes tritt schon im jugendlichen Alter auf.

Sehr typisch für Diabetes mellitus Typ I ist auch die extreme Gewichtsabnahme innerhalb der ersten Tage und Wochen. Auch können Erbrechen, häufiges Wasserlassen und ständiges Durstgefühl Anzeichen dieser Krankheit ein.

Diabetes mellitus Typ II

Der Diabetes mellitus Typ II beruht darauf, das körpereigenes Insulin zwar vorhanden ist, aber am Zielort nicht richtig wirken kann. Es findet nur eine geringe Ausschüttung von Insulin statt. In Folge dessen steigt der Blutzuckerwert. Betroffen bei Diabetes mellitus Typ II sind meist ältere und übergewichtige Menschen.

In Deutschland leben etwa acht Millionen Typ II-Diabetiker, wobei die Dunkelziffer um einiges höher ist.

Diabetes mellitus Typ II-Betroffene haben oftmals keine Beschwerden, da die Krankheit schleichend auftritt und die Symptome meist unspezifisch sind wie zum Beispiel: Müdigkeit, Schwäche und Sehstörungen. Auf Grund dessen wird die Diagnose oftmals erst viel zu spät und erst bei einer routinemäßigen Blutzuckerkontrolle bemerkt.

Heilung ist nicht möglich

Blutzucker

Trotzdem können Typ II-Diabetes-Betroffene mit einer gesunden Lebensweise eine Normalisierung ihres Stoffwechsels erreichen. Die meisten Betroffenen schaffen dies auch mit einer Einhaltung einer Zuckerdiät und einer Gewichtsabnahme bis hin zu ihrem Normalgewicht. In Sonderfällen kann der Patient auch mit dem Einsetzen eines Magenbandes bei der Diät unterstützt werden.

Meist reichen die Maßnahmen schon aus. Sollte dies nicht der Fall sein, wird der Arzt zusätzlich Tabletten verordnen. In seltenen Fällen kann es passieren, dass im Laufe der Zeit die Bauchspeicheldrüse erschöpft, in diesem Fall muss dann Insulin gespritzt werden.

Doch selbst mit der Normalisierung des Eigengewichtes, wird der Patient zukünftig immer auf seine Blutzuckerwerte achten müssen.

Schwangerschafts­diabetes

Mutterpass

Bei ungefähr fünf Prozent der Schwangeren kann ein Schwangerschaftsdiabetes auftreten. Diese tritt auf, wenn in einer Schwangerschaft erstmals erhöhte Blutzuckerwerte gemessen werden oder ein Diabetes allgemein diagnostiziert wird.

Die Betroffene hat normalerweise keine Beschwerden und der Diabetes verschwindet meist auch wieder nach der Schwangerschaft. Auf Grund dessen wird sie meist auch nur bei gezielter Suche entdeckt. Wenn eine Patientin an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt, besteht bei ihr ein erhöhtes Risiko, später an Diabetes mellitus zu erkranken.

Bei einem Schwangerschaftsdiabetes besteht eine erhöhte Gefahr für Schwangerschaftskomplikationen und die Notwendigkeit eines Kaiserschnitts. Leider ist die Gefahr für Fehl- und Frühgeburten ebenso erhöht.

Bei einem bestehenden Schwangerschaftsdiabetes sind die Kinder bei der Geburt oft sehr groß und schwer. Nach der Geburt können die Kinder unter einer gefährlichen Unterzuckerung leiden und andere Stoffwechselstörungen haben.


Diagnostik

In der 24. – 28. Schwangerschaftswoche sollte bei jeder Schwangeren ein Diabetes-Test durchgeführt werden. Dies erfolgt meist mittels eines oralen Glukosetoleranz-Screening. Besteht bei einer Schwangeren eine erhöhte Diabetes Gefahr, sollte dieser Test schon früher durchgeführt werden.

Bei einem Schwangerschaftsdiabetes tritt nur selten Zucker im Harn auf, daher ist die Messung der Uringlukose überholt und wird nicht mehr eingesetzt.


Therapie

Bei einem diagnostizierten Schwangerschaftsdiabetes ist eine optimale Stoffwechseleinstellung der Betroffenen sehr wichtig. Meist ist auch die Gabe von Insulin erforderlich. Dies erfolgt am besten in der Form einer Insulinpumpe, denn Blutzuckersenkende Tabletten können die ungeborene Kind schädigen und kommen daher nicht in Frage.

Bei einer Schwangerschaft unterliegt der Stoffwechsel extremen Schwankungen und die Gefahr der Unterzuckerung ist erhöht. Deshalb ist eine sehr genaue Blutzuckerselbstkontrolle und eine Schulung die Voraussetzung für eine optimierte Insulintherapie.

Ursachen von Diabetes

Insulin ist ein Hormon und hat die Aufgabe, die Körperzellen anzuregen, damit diese die Glukose aus dem Blut aufnehmen. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel gesenkt.

Zu Beginn der Diabetes Typ II-Erkrankung steht meist eine Insulinüberproduktion. Die Ursache könnte eine dauerhafte Fehlernährung sein. Auf Grund dessen ist der Blutzuckerspiegel ständig erhöht und die Insulinausschüttung wird permanent angeregt.

Wegen der ständigen hohen Anforderung der Zellen das Insulin zu produzieren, kann zu es zu einer Ermüdung der Zellen in der Bauchspeicheldrüse kommen und damit auch zu einer Abnahme der Insulinausschüttung.

Eine Ursache, neben Überernährung und Fettsucht ist der Bewegungsmangel. Er verringert die Zuckeraufnahme in den Muskelzellen und steigert damit gleichzeitig den Blutzucker und nachfolgend den Insulinspiegel.

Bei den Betroffenen bestehen die Erhöhung des Insulinspiegels und die Überzuckerung längere Zeit nebeneinander. Die Beschwerden stellen sich beim Typ-II-Diabetiker erst ein, wenn die insulinbildenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse erschöpft sind. Bis dahin können aber schon mehrere Organe geschädigt wurden sein.

Kinder von Typ-II-Diabetikern haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an Diabetes zu erkranken, denn die Veranlagung für den Diabetes mellitus Typ II ist wahrscheinlich vererbbar.

Wie merke ich, ob ich Diabetes habe?

Blutzuckerwert

Bei der Diabetes Typ I Erkrankung kann die Entwicklung sehr schnell voranschreiten. Doch die Beschwerden können längere Zeit unbemerkt bleiben. Einige Symptome können sein:

  • Stark gesteigertes Durstgefühl und vermehrtes Trinken
  • Stark vermehrte Urinausscheidung
  • Gewichtsabnahme
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit und Leistungsminderung
  • Juckreiz der Haut
  • Entzündungen der Haut
  • Sehstörungen
  • Nächtliche Wadenkrämpfe

 

Auch kann sich bei einigen Patienten eine Einschränkung ihrer sexuellen Potenz einstellen oder bei Frauen die Menstruation ausbleiben.

Auch Kinder sind davon betroffen

Blutzucker_kind

Tägliche Blutzuckermessungen, Insulinspritzen und Berechnungen von Kohlenhydraten müssen leider auch die kleinen Patienten durchleben. Kinder können genauso, wie Erwachsene, von Diabetes betroffen sein. Auch wenn die Entwicklungen in der Forschung sehr rasant voran schreiten, wird dies trotzdem erst einmal Alltag der Betroffenen sein.

Doch die kleinen Patienten können trotz Diabetes ein normales Leben führen. Wenn alle Menschen in der Umgebung ausreichend Bescheid wissen und mit der Krankheit vertraut sind, ist das eine große Entlastung für die Eltern. Somit kann gleichzeitig auch einer Ausgrenzung in der Gesellschaft entgegenwirkt werden.

Aktuelle Studien

Prognose für das Jahr 2020

Die Ergebnisse einer aktuellen EURODIAB-Studie zeigen, dass die Diabetes-Typ-I-Neuerkrankungen bei Kindern unter 15 Jahren kontinuierlich steigen. So gehen die Forscher für das Jahr 2020 von 24.400 Fällen aus, hingegen es 2005 ungefähr 15.000 Fälle in Europa gab.

Angesichts dieser Zahlen weist das Institut für Diabetesforschung der Forschergruppe Diabetes e.V. auf die Dringlichkeit der Ursachenforschung von Diabetes Typ I hin.

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