Symptome

Verstopfung (Obstipation)

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose und Therapie

Beschreibung

Eine Verstopfung liegt vor, wenn die Verdauung erschwert ist und zu un­regelmäßiger Stuhlentleerung führt. Mediziner sprechen auch von Obstipation oder Darmträgheit. Bei anhaltenden Beschwerden muss ein Facharzt konsultiert werden.

Der Toilettengang erfolgt nur noch weniger als dreimal pro Woche und ist mit Anstrengung und Schmerzen verbunden. Der Stuhl ist sehr hart und kann unter Umständen Verfärbungen oder Beimengungen von Schleim oder Blut enthalten.


Bauschmerzen sind typisch

Eine solche „Darmträgheit“ wird häufig von Beschwerden wie Blähungen, Bauschmerzen und einem Völlegefühl begleitet. Zudem klagen Patienten oftmals über eine blockierte oder unvollständige Ausscheidung. Von Verstopfung sind vor allem Frauen und Personen ab dem 65. Lebensjahr betroffen.


Oft nur harmlos

Eine Obstipation kann von vorübergehender Dauer sein. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Betroffene akutem Stress ausgesetzt sind. Aber auch die Umstellung auf andere Ess- und Trinkgewohnheiten bei Urlaubsreisen (Reise-Obstipation) oder unhygienische Toiletten können die Darmbeschwerden hervorrufen.


Vorsicht bei chronischem Verlauf

Eine Verstopfung kann jedoch auch einen chronischen Verlauf annehmen und über Monate andauern. Solche krankhaften Verdauungsstörungen beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität des Betroffenen, sondern müssen unbedingt durch einen Gastroenterologen auf ihre Ursache abgeklärt werden. Denn unter Umständen kann eine chronische Verstopfung auf eine ernste Erkrankung hinweisen.

Ursachen

Die akute Obstipation ist zeitlich begrenzt und tritt damit eher „situativ“, also vorübergehend auf.

Bewegungs- und Flüssigkeitsmangel, ballaststoffarme Ernährung sowie hormonelle Veränderungen, die durch eine vorübergehende Umstellung des Körpers wie bei einer Schwangerschaft oder den Wechseljahren ausgelöst werden, zählen zu den häufigsten Ursachen.


Chronische Verstopfung

Eine chronische Obstipation kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. So wird eine dauerhafte Verstopfung begünstigt durch:

  • Einnahme bestimmter Medikamente (gegen Parkinson, Bluthochdruck, Husten, Krämpfe etc.)
  • Störung des darmeigenen Nervensystems
  • Grunderkrankungen (Parkinson, Schilddrüsenunterfunktion, Multiple Sklerose, Diabetes)
  • hormonelle Störungen
  • Bewegungsmangel
  • falsche Ernährung (ballaststoffarm, flüssigkeitsarm)
  • Flüssigkeitsmangel
  • organische und funktionelle Beeinträchtigungen des End- und/oder Dickdarms
  • Verwachsungen im Darm, zum Beispiel durch Tumoren


Bei Darmverschluss schnell handeln

Darüber hinaus kann eine Verstopfung symptomatisch für einen Darmverschluss sein, der sofort in einer Klinik behandelt werden muss. Ein Darmverschluss geht mit sehr starken Schmerzen und bleistiftförmigem Stuhlgang, einem deutlich aufgeblähten Bauch oder im fortgeschrittenen Stadium auch mit Koterbrechen (Miserere) einher.

Diagnose und Therapie

Tritt die Verstopfung über mehrere Monate auf, kann das auf eine chronische Obstipation hindeuten. In diesem Fall müssen die Verdauungsstörungen fachärztlich auf ihre Ursachen abgeklärt werden.

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung tastet der Gastroenterologe den Enddarm des Patienten ab.

Darüber hinaus werden – je nach Art der Beschwerden – auch die Bauchorgane auf mögliche Veränderungen untersucht. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT geben dabei weiteren Aufschluss. Auch eine Darmspiegelung kann sinnvoll sein.


Ausgewogene Kost und ausreichend Bewegung

Mit einer Verstopfung reagiert der Darm häufig auf eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder ballaststoffarme Nahrung. Auch mangelnde Bewegung kann die Verdauung hemmen.

Daher sollte stets auf ausgewogene Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte), regelmäßige Mahlzeiten (drei am Tag) sowie genügend Bewegung geachtet werden. Außerdem ist es wichtig, zwischen zwei bis drei Liter am Tag zu trinken. Zusätzlich sollte Stress möglichst vermieden oder durch Entspannungsphasen ausgeglichen werden.

All diese Maßnahmen helfen nicht nur, eine akute Verstopfung zu lindern, sondern dienen auch der Vorbeugung.


Akute Therapie

Bei akuter Verstopfung helfen meist Abführmittel, die den Stuhlgang erleichtern. Entleerungshilfen wie Klistiere oder ein Darmeinlauf mittels Irrigator können auch sofortige Besserung verschaffen.

Auch homöopathische Heilmittel wie Sennesblätter oder andere rezeptfreie Medikamente wie Magnesiumsulfat oder Glycerin regen die Verdauung an.


Bei chronischer Verstopfung

Besteht die Verstopfung jedoch weiterhin und hält sich sogar über Monate hartnäckig, wird meist ein Prokinetikum verschrieben. Dabei handelt es sich um spezielle Medikamente, die gezielt am Nervensystem des Darms wirken und die Darmbeweglichkeit anregen.

Die in den Prokinetika enthaltenden Wirkstoffe stimulieren die Muskulatur der Darmwand und setzen folglich auch den Weitertransport des Darminhaltes (Peristaltik) wieder in Gang. Bei chronischer Verstopfung müssen die Medikamente über einen langen Zeitraum eingenommen werden, damit die Darmtätigkeit langfristig normalisiert werden kann.

Im Falle eines Darmverschlusses muss die Verdauungsstörung durch einen operativen Eingriff behoben werden.