Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Entzündung der Eichel (Balanitis)

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome und Diagnostik
  • Therapie

Krankheitsbild

Entzündliche Prozesse der Eichel können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sollten in jedem Fall urologisch behandelt werden.

Nur wenige Betroffene leiden ausschließlich unter einer Entzündung der Eichel. Denn in vielen Fällen tritt die Erkrankung in Kombination mit der Vorhautentzündung (Posthitis) auf. Der Zusammenschluss beider Erkrankungen wird auch Balanoposthitis genannt.

Bei einer Balanoposthitis sind die Haut der Eichel und das innere Blatt der Vorhaut entzündet. Ist jedoch ausschließlich die Haut der Eichel entzündet, sprechen Mediziner von einer Balanitis.


Bakterielle Infektion

Die Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben, geht jedoch in der Regel auf einen bakteriellen Erreger oder eine sexuell übertragbare Infektion zurück.

Die Entzündung der Eichel sollte in jedem Fall einen Urologen vorgestellt werden, da sie unbehandelt zu Folgeerkrankungen, wie einer Harnröhrenentzündung, Prostataentzündung oder Blasenentzündung führen kann.


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Ursachen

Zu den häufigsten Ursachen einer Balanitis zählen bakterielle Erreger, die sich meist aufgrund mangelnder Hygiene ungehindert ausbreiten können.

Doch auch sexuell übertragbare Vieren oder Pilze können eine Entzündung der Eichel hervorrufen. In seltenen Fällen ist die Balanitis die Folge einer bereits bestehenden Erkrankung. Leiden Jungen beispielsweise an einer Vorhautverengung, ist das Risiko einer zusätzlichen Entzündung der Eichel sehr hoch.

Auch sogenannte Systemerkrankungen, wie HIV, können eine Balanitis verursachen. In diesem Fall ist das Immunsystem des Patienten massiv geschwächt und damit sehr anfällig für Erreger.


Weitere Risikofaktoren

Zudem können auch unterschiedliche Risikofaktoren eine Entzündung der Eichel begünstigen.

Dies ist besonders bei häufigen sexuellen Aktivitäten der Fall. Zusätzlich entzieht ein übermäßiges Waschen mit Seife der Haut zunehmend Fett und lässt die obere Hautschicht rissig werden. Auch bei älteren Männern nutzt sich diese Hautschicht im Laufe des Lebens immer mehr ab.

Ist die obere Hautschicht der Eichel abgenutzt, besteht kein ausreichender Schutz mehr und die Erreger können sich ungehindert ausbreiten.

Symptome und Diagnostik

Zu Beginn der Balanitis äußert sich die Erkrankung hauptsächlich durch eine gerötete und schmerzhaft geschwollene Eichel.

Zusätzlich entsteht ein anhaltendes Brennen und Jucken der betroffenen Stelle. Bei einigen Patienten können hierzu noch kleine nässende Bläschen oder ein eitriger Ausfluss auftreten.

Wird die Erkrankung nicht behandelt, leidet der Betroffene unter Fieber und Problemen beim Wasserlassen. In schweren Fällen kann sogar eine Sepsis (Blutvergiftung) auftreten, die umgehend behandelt werden muss.


Diagnostik

Leidet der Patient unter den typischen Symptomen einer Eichelentzündung, wie Juckreiz oder Brennen, liegt der Verdacht einer solchen Erkrankung nahe.

Um diese Verdachtsdiagnose zu bestätigen, tastet der behandelnde Urologe die Leistenlymphknoten ab. Diese sind bei einer Entzündung geschwollen und lassen sich leicht ertasten.

Anschließend bestimmt ein zusätzlicher Abstrich die Ursache der Entzündung, damit diese ausreichend behandelt werden kann.

Therapie

Das vorrangige Ziel der Therapie ist es, den Auslöser der Balanitis zu be­handeln.

Handelt es sich bei diesem um einen bakteriellen Erreger, reichen oftmals bereits Antibiotika für eine erfolgreiche Behandlung aus.

Sind die Ursachen jedoch sexuelle Infektionen, wie Pilzerkrankungen, werden sie meist mit speziellen Salben und Medikamenten behandelt.

Ist der Betroffene zum Zeitpunkt der Erkrankung sexuell aktiv, empfiehlt es sich, den Partner auf dieselbe Weise zu behandeln.

Liegt eine Erkrankung des Immunsystems (z.B. HIV) vor, gilt es diese gezielt zu behandeln.

Unterstützend zu der medizinischen Therapie kann der Betroffene wohltuende Kamillenbäder anwenden, die schmerzlindernd wirken. Erfolgt die Behandlung rechtzeitig, kann in der Regel eine schnelle Genesung des Patienten garantiert werden.