Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Gürtelrose

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Hausmittel

Krankheitsbild

Bei der Gürtelrose, auch Zoster oder vom Mediziner Herpes zoster genannt, handelt es sich um eine oft schwer verlaufende Virusinfektion. Meist bemerkt man auf der Haut zunächst vereinzelt, später streifen- oder gürtelförmig angeordnete, flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die von einem roten Hof umgeben sind.

Sie können an jedem Teil der Körperoberfläche auftreten (halten sich aber normalerweise an das Versorgungsgebiet eines bestimmten Nervens), zeigen sich jedoch meistens am Rumpf, daher die Bezeichnung Gürtelrose. Aber auch andere Körperteile können betroffen sein, beispielsweise das Gesicht (so genannte Gesichtsrose), der Kopf (so genannte Kopfrose), das Bein (so genannte Beinrose) oder andere Stellen.

Begleitend treten in der Regel schmerzende Hautareale und allgemeine Abgeschlagenheit, gelegentlich auch leichtes Fieber auf. Bei einer Gesichtsrose können darüber hinaus einzelne Gesichtsnerven zeitweise gelähmt sein. Sind auch die Augen betroffen, besteht die Gefahr, dass Bindehaut und Hornhaut des Auges geschädigt werden und das Augenlicht verloren geht.

Die Bläschen verkrusten nach einigen Tagen, verschwinden nach etwa zwei bis drei Wochen und hinterlassen kleine Narben. Die brennenden Schmerzen können noch wochen- oder monatelang andauern, vor allem bei älteren Menschen.


Diagnose

Aufgrund des typischen Aussehens der Bläschen und des charakteristischen Ausbreitungsgebiets ist die Diagnose in den allermeisten Fällen bereits durch Anschauen des betroffenen Hautgebietes möglich. In Einzelfällen können weiterführende Untersuchungen nötig werden.


Wann zum Arzt?

Die Behandlung eines Herpes zoster gehört auf jeden Fall in die Hand eines Arztes. Er kann entscheiden, welche Behandlungsoptionen ergriffen werden sollen und ob die Suche nach einem auslösenden Faktor der Erkrankung nötig ist.

Ursachen

Gürtelrose und Windpocken gehören zusammen! Die meisten Menschen machen in der Kindheit eine Windpockenerkrankung durch.

Das Windpockenvirus wird anschließend meist nicht aus dem Körper entfernt, sondern überlebt in den Nervenknoten neben der Wirbelsäule und verweilt zeitlebens im menschlichen Organismus. Ein intaktes Immunsystem sorgt dafür, dass das Virus nicht wieder aktiv wird.

Wenn jedoch unser Immunsystem geschwächt wird, beispielsweise durch schwere Krankheit, übermäßige Sonneneinstrahlung, ungesunde Ernährung, Ärger, Stress oder andere seelische Belastungen, so erwacht der Krankheitserreger. Nun allerdings kommt es zur Gürtelrose, auch Zoster genannt. Besonders gefährdet sind ältere Menschen jenseits des 60. Lebensjahres, weil ihr Abwehrsystem nicht mehr so leistungsfähig ist wie dasjenige junger Menschen.


An Gürtelrose Erkrankte übertragen die Windpocken!

Gürtelrose ist ansteckend, solange Bläschen vorhanden sind. Personen, die noch keine Windpocken hatten, bekommen dann diese Kinderkrankheit (und nicht die Gürtelrose!).


Krankheitsverlauf

Bei Patienten mit an sich intakter Abwehrlage heilen sowohl die Windpocken, als auch der Herpes zoster normalerweise gut ab. Wichtig ist es, nicht an den Bläschen zu manipulieren, um Narbenbildung zu vermeiden. Ein Problem können noch über Wochen oder Monate bestehende Schmerzen im Zosterausbreitungsgebiet darstellen. Diese lassen sich aber medikamentös behandeln. Zu dieser so genannten postherpetischen Neuralgie kommt es um so häufiger, je älter die Betroffenen sind. Bei über 70-Jährigen muss etwa jeder zweite Erkrankte mit solchen chronischen, zum Teil unerträglichen, brennenden bis kribbelnden Schmerzen rechnen, die auf einer Schädigung der Nerven durch die Viren beruhen. Zusätzlich kann heftiger Juckreiz auftreten.

Bei älteren Patienten oder Patienten mit gestörter Immunabwehr kann es zu schwerwiegenderen Verläufen mit weiterer Ausbreitung des Befalls kommen. Hier wird oft eine intensive Therapie notwendig. Ebenfalls schnell behandelt werden sollte ein Befall im Gesicht, da sonst das Auge Schäden davontragen kann.

Allgemeine Maßnahmen

Vermeiden Sie jede Manipulation an den Bläschen! Ihr Inhalt ist infektiös. Außerdem begünstigen Sie dadurch die Bildung unschöner Narben.


Eine Impfung beugt vor

Wer einer Gürtelrose vorbeugen möchte, kann sich gegen Herpes zoster impfen lassen. Der Wirkstoff ist derselbe wie bei der Windpocken-Kinder-Impfung, allerdings ist er 14-fach stärker dosiert. Die Impfung wird Personen ab 60 Jahren empfohlen. Manche Mediziner halten sie bereits ab dem 50. Lebensjahr für wünschenswert. Mittlerweile wurde nachgewiesen, dass eine Impfung das Erkrankungsrisiko stark reduziert und besonders die nach einer Infektion auftretenden neuralgischen Schmerzenstark verringert.


Setzen Sie auf die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers

Eine Gürtelrose heilt in den meisten Fällen von selbst innerhalb von zwei bis vier Wochen ohne bleibende Schäden ab. Wenn nötig, wird Ihnen Ihr Arzt ein Virostatikum verordnen, das die Viren an ihrer Vermehrung hindert.

Nach überstandener Infektion kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass die betroffenen Stellen noch jahrelang schmerzen. Hiergegen können Schmerzmittel helfen. Auch B-Vitamine, Hausmittel und homöopathische Arzneimittel haben sich bewährt.


Medikamente

Die medikamentöse Therapie wird mit Hilfe eines Virostatikums durchgeführt. Das sind Arzneimittel, die die Vermehrung der Viren behindern. Sie sind jedoch nicht in der Lage, die Viren abzutöten. Das muss das menschliche Immunsystem erledigen.

Eingesetzt werden diese Medikamente in der Regel, wenn der Erkrankte ein höheres Lebensalter aufweist, eine geschwächte Abwehrlage vorliegt, ein großflächiger Befall besteht oder das Gesicht betroffen ist. In Einzelfällen kann auch eine Krankenhausaufnahme nötig werden.

Homöopathische Arzneimittel

Folgende Aufstellung listet homöopathische Einzelmittel, die bei diesem Beschwerdebild häufig zum Einsatz kommen.

 

Apis

bei brennenden, stechenden Schmerzen und Neigung zu Wasseransammlungen; Besserung durch Kühlen.

Arsenicum album

 

bei bösartigen, großen Blasen und starkem Brennschmerz besonders nachts; Verlangen nach kalten Getränken in kleinen Schlucken; Besserung durch Wärme.

Cantharis

bei brennenden Schmerzen, Unruhe und kaltem Schweiß; brennende Fußsohlen; Besserung durch Kühlen.

Causticum

bei schlecht und langsam heilenden Bläschen; Schlaflosigkeit, Trostbedarf.

Croton tiglium

bei roten, tränenden Augen und Lichtempfindlichkeit.

Kalium bichromicum

bei Brennschmerz, Juckreiz und geschwüriger bis eitriger Haut; Verschlimmerung durch Alkohol; Besserung durch Wärme.

Lachesis

 

blauschwarzen, evtl. mit Blut gefüllten Bläschen; Berührungsempfindlichkeit; Verschlimmerung nachts; Besserung durch Wärme.

Mezereum

 

bei Nervenschmerzen; Brennschmerz, auch reißend, Juckreiz besonders nachts, starke Verkrustung mit gelblichem Sekret. Verschlimmerung durch Berührung, Wasser, feuchtkalte Witterung, Wärme und nachts.

Prunus spinosa

 

bei extremen Schmerzen und starker Berührungsempfindlichkeit; wenn Gesicht betroffen, berstender Schmerz im Augapfel.

Rannculus bulbosus

bei stechendem Schmerz und Ausschlag vor allem im Bereich der Rippen; Brennschmerz, Juckreiz bei Berührung.

Rhus toxicodendron

 

bei Juckreiz, weniger Brennen und Eiterungsneigung; Unruhe, Zerschlagenheitsgefühl, Nervenschmerzen, Taubheitsgefühl; Verschlimmerung durch feuchtkalte Witterung, Verbesserung durch Wärme.

Staphisagria

 

bei Nervenschmerzen und schnell eintrocknenden Bläschen; Juckreiz geht durch Kratzen in Brennen über, Nachtschweiß, Reizbarkeit; Besserung nachts.

Tellurium

bei Krusten

Hausmittel

Folgende Therapieverfahren werden zum Beispiel eingesetzt:

  • Eigenbluttherapie
  • Elektroneuraltherapie
  • Enzymtherapie
  • Akupunktur


Zur Behandlung der Hautausschläge haben sich folgende Hausmittel bewährt:

  • Auflage mit Quark: Sie lindert den Juckreiz. Zubereitung: Rühren Sie Magerquark mit etwas Wasser an und tragen Sie ihn dick auf die betroffenen Hautstellen auf. Decken Sie das Ganze mit einem feuchten Tuch ab.

  • Umschläge mit Sahnequark: Sie wirken kühlend und schmerzstillend.

  • Umschläge mit Kamille oder Schafgarbe: Diese Umschläge sollen entzündungshemmende Wirkung haben. Gießen Sie einen Esslöffel Heilkraut mit 150 Milliliter heißem Wasser auf und lassen Sie den Aufguss 15 Minuten ziehen.

  • Johanniskrautöl: Betupfen Sie den Hautausschlag damit.

  • Kalt geschlagenes Leinöl: Betupfen Sie den Hautausschlag damit.

  • Wallwurz/Beinwell: Anwendungen mit Wallwurz, auch Beinwell genannt, gibt es als Salbe zum Einreiben oder als Tinktur zum Betupfen.

  • Heilerde-Auflage: Heilerde für äußerliche Anwendungen erhalten Sie in der Apotheke.