Diabetes mellitus Typ I
Diabetes ist
eine Zuckerkrankheit, die weit verbreitet ist. Sie ist eine Volkkrankheit, denn
weltweit sind über drei Millionen Menschen betroffen und die Zahl steigt stetig
an.
Es gibt zwei Arten: Diabetes mellitus Typ I und Typ
II.
Der Typ I ist eine Autoimmunkrankheit und beruht auf
dem Untergang der Zellen, die normalerweise Insulin ausschütten. Denn das
eigene Immunsystem zerstört bei Diabetes mellitus Typ I die
insulinproduzierenden Betazellen. Durch den Verlust kommt es zu einem
Insulinmangel, wodurch dann der Blutzuckerspiegel sinkt. Diese Form des
Diabetes tritt schon im jugendlichen Alter auf.
Sehr typisch für Diabetes mellitus Typ I ist auch die
extreme Gewichtsabnahme innerhalb der ersten Tage und Wochen. Auch können
Erbrechen, häufiges Wasserlassen und ständiges Durstgefühl Anzeichen dieser
Krankheit ein.
Diabetes mellitus Typ II
Der Diabetes
mellitus Typ II beruht darauf, das körpereigenes Insulin zwar vorhanden ist,
aber am Zielort nicht richtig wirken kann. Es findet nur eine geringe
Ausschüttung von Insulin statt. In Folge dessen steigt der Blutzuckerwert.
Betroffen bei Diabetes mellitus Typ II sind meist ältere und übergewichtige
Menschen.
In
Deutschland leben etwa acht Millionen Typ II-Diabetiker, wobei die Dunkelziffer
um einiges höher ist.
Diabetes mellitus Typ II-Betroffene haben oftmals
keine Beschwerden, da die Krankheit schleichend auftritt und die Symptome meist
unspezifisch sind wie zum Beispiel: Müdigkeit, Schwäche und Sehstörungen. Auf
Grund dessen wird die Diagnose oftmals erst viel zu spät und erst bei einer
routinemäßigen Blutzuckerkontrolle bemerkt.
Heilung ist nicht möglich

Trotzdem
können Typ II-Diabetes-Betroffene mit einer gesunden Lebensweise eine
Normalisierung ihres Stoffwechsels erreichen. Die meisten Betroffenen schaffen
dies auch mit einer Einhaltung einer Zuckerdiät und einer Gewichtsabnahme bis
hin zu ihrem Normalgewicht. In Sonderfällen kann der Patient auch mit dem
Einsetzen eines Magenbandes bei der Diät unterstützt werden.
Meist
reichen die Maßnahmen schon aus. Sollte dies nicht der Fall sein, wird der Arzt
zusätzlich Tabletten verordnen. In seltenen Fällen kann es passieren, dass im
Laufe der Zeit die Bauchspeicheldrüse erschöpft, in diesem Fall muss dann Insulin
gespritzt werden.
Doch
selbst mit der Normalisierung des Eigengewichtes, wird der Patient zukünftig
immer auf seine Blutzuckerwerte achten müssen.
Schwangerschaftsdiabetes

Bei ungefähr fünf Prozent der
Schwangeren kann ein Schwangerschaftsdiabetes auftreten. Diese tritt auf, wenn
in einer Schwangerschaft erstmals erhöhte Blutzuckerwerte gemessen werden oder
ein Diabetes allgemein diagnostiziert wird.
Die Betroffene hat normalerweise
keine Beschwerden und der Diabetes verschwindet meist auch wieder nach der
Schwangerschaft. Auf Grund dessen wird sie meist auch nur bei gezielter Suche
entdeckt. Wenn eine Patientin an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt, besteht bei
ihr ein erhöhtes Risiko, später an Diabetes mellitus zu erkranken.
Bei einem Schwangerschaftsdiabetes
besteht eine erhöhte Gefahr für Schwangerschaftskomplikationen und die
Notwendigkeit eines Kaiserschnitts. Leider ist die Gefahr für Fehl- und
Frühgeburten ebenso erhöht.
Bei einem bestehenden
Schwangerschaftsdiabetes sind die Kinder bei der Geburt oft sehr groß und
schwer. Nach der Geburt können die Kinder unter einer gefährlichen
Unterzuckerung leiden und andere Stoffwechselstörungen haben.
Diagnostik
In der 24. – 28.
Schwangerschaftswoche sollte bei jeder Schwangeren ein Diabetes-Test
durchgeführt werden. Dies erfolgt meist mittels eines oralen Glukosetoleranz-Screening.
Besteht bei einer Schwangeren eine erhöhte Diabetes Gefahr, sollte dieser Test
schon früher durchgeführt werden.
Bei einem Schwangerschaftsdiabetes
tritt nur selten Zucker im Harn auf, daher ist die Messung der Uringlukose
überholt und wird nicht mehr eingesetzt.
Therapie
Bei einem diagnostizierten
Schwangerschaftsdiabetes ist eine optimale Stoffwechseleinstellung der
Betroffenen sehr wichtig. Meist ist auch die Gabe von Insulin erforderlich.
Dies erfolgt am besten in der Form einer Insulinpumpe, denn Blutzuckersenkende
Tabletten können die ungeborene Kind schädigen und kommen daher nicht in Frage.
Bei
einer Schwangerschaft unterliegt der Stoffwechsel extremen Schwankungen und die
Gefahr der Unterzuckerung ist erhöht. Deshalb ist eine sehr genaue
Blutzuckerselbstkontrolle und eine Schulung die Voraussetzung für eine
optimierte Insulintherapie.
Ursachen von Diabetes
Insulin ist ein Hormon und
hat die Aufgabe, die Körperzellen anzuregen, damit diese die Glukose aus dem
Blut aufnehmen. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel gesenkt.
Zu Beginn der Diabetes Typ II-Erkrankung
steht meist eine Insulinüberproduktion. Die Ursache könnte eine dauerhafte Fehlernährung
sein. Auf Grund dessen ist der Blutzuckerspiegel ständig erhöht und die
Insulinausschüttung wird permanent angeregt.
Wegen der ständigen hohen
Anforderung der Zellen das Insulin zu produzieren, kann zu es zu einer Ermüdung
der Zellen in der Bauchspeicheldrüse kommen und damit auch zu einer Abnahme der
Insulinausschüttung.
Eine Ursache, neben
Überernährung und Fettsucht ist der Bewegungsmangel. Er verringert die
Zuckeraufnahme in den Muskelzellen und steigert damit gleichzeitig den
Blutzucker und nachfolgend den Insulinspiegel.
Bei den Betroffenen bestehen
die Erhöhung des Insulinspiegels und die Überzuckerung längere Zeit
nebeneinander. Die Beschwerden stellen sich beim Typ-II-Diabetiker erst ein,
wenn die insulinbildenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse erschöpft sind. Bis
dahin können aber schon mehrere Organe geschädigt wurden sein.
Kinder
von Typ-II-Diabetikern haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an
Diabetes zu erkranken, denn die Veranlagung für den Diabetes mellitus Typ II
ist wahrscheinlich vererbbar.
Wie merke ich, ob ich Diabetes habe?

Bei der Diabetes Typ I Erkrankung
kann die Entwicklung sehr schnell voranschreiten. Doch die Beschwerden können
längere Zeit unbemerkt bleiben. Einige Symptome können sein:
- Stark gesteigertes Durstgefühl
und vermehrtes Trinken
- Stark vermehrte
Urinausscheidung
- Gewichtsabnahme
- Appetitlosigkeit
- Müdigkeit und
Leistungsminderung
- Juckreiz der Haut
- Entzündungen der Haut
- Sehstörungen
- Nächtliche Wadenkrämpfe
Auch kann sich bei einigen Patienten eine Einschränkung
ihrer sexuellen Potenz einstellen oder bei Frauen die Menstruation ausbleiben.
Auch Kinder sind davon betroffen

Tägliche Blutzuckermessungen,
Insulinspritzen und Berechnungen von Kohlenhydraten müssen leider auch die
kleinen Patienten durchleben. Kinder können genauso, wie Erwachsene, von
Diabetes betroffen sein. Auch wenn die Entwicklungen in der Forschung sehr
rasant voran schreiten, wird dies trotzdem erst einmal Alltag der Betroffenen
sein.
Doch
die kleinen Patienten können trotz Diabetes ein normales Leben führen. Wenn
alle Menschen in der Umgebung ausreichend Bescheid wissen und mit der Krankheit
vertraut sind, ist das eine große Entlastung für die Eltern. Somit kann
gleichzeitig auch einer Ausgrenzung in der Gesellschaft entgegenwirkt werden.
Aktuelle Studien
Prognose
für das Jahr 2020
Die Ergebnisse einer
aktuellen EURODIAB-Studie zeigen, dass die Diabetes-Typ-I-Neuerkrankungen bei
Kindern unter 15 Jahren kontinuierlich steigen. So gehen die Forscher für das
Jahr 2020 von 24.400 Fällen aus, hingegen es 2005 ungefähr 15.000 Fälle in
Europa gab.
Angesichts dieser Zahlen
weist das Institut für Diabetesforschung der Forschergruppe Diabetes e.V. auf
die Dringlichkeit der Ursachenforschung von Diabetes Typ I hin.
Lesen Sie hierzu mehr zum
Thema: Prognose für das Jahr 2020