Symptome

Gleichgewichtsstörungen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Gleichgewichtsstörungen gehören zu den Bewusstseinsstörungen. Sie beeinträchtigen die Balance des Körpers und erschweren die Orientierung im Raum.

Ein gestörter Gleichgewichtssinn geht zumeist mit Schwindelgefühlen, Übelkeit und Herzrasen einher. Außerdem gehören Sehstörungen und Schweißausbrüche zu den typischen Kennzeichen von Gleichgewichtsstörungen. Im Extremfall kann es auch zur Bewusstlosigkeit kommen.

Das Gleichgewichtszentrum des Menschen hat seinen Sitz im Innenohr. Es besteht aus einem mit Flüssigkeit gefüllten Röhrensystem, das mit unzähligen feinen Härchen ausgekleidet ist. Dreht sich der Kopf in eine bestimmte Richtung, nehmen die Härchen diese Bewegung über die Fließrichtung der Flüssigkeit auf und senden entsprechende Nervensignale an das Gehirn.

Um den Körper im Gleichgewicht zu halten, benötigt das Gehirn außerdem Informationen von den Augen, der Haut und der Muskulatur.

Ursachen

Gleichgewichtsstörungen sind oft nur vorübergehend, wenn sie durch eine ungewohnte Sinneswahrnehmung ausgelöst werden. Das kann zum Beispiel der Aufenthalt in großer Höhe oder eine starke Wellenbewegung bei einer Schiffsfahrt sein.

Kehren Gleichgewichtsstörungen und Schwindelgefühle jedoch immer wieder, kann auch einer der folgenden Erkrankungen ursächlich für die Symptomatik sein:

Diagnose

Bei anhaltenden Gleichgewichtsstörungen müssen die jeweiligen Ursachen medizinisch diagnostiziert werden. Betroffene können sich dazu an einen Neurologen oder einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde wenden.

Das Anamnese-Gespräch bietet dem Patienten die Gelegenheit seine Beschwerden ausführlich zu schildern. Für den behandelnden Arzt sind besonders das zeitliche Auftreten der Gleichgewichtsstörungen sowie eventuelle Vorerkrankungen und die Einnahme von Medikamenten von Interesse.

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung testet der Arzt die Sinneswahrnehmung, die Beweglichkeit und die Koordinationsfähigkeit des Patienten. Dieser muss dazu einige vorgegebene Übungen und Bewegungen ausführen, die Auskunft über die Funktion seiner Reflexe und seines Gleichgewichtssinnes geben.

Einer dieser Tests ist der sogenannte Romberg-Stehversuch, mit dem die Standsicherheit überprüft werden kann. Der Patient steht dazu einige Minuten lang mit ausgestreckten Armen und dicht beieinander stehenden Füßen aufrecht im Raum. Die Augen sind zunächst geöffnet und müssen dann geschlossen werden. Währenddessen beobachtet der Arzt die Bewegungen des Patienten.

Für die weitere Eingrenzung der Diagnose dienen dem behandelnden Arzt die folgenden Untersuchungen:

Therapie

Um Gleichgewichtsstörungen erfolgreich behandeln zu können, ist eine gezielte Diagnose vonnöten. Eine medikamentöse Behandlung ist in vielen Fällen bereits ausreichend. Ergänzend können physiotherapeutische Maßnahmen verordnet werden.

Bei nur vorübergehend auftretenden Gleichgewichtsstörungen mit einem konkreten Auslöser, zum Beispiel Autofahrten oder Schiffreisen, lindern spezielle Tabletten Begleitsymptome wie Schwindel und Übelkeit. Betroffene können hier auch auf homöopathische Arzneimittel zurückgreifen.  

Daneben haben sich physiotherapeutische Maßnahmen und gezieltes Muskeltraining bewährt. Das Ziel ist es, die Haltung des Patienten und seine Koordinationsfähigkeit zu schulen, damit der Körper den Gleichgewichtsstörungen entgegenwirken kann.

Liegt der Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinnes eine Tumorerkrankung, ein Schlaganfall oder eine andere schwerwiegende organische Ursache zugrunde, sind operative Eingriffe meist nicht zu vermeiden.