Beschreibung
Der Begriff Schüttelfrost bezeichnet ein nur subjektiv
empfundenes Gefühl der Kälte, das nach außen hin als ein Zittern der Muskeln in
Erscheinung tritt. Diese heftige Bewegung der Muskulatur geschieht vollkommen
unbewusst und lässt sich deshalb auch nicht kontrollieren.
Das Zittern betrifft vor allem die Muskeln an den
Oberschenkeln und dem Rücken, gelegentlich auch die Kiefermuskulatur. Wenn der
Körper bei tatsächlicher Kälte friert, reagiert er auf ganz ähnliche Weise.
Durch das schnell aufeinanderfolgende Zusammenziehen und Lockern der Muskulatur
bei Schüttelfrost entsteht Wärme, die zu einem Anstieg der Körpertemperatur
über die für gesunde Menschen normalen 37 Grad Celsius führt.
Schüttelfrostschübe, die sich meist nach wenigen
Minuten wieder legen, gehören zur Symptomatik verschiedener Erkrankungen.
Ursachen
Besonders häufig wird Schüttelfrost durch Fieber ausgelöst, das von Infektionserkrankungen wie einem grippalen Infekt oder einer Virusgrippe herrührt.
Tritt der Schüttelfrost das erste Mal nach der
Rückkehr von einer Fernreise auf, könnte eine Infektion mit einer
Tropenkrankheit wie Malaria oder Gelbfieber vorliegen.
Darüber hinaus ist Schüttelfrost ein häufiges
Begleitsymptom bei diesen Krankheiten:
In sehr seltenen Fällen tritt Schüttelfrost auch in
Zusammenhang mit einem akuten Glaukom (grüner Star) auf.
Diagnose
Um zu einer exakten Diagnose zu gelangen, erfragt der
behandelnde Arzt vor der eigentlichen körperlichen Untersuchung eine Reihe von
Informationen über den Krankheitsverlauf.
So interessiert ihn, seit wann der Schüttelfrost
bereits auftritt und von welchen anderen Beschwerden er begleitet wird. Auch
Angaben über eine bestehende Vorerkrankung sowie eine Fernreise vor kurzer Zeit
können dem Facharzt wichtige Hinweise für die Diagnose liefern.
Bei der folgenden körperlichen Untersuchung hört der
Arzt die Lunge stethoskopisch ab, ertastet mögliche Veränderungen der
Lymphknoten und überprüft den Körper auf Entzündungsherde. Vermutet der
behandelnde Facharzt eine Infektionserkrankung als Ursache des Schüttelfrosts, geben
eine Blutuntersuchung und ein zusätzlicher Abstrich Aufschluss über den möglichen Erreger.
Zur Absicherung der Diagnose können weitere Untersuchungsmethoden
erforderlich sein:
Therapie
Um Schüttelfrost zu behandeln, muss zunächst ein
Facharzt die Ursache dieses Symptoms feststellen. Liegt eine Grunderkrankung
vor, erfordert diese eine zielgerichtete Therapie.
Bei einem Sonnenstich sollten die Betroffenen vor
allem den entstandenen Flüssigkeitsverlust wieder ausgleichen und reichlich
Wasser und möglichst auch eine Lösung mit Elektrolyten zu sich nehmen. Zusätzlich hilft es, den Körper mit in kaltem Wasser
getränkten Tüchern zu bedecken oder ein kaltes Bad zu nehmen.
Eine Bakterieninfektion als Ursache des
Schüttelfrostes erfordert zumeist die Einnahme von Antibiotika. Bei Schüttelfrost
in Kombination mit starkem Fieber hat sich die Anwendung von kalten Wadenwickeln und Schwitzkuren bewährt.