Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Augentumoren

  • Krankheitsbild
  • Retinoblastom
  • Aderhautmelanom

Krankheitsbild

Augentumoren sind gutartige oder bösartige Gewebeneubildungen und können sich an jedem Teil des Auges bilden.

Die häufigsten bösartigen Tumoren sind:

  • das Retinoblastom bei Kindern
  • das Aderhautmelanom bei Erwachsenen

Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen kommen Tumoren am Auge selten vor. Kinder sind häufiger betroffen als Erwachsene. Betroffen sind beide Geschlechter in etwa gleichem Maße. Die Ursache der Tumoren ist oft unklar.

Retinoblastom

Das Retinoblastom entsteht aus unreifen Zellen der Netzhaut, meist im Säuglingsalter. Die defekte Steuerung des Zellwachstums ist Grund für die bösartige Neubildung. Es gibt zwei Formen des Tumors:

  • familiär oder erblich bedingtes Retinoblastom
  • sporadisches Retinoblastom

Bei etwa 60 Prozent der Betroffenen handelt es sich um die sporadische Form. Meist betrifft dies nur ein Auge, bei der erblich bedingten Form oft beide Augen. Grundsätzlich tritt das Retinoblastom aber nur selten auf, bei einem von 20.000 Kindern.


Diagnostik

Meist erfolgt die Diagnose bereits im ersten Lebensjahr. Am charakteristischsten sind die weiß leuchtenden Pupillen. Auch ein sich spiegelnder Augenhintergrund ist Anzeichen für ein Retinoblastom.

Weiterhin können die Magnetresonanztherapie, Untersuchungen mit Ultraschall und die Computertomographie Aufschluss bei der Diagnose und der Beobachtung der weiteren Entwicklung des Tumors geben. Meist werden bei Verdacht auf ein Retinoblastom auch die Eltern des Kindes untersucht, um festzustellen, ob es sich um einen Gendefekt und somit die vererbbare Form handelt. Dies geschieht mittels Blutuntersuchungen.


Symptome

Bis die Symptome von Tumoren wahrnehmbar werden, haben sie sich meist schon sehr lang und weit entwickelt. Kleinkinder können Beschwerden nicht eindeutig selbst äußern, sodass oft die Eltern Veränderungen an ihrem Kind feststellen. Typische Symptome eines Retinoblastoms sind:

  • weiß leuchtende Pupillen, auch amaurotisches Katzenauge (fortgeschrittenes Stadium)
  • Augenentzündungen
  • Augenschmerzen
  • Schielen
  • eventuell erhöhter Augeninnendruck
  • abnehmendes Sehvermögen


Therapie

Entscheidend für eine Heilung ist das rechtzeitige Erkennen und Behandeln des Tumors. In über 90 Prozent der Fälle ist eine vollkommene Heilung mit erhaltenem Sehvermögen bestätigt. Kleinere Retinoblastome werden mittels Bestrahlung behandelt. Dabei bleibt das Sehvermögen unangetastet. Ähnliche Verfahren für kleinere Tumoren sind die Thermotherapie, die Lasertherapie oder die Kryotherapie.

Im fortgeschrittenen Stadium bleibt nur die Entfernung des Auges mit allen bösartigen Zellen, die sogenannte Enukleation. Ersetzt wird es durch ein künstliches Auge. Sollte der Tumor bereits in andere Organe oder den Sehnerv gestreut haben, erfolgt zusätzlich Chemotherapie.

Aderhautmelanom

Das Aderhautmelanom ist die häufigste Tumorerkrankung am Auge, wenn auch im Allgemeinen eher selten mit einer Häufigkeitsrate von 1 zu 100.000. Es entwickelt sich direkt in der Aderhaut aus entarteten Pigmentzellen (Melanozyten).

Durch seine dunkle, fast schwarze Färbung kann es zur Verwechslung mit einem Muttermal auf der Aderhaut (Nävus) kommen.

Wie bei anderen Tumoren bemerken Betroffene erst spät Beschwerden.


Diagnostik

Der Verdacht auf ein Aderhautmelanom entsteht häufig erst bei Routineuntersuchungen durch einen Augenarzt. Zur Bestätigung einer Diagnose kommen Ultraschalluntersuchungen und das bildgebende Verfahren der Fluoreszenz-Angiographie zum Einsatz.

Um andere Befunde auszuschließen, beispielsweise ein Aderhaut-Muttermal, sind Faktoren wie die Melanin-Pigmentierung, die Tendenzen zu Wachstum und Veränderung sowie die Lage des Tumors im Auge entscheidend.


Symptome

  • Sehstörungen
  • wachsender Augenhintergrund
  • vorgewölbter Augapfel
  • Kopfschmerzen


Therapie

Entscheidend für den Verlauf und die Therapie ist das Stadium des Tumors zum Zeitpunkt der Diagnose. Wie beim Retinoblastom wird das Aderhautmelanom mit Strahlentherapie, Lasertherapie, Kryotherapie oder der Enukleation behandelt.