Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Informationen über: Allergie auf Hausstaubmilben
- Krankheitsbild
- Diagnose
- Überblick
- Medikamente
- Homöopathische Arzneimittel
- Allgemeine Maßnahmen
- Sonstiges
- Selbsthilfegruppen
Krankheitsbild
Etwa 20 bis 25 Prozent der Atemwegsallergiker leiden an einer Allergie auf Hausstaubmilben. Die häufigsten Beschwerden sind ganzjähriger Schnupfen mit Niesattacken, Nasenjucken und laufender Nase, Entzündung der Augen, Nasennebenhöhlenentzündung oder Husten und Atemnot.
Besonders intensiv sind die Symptome typischerweise nachts und am frühen Morgen.
Milben sind winzig kleine Spinnen
Hausstaubmilben sind ganz natürliche Mitbewohner unserer häuslichen Umgebung. Ihr Vorkommen hat nichts mit Unsauberkeit zu tun. Sie übertragen auch keine Krankheiten. Milben gehören zu den Spinnentieren und sind so klein (0,1 bis 0,5 Milligramm), dass sie mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Sie ernähren sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen und gedeihen am besten bei cirka 25 Grad Celsius und einer mittleren Luftfeuchtigkeit (cirka 70 Prozent relativer Feuchte).
Die ideale Brutstätte für eine Milbenkolonie ist daher das Bett. Von dort breitet sich die ständig wachsende Milbenbevölkerung über das gesamte Schlafzimmer und den weiteren Wohnraum aus. Der Tagesbedarf einer Million Milben wird allein durch einen einzigen Menschen gedeckt. Außer in Betten nisten sich Milben ein in Textilien wie Kleidern, Vorhängen, Polstermöbeln, Stofftieren und Teppichen.
Im Hochgebirge über 1.200 Meter findet man wegen der dortigen geringen Luftfeuchtigkeit kaum Hausstaubmilben.
Ursachen
Bei der Hausstaubmilben-Allergie ist der Kot der Milben der eigentliche Auslöser. Er löst die allergischen Beschwerden aus. In den warmen Monaten Mai bis Oktober vermehren sich die Melben besonders stark. Wenn die Heizperiode beginnt und die relative Luftfeuchtigkeit sinkt, erreichen die allergischen Erscheinungen ihren Höhepunkt. Ein Großteil der Tiere stirbt dann ab. Der in großen Mengen vorhandene Milbenkot trocknet aus und verfällt zu feinem Staub, der leicht aufgewirbelt und mit der Atemluft eingeatmet wird.
Diagnose
Gehen Sie zum Arzt, wenn sich Ihre Beschwerden nicht bessern, also, wenn sich Reaktionen der Haut, der Augen oder andere Symptome verschlimmern. Bei auftretender Atemnot oder plötzlicher Kreislaufschwäche suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf. Es könnte sich um einen Asthmaanfall oder einen Schock handeln.
Der Arzt kann durch einen Allergietest feststellen, ob Hausstaubmilben die Verursacher sind. Die meisten Ärzte greifen auf einen Hauttest zurück (Prick-, Scratch- oder Intrakutan-Test). Dabei werden dem Patienten die verdächtigen Allergene auf den Unterarm aufgetragen. Nachfolgender Juckreiz, Hautrötung oder Quaddelbildung zeigen eine allergische Reaktion an. Gelegentlich wird der Arzt weitere Tests einsetzen, beispielsweise eine Blutuntersuchung (Rast-Test auf IgE-Antikörper) oder in seltenen Fällen einen Provokationstest. Bei Letzterem wird das Allergen direkt in die Nase geträufelt und dann beobachtet, ob allergische Reaktionen auftreten.
Neben den Hausstaubmilben gibt es rund 40 weitere Milbenarten, die Allergien hervorrufen können, beispielsweise die Vorratsmilbe. Ein ergebnislos verlaufener Allergietest besagt deshalb nicht, dass keine Milbenallergie vorliegt, sondern nur, dass gegen die getesteten Milbenarten keine Allergie vorliegt.
Krankheitsverlauf
Die anhaltende Reizung der Atemwege führt zu Entzündungsprozessen, die langfristig zu einer Zerstörung des Lungengewebes führen können.
Allerdings hat die Erkrankung auch eine gute Seite. Denn das bei Allergikern vermehrt vorhandene Immunglobulin E (IgE), das maßgeblich für die Immun-Überreaktion verantwortlich ist, immunisiert sie zumindest teilweise gegen bestimmte Krebsarten.
Überblick
Entziehen Sie den Milben den Lebensraum oder töten Sie sie ab! Hauptlebensraum der Milben sind Matratzen, textile Polstermöbel und Teppiche.
Das Entfernen der Teppiche aus der Wohnung hilft - wie Untersuchungen gezeigt haben - allerdings wenig. Wichtig ist vielmehr das richtige Bettzeug, die richtige Reinigung von Polstermöbeln und Teppichen sowie eine gute Belüftung der Räume.
Gegen akute Beschwerden helfen Medikamente und homöopathische Arzneimittel.
Empfohlen wird, den allergischen Schnupfen frühzeitig und konsequent zu behandeln, weil sonst der so genannte Etagenwechsel droht, eine Ausweitung der Beschwerden von den oberen auf die unteren Atemwege. Asthma ist die Folge. Als vorbeugende Maßnahme wird eine spezifische Immuntherapie (SIT) empfohlen, früher als Hyposensibilisierung bezeichnet. Sie bessert in bis zu 90 Prozent der Fälle die Symptome dauerhaft.
Ernährung
Eine Hausstaubmilben-Allergie kann mit einer Nahrungsmittelallergie auf Schalentiere assoziiert sein. Hierzu zählen unter anderem Krebse, Langusten, Shrimps, Garnelen, Muscheln und Schnecken. So berichten Betroffene beispielsweise, dass sie nach dem Genuss von Schnecken, speziell der Weinbergschnecken-Art Helix aspera, unter Schnupfen, Juckreiz und Luftnot neigen. Sogar ein allergischer Schock ist möglich, denn bestimmte Eiweißstrukturen in den Schnecken sind denen der Milbe sehr ähnlich.
Die allergischen Beschwerden können schon nach dem ersten Verzehr von Weich- oder Krebstieren auftreten.
Hausmittel
Ausgesprochen bewährt hat sich bei Schnupfenbeschwerden die Befeuchtung und abendliche Reinigung der Nasenschleimhaut mit Kochsalzlösungen, beispielsweise in Form von Nasenspülungen, Nasendusche, Spray oder Inhalationen. Wer die Lösung selbst herstellen will, nimmt ein Teelöffel Salz auf einen halben Liter Wasser. Auch entsprechende Salz-Fertigprodukte sind auf dem Markt.
Darüber hinaus sollen folgende Hausmittel einen günstigen Effekt haben:
- kalter Gesichtsguss
- bei Augenbeteiligung: kühlendes Augengel oder Kühlkompressen
- Heilfasten
- Darmsanierung
- morgens und mittags starken Kaffee trinken.
- regelmäßiges Schwitzen in der Sauna (Verzichten Sie auf Aufgüsse mit ätherischen Ölen. Sie können Ihre Beschwerden verschlimmern).
Medikamente
Was aus der breiten Palette antiallergisch wirksamer Medikamente zum Einsatz kommt, richtet sich vor allem nach Art und Schweregrad der Symptomatik.
Bei leichteren Beschwerden können vorbeugend einzusetzende Nasensprays und Augentropfen (sogenannte Mastzellstabilisatoren, zum Beispiel mit Cromoglicinsäure oder Nedocromil) ausreichen. Sie bewirken, dass die Zellen das Histamin, das letztlich die allergischen Beschwerden verursacht, ausschütten. Wenn die Zellen dann ein paar Wochen später wirklich mit dem Allergen in Kontakt kommen, steht kaum Histamin zur Verfügung. Die Heuschnupfen-Symptome fallen dann geringer oder sogar ganz aus. Damit die Zellen bis zur Hauptbelastungszeit durch die Milben ausreichend Histamin ausgeschüttet haben, muss die Behandlung jedoch mindestens zwei bis drei Wochen zuvor beginnen und regelmäßig durchgeführt werden.
Antihistaminika lindern akute Beschwerden
Wenn akute Beschwerden auftreten, helfen Antihistaminika, die in Form von Tabletten, Augentropfen und Nasensprays angeboten werden. Sie unterdrücken die Wirkung des Histamins, indem sie dessen Rezeptoren blockieren. Wenn erforderlich, wird der Arzt darüber hinaus cortisonhaltige Antiallergika verordnen.
Kurzzeitig kann darüber hinaus auch einmal auf abschwellende Nasentropfen zurückgegriffen werden, beispielsweise nachts, um die Nasenatmung zu verbessern.
Wer eine pflanzliche Alternative sucht, kann auf Phytopharmaka, zum Beispiel mit standardisiertem Pestwurz-Extrakt (0,8 Milligramm Petasin) oder auf homöopathische Arzneimittel zurückgreifen.
Tipp für Kontaktlinsenträger: Nach dem Einträufeln antiallergischer (insbesondere prophylaktisch wirkender) Augentropfen sollten Sie mindestens 20 Minuten warten, bevor Sie die Kontaktlinsen wieder einsetzen. Am besten Sie verzichten in dieser Zeit ganz auf Ihre Linsen.
Salzspülungen und -Sprays unterstützen die Nasenreinigung
Meerwasser- beziehungsweise Mineralsalz-haltige Mittel, zum Beispiel in Form von Nasensprays oder Nasenspülungen, halten die Nasenschleimhäute auf natürliche Weise feucht und fördern die Selbstreinigungskräfte. Einen besonders guten reinigenden Effekt haben Spülungen mit einer Nasendusche. Die Allergene werden damit einfach weggespült und die entzündete Nasenschleimhaut beruhigt sich.
Pflegeprodukte beruhigen die Schleimhäute
Häufiges Schneuzen reizt die Heuschnupfen-Nase, ständiges Tränen die Augen. In solchen Fällen helfen pflegende Spezialsalben, die Schleimhäute zu beruhigen.
Die Hyposensibilisierung schafft eine körpereigene Toleranz
Fachleute empfehlen, eine Hyposensibilisierung durchzuführen, auch spezifische Immuntherapie (SIT) und früher Desensibilisierung genannt, wenn eine Allergenkarenz nicht möglich ist oder die bisherige Behandlung keine ausreichenden Erfolge zeigt. Auch bei schweren Allergiesymptomen, wie zum Beispiel Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder chronischer Nasennebenhöhlenentzündung raten viele Ärzte zur Hyposensibilisierung.
Bei der Hyposensibilisierung werden die individuellen Allergene in kleinen ansteigenden Dosen verabreicht (als Spritze oder Tropfen), so dass sich der Körper langsam an diese Stoffe gewöhnt. Wie viele Injektionen pro Jahr erforderlich sind, richtet sich nach der Art der Immuntherapie. So werden zum Beispiel für die neue Kurzzeit-Immuntherapie pro Jahr jeweils nur vier Injektionen innerhalb von drei Wochen benötigt. Sie spart Zeit, ist gut planbar und kann ab Ende der Pollenflugsaison bis fünf Wochen vor der nächsten Saison gemacht werden. So können auch Spätentschlossene noch kurz vor dem Pollenflug therapiert werden.
Außer durch Spritzen kann die Hyposensibilisierung über Tropfen erfolgen, die eingenommen werden (= SLIT = sublinguale Immuntherapie). Tropfen haben den Vorteil, dass man sie zuhause einnehmen kann und werden insbesondere von Kindern vorgezogen.
Der Vorteil der Hyposensibilisierung liegt darin, dass sie an der Ursache der Erkrankung ansetzt. Sie veranlasst den Körper, eine Toleranz gegenüber den Allergenen aufzubauen und bewirkt dadurch eine Rückbildung/Minderung der Krankheitserscheinungen. Außerdem reduziert sie das Risiko für einen Etagenwechsel, also die Entstehung eines Asthma bronchiale und beugt der Ausweitung der Allergie auf weitere Allergene effektiv vor. Allerdings kommt eine Immuntherapie nur dann in Betracht, wenn die auslösenden Allergene bekannt sind und entsprechende Hyposensibilisierungslösungen zur Verfügung stehen. Je mehr Allergene die Erkrankung verursachen, desto schwieriger wird die spezifische Immuntherapie.
Mikrobiologische Präparate regulieren die Abwehrkräfte
Immunsystem und Darmflora hängen eng zusammen. Eine gesunde Darmflora hilft, die körpereigenen Abwehrkräfte zu regulieren und überschießende allergische Reaktionen zu dämpfen.
Heilen Würmer Allergien?
Würmer als Heilmittel gegen Allergien klingt ungewöhnlich, könnte aber ein zukünftiger Therapieansatz sein. Denn Würmer scheinen das menschliche Immunsystem so zu stimulieren, dass es weniger zu Allergien neigt. Aber bis Genaueres geklärt ist und gegebenfalls Wurm-Arzneimittel zur Verfügung stehen, wird es wohl noch einige Jahre dauern.
Homöopathische Arzneimittel
Sabadilla
|
speziell bei Hausstaubmilbenallergie, enormen Niesanfällen Man nimmt dreimal täglich fünf Globuli D6, und zwar über drei Wochen, pausiert dann eine Woche und nimmt es danach erneut drei Wochen. |
Weiterhin:
Acidum formicicum |
|
Allium cepa
|
bei Fließschnupfen (läuft wie Wasserhahn), Sekret macht wund, Niesen, stark tränenden Augen, völlig verstopfte Nase infolge Schleimhautschwellung, Beschwerden meist links beginnend; die Beschwerden verschlimmern sich nachmittags oder abends, im Spätsommer, im warmen Haus. Besser in frischer, kalter Luft. |
Arsenicum album
|
bei Fließschnupfen, Niesen, tränenden Augen; die Beschwerden verschlimmern sich im Freien, aber verbessern sich im Haus. |
Cardiospermum |
|
Euphrasia
|
bei tränenden, gereizten Augen, geschwollenen, verklebten Augenlidern und starkem Niesreiz.
|
Galphimia glauca |
vorbeugend vor der Heuschnupfen-Saison oder wenn sämtliche Heuschnupfen-Symptome vorliegen. |
Histamin |
|
Luffa
|
bei trockener, verstopfter Nase; krustige Absonderungen, Stirnkopfschmerz, Trägheit; Beschwerden verbessern sich im Freien, verschlechtern sich im warmen Haus. |
Natrium muriaticum |
bei Fließschnupfen, brennenden, tränenden Augen und geschwollenen Lidern; die Beschwerden verschlimmern sich am Vormittag. |
Pollen LM |
zusätzlich zu den anderen homöopathischen Heuschnupfenmitteln. |
Darüber hinaus wird eine Reihe von Komplexmitteln gegen Heuschnupfen angeboten.
Homöopathisch potenzierter Eigenurin
Manche empfehlen homöopathisch potenzierten Eigenurin. Hierfür gibt man ein Milliliter Urin in ein verschließbares Fläschchen und fügt neun Milliliter Wasser hinzu, mischt durch leichtes Schütteln und schüttelt dann (homöopathisch) zehnmal kräftig (zum Beispiel durch einen jeweils kräftigen Stoß auf ein Lederkissen). So erhält man die Verdünnung D1. Von dieser nimmt man erneut ein Milliliter, fügt erneut neun Milliliter Wasser hinzu, mischt und schüttelt wieder zehnmal. Das ergibt D2. Auf diese Weise verfährt man bis zur vorletzten gewünschten Verdünnung, zum Beispiel D11. Die D12 bereitet man dann im Prinzip genauso, nur dass man anstelle von Wasser zur besseren Haltbarkeit 45 prozentigen Alkohol verwendet oder klaren Schnaps.
Falls die D12 zu schwach wirkt, kann man auf die gleiche Art und Weise eine D30 oder eine noch stärkere Verdünnung herstellen.
Allgemeine Maßnahmen
Machen Sie den Milben den Garaus! Durch folgende Maßnahmen können Sie Milben abtöten:
- Kochwäsche: Per Kochwäsche waschen und anschließend mindestens 20 Minuten lang heiß trocknen. Diese Maßnahme eignet sich für Bettwäsche, Handtücher, Unterwäsche und ähnliches.
- chemische Reinigung
- Einfrieren: Packen Sie die Kleidung in einen Plastikbeutel und frieren Sie sie einige Tage ein. Durch die Kälte sterben die Milben ab. Diese "Säuberung" ist für empfindliche Kleidungsstücke geeignet.
Schwierig ist es, wenn Kinder betroffen sind. Sie hängen sehr an ihren Kuscheltieren, also Staubfängern, die Sie am besten eliminieren sollten. Aber wer bringt das schon übers Herz? Hier hilft ein kleiner Trick: Legen Sie die Kuscheltiere in regelmäßigen Abständen in die Tiefkühltruhe. Das überleben die Milben nicht. Viele Eltern haben daher mittlerweile alle Kuscheltiere doppelt gekauft. Während das Kind mit dem einen spielt, liegt das zweite in der Tiefkühltruhe.
- Sehr langes Lüften und Trocknen: Milben brauchen Feuchtigkeit. Wenn Sie ihnen diese entziehen, können Sie sie letztlich austrocknen. Allerdings ist diese Maßnahme weniger sicher als das Kochen und das Einfrieren. Wenn Sie es für bestimmte Textilien dennoch versuchen wollen, legen Sie sie bei sehr trockener Umgebungsluft über Tage bis Wochen locker zum Lüften aus.
Um die Menge an Hausstaubmilben in Ihrer Wohnung zu reduzieren, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
So machen Sie Ihr Bett weitgehend milbenfrei
Versehen Sie Matratze und Bettzeug mit Spezialüberzügen
Die Milben halten sich am liebsten im Bett auf, denn hier finden sie ideale Bedingungen vor und außerdem durch unsere Hautschuppen reichlich Nahrung. Wechseln Sie daher Matratzen, die älter als acht Jahre sind, aus. Versehen Sie darüber hinaus ihre Matratzen (auch neue Matratzen) sowie Kissen und Decken mit einem Überzug aus Polyurethan oder Polytetrafluorethylen, auch Encasing genannt (erhältlich in Apotheken). Sie sind atmungsaktiv (lassen also den Schweiß durch) und voll waschbar. Trotzdem verhindern sie, dass die Milben beziehungsweise ihr Kot hindurch kommen. Achten Sie darauf, dass die Überzüge wasserdampfdurchlässig sind und die Porengröße 1,0 μm nicht übersteigt. Waschen Sie die Überzüge regelmäßig, aber ziehen Sie sie nicht selbst ab, sondern überlassen Sie dies besser einem Familienmitglied, das nicht allergisch auf Milben reagiert.
Entgegen bisherigen Empfehlungen soll synthetisches Bettzeug unvorteilhaft sein. Fachleute raten stattdessen zu Bettzeug aus Federn oder Daunen plus Encasing.
Auch hohe Waschtemperaturen und Anti-Milben-Spray helfen
Falls Sie Oberbetten und Kopfkissen nicht mit diesen Spezialüberzügen versehen können oder wollen, verwenden Sie zumindest Bettwäsche, die bei 95 Grad Celsius gewaschen werden kann. Wenn auch dies nicht möglich ist, sollten Sie sie zumindest bei 60 Grad Celsius eine Stunde lang erhitzen, damit die Milben abgetötet werden.
Und wenn auch das nicht geht, greifen Sie auf ein Anti-Milben-Spray zurück. Sie enthalten zum Beispiel Neembaumerxtrakte und vergällen den Milben die Nahrung, so dass sie absterben. Bei regelmäßiger Anwendung führt ein Milbenspray zu einer deutlichen Reduktion der Milbenbelastung.
Auch eine elektrische Heizdecke kann hilfreich sein. Legen Sie sie regelmäßig unter die Bettdecke und wärmen Sie das Bett durch. Das senkt die Milbenbelastung ebenfalls.
Darüber hinaus verringern folgende Maßnahmen die Milbenbelastung im Bett:
- Das Tragen eines Schlafanzuges. Er hält abgestorbene Hautschuppen fest und verringert so die Nahrungszufuhr für die Milben.
- Regelmäßiges, gründliches Lüften der Betten.
- Verzichten Sie auf Kämmen und Entkleiden im Schlafzimmer.
- Halten Sie das Schlafzimmer kühl (gar nicht bis wenig heizen).
So sanieren Sie Ihre Wohnung
Reinigen Sie regelmäßig Ihre Polstermöbel
oder verwenden Sie Ledermöbel. Letztere sind, aufgrund fehlender Textilfasern, milbenfrei. Reinigen Sie die Teppiche in Ihrer Wohnung im mindestens halbjährlichen Abstand, und zwar mit einem so genannten akariziden Mittel (das heißt, es tötet die Milben ab).
Verwenden Sie einen Allergiker-Staubsauger
Versehen Sie darüber hinaus Ihren Staubsauger mit einem Feinstaubfilter oder kaufen Sie sich einen entsprechenden Allergiker-Staubsauger. Viele normale Staubsauger sind nämlich reinste Staubschleudern. Sie halten nur grobe Partikel fest und schleudern die übrigen, beispielsweise den Milbenkot, wieder hinaus. Wechseln Sie die Filtertüten Ihres Staubsaugers spätestens alle 14 Tage aus (das heißt, am besten bitten Sie jemanden darum, der nicht auf Milben reagiert). Tragen Sie darüber hinaus bei allen Staub aufwirbelnden Tätigkeiten (zum Beispiel Staubsaugen, Staubwischen) eine Staubmaske vor dem Gesicht. Gegen Staub haben sich darüber hinaus einige Raumlüfter bewährt, die auch feinste Partikel aus der Luft entfernen.
Verzichten Sie auf Staubfänger
ganz besonders im Schlafzimmer. Typische Staubfänger sind beispielsweise schwere Vorhänge, Trockensträuße, offene Bücherregale und Teppiche. Anstelle von Teppich ist eigentlich ein glatter Fußboden besser geeignet, aber nur, wenn er täglich gereinigt werden kann. Andernfalls soll ein Teppich günstiger sein, weil er den Staub bindet.
Lüften Sie Ihre Wohnung gut
Bewährt hat sich häufiges Stoßlüften. Das gilt ganz besonders für den Schlafraum und halten Sie die Räume trocken (zum Beispiel keine Luftbefeuchter aufstellen). Verzichten Sie in Ihrer Wohnung weitestgehend auf Textilien, beispielsweise auf Veloursteppiche, Vorhänge und Textiltapeten. Entfernen Sie weiterhin alle anderen Staubfänger, beispielsweise offene Bücherregale. Wenn Sie nicht auf alle Staubfänger verzichten wollen, weil dann Ihre Wohnung zuviel an Behaglichkeit verliert, sorgen Sie zumindest für regelmäßige gründliche Reinigung. Waschen Sie beispielsweise oft die Gardinen oder geben Sie sie - was noch besser ist - häufig in eine chemische Reinigung.
Ideal ist Fußbodenheizung
Auch Ihre Wohnungsheizung hat Einfluss auf das Milbenwachstum. Welche Heizungsart haben Sie? Am besten ist Fußbodenheizung. Man hat festgestellt, dass in fußbodenbeheizten Wohnungen wesentlich weniger Hausstaubmilben leben.
Wählen Sie das richtige Urlaubsziel
Ein Urlaub im Hochgebirge oberhalb 1.200 Meter ist ideal für Sie. Dort gibt es praktisch keine Hausstaubmilben. Die See ist leider nicht so geeignet. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit am Wasser wird das Milbenwachstum begünstigt. Wenn Sie auf der Suche nach einem allergikergeeignetem Urlaubsdominzil sind, werden Sie vielleicht im Internet-Portal www.urlaub-fuer-allergiker.de fündig.
Und noch ein paar Tipps
- Verzichten Sie weitestgehend auf Haustiere, denn auch deren Schuppen dienen den Milben als Nahrung.
- Rauchen Sie nicht, damit Ihre Atemwege bestmöglich entlastet werden.
Sonstiges
Ein Phototherapie-Gerät lindert die Beschwerden
Ein Gerät namens Medinose behandelt die Nasenschleimhäute mit Rotlicht (Wellenlänge 660 nm), empfohlen werden zu Beginn dreimal täglich viereinhalb Minuten, nach Abnahme der Beschwerden weniger Anwendungen. Das Rotlicht wirkt dabei auf den Zellstoffwechsel ein, verlangsamt die Immunreaktion und hemmt die Ausschüttung von Histamin. Das führt nach circa zwei Wochen zu einer Abnahme der allergischen Symptome wie Nasenbeschwerden, tränenden und geschwollenen Augen, Husten, Juckreiz und Kopfschmerzen.
Auch Akupunktur wird gegen allergischen Schnupfen angeboten. Sie wird meistens vier bis acht Wochen vor der individuellen Beschwerdesaison durchgeführt, kann aber auch während der Saison lohnenswert sein. Behandlungen mit chinesischen Arzneikräutern oder alternative Heilverfahren können die Akupunktur-Therapie unterstützen.
Eigenblutbehandlungen sind sehr alte Methoden der Erfahrungsheilkunde. Sie sollen Umstimmungsreaktionen auslösen und die körpereigenen Abwehrkräfte stimulieren. Ihre Wirkungsweise ähnelt dem Prinzip der Homöopathie. Eine Wirksamkeit bei Allergien ließ sich bislang wissenschaftlich nicht nachweisen.
Eigenurintherapie zählt zur Volks- und Naturmedizin und soll ähnlich wie Eigenblutbehandlungen Umstimmungsreaktionen auslösen und die körpereigenen Abwehrkräfte stimulieren. Der Urin wird dabei entweder eingenommen (zum Beispiel in homöopathischen Verdünnungen) oder in einen Muskel gespritzt. Angeblich kann die Eigenurintherapie Heuschnupfen schon nach zwei Wochen heilen. Wissenschaftlich gilt seine Wirkung jedoch als nicht belegt.
Bioresonanztechniken in der Allergiediagnose und -therapie gelten als umstritten und werden von Allergie-Experten abgelehnt. So soll die Allergie-Diagnostik mittels Bioresonanz eine Fehlerquote von über 80 Prozent aufweisen und die Bioresonanzgeräte lediglich das elektrische Rauschen registrieren, das ein lebender Organismus verursacht.
Die Wirksamkeit der Colonhydrotherapie bei Allergien gilt ebenfalls als nicht bewiesen und soll, falsch durchgeführt, nicht ohne Risiken sein.
Selbsthilfegruppen
Allergie- und umweltkrankes Kind e.V. (AUK)Bundesgeschäftsstelle Allergie-Verein in Europa e.V. (AVE)Petersgasse 27 Allergiker und Asthmatikerbund e.V.Hindenburgstr. 110 Beratungsstelle für Allergiker und AsthmatikerLacombletstr. 9 Beratungsstelle für Amalgamvergiftete e.V.Lochhamerstraße 79 Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V.Oberstr. 171 Deutsche Allergie- und AsthmahilfeDorotheenstr. 174 Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V.Universitäts-Hautklinik Deutsche Hilfsorganisation Allergie und Asthma e.V. (DHAA)Helgard Ahlborn Deutscher Allergie- und Asthmabund - LandesverbandBaden-Württemberg Deutscher Allergie- und Asthmabund - LandesverbandHamburg Deutscher Allergie- und Asthmabund - LandesverbandSchleswig-Holstein Deutscher Allergie- und Asthmabund - LandesverbandSachsen-Anhalt Deutscher Allergie- und Asthmabund - LandesverbandSaarland Deutscher Allergie- und Asthmabund - LandesverbandNiedersachsen Deutscher Allergie- und Asthmabund - OrtsverbandBerlin-Ost Deutscher Allergie- und Asthmabund - OrtsverbandBerlin-West Deutscher Allergie- und Asthmabund - OrtsverbandRathenow (Brandenburg) Deutscher Allergie- und Asthmabund - OrtsverbandSchwerin (Mecklenburg-Vorpommern) Deutscher Allergie- und Asthmabund - OrtsverbandNürnberg/Ansbach (Bayern) Deutscher Allergie- und Asthmabund - OrtsverbandKassel (Hessen) Deutscher Allergie- und Asthmabund - OrtsverbandBad Salzuflen (Nordrhein-Westfalen) Deutscher Allergie- und Asthmabund - OrtsverbandErfurt (Thüringen) Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB)Bundesverband/Beratungsstelle Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) - OstKohlenstr. 2 Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) - SüdBlücherstrasse 31 Institut für Umweltkrankheiten (IFU)Im Kurpark 1 |
© Copyright 2010. Alle Rechte bei martens - medizinisch-pharmazeutische software gmbh. (letzte Aktualisierung: 21.05.2012)