Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Mastdarmvorfall

  • Krankheitsbild
  • Diagnostik
  • Ursachen
  • Symptome
  • Konventionelle Medizin
  • Komplementäre Medizin

Krankheitsbild

Von einem Rektumprolaps, also einem Vorfall des Mastdarms, spricht man, wenn die Schleimhaut oder die gesamte Wand des Mastdarms sich durch den After nach außen stülpt.

Der Mastdarm ist der letzte Darmabschnitt vor dem Schließmuskel des Afters. In einem Frühstadium der Erkrankung bildet sich diese Ausstülpung meist spontan zurück und tritt nur während des Stuhlgangs auf.

Ist jedoch der Schließmuskel geschwächt, kann der Mastdarmvorfall andauern und nur noch manuell behoben werden.

Ein solcher Vorfall geht einher mit unkontrolliertem Stuhlgang, sowie blutigem oder schleimigen Stuhl.

Diagnostik

Der Mastdarmvorfall lässt sich durch seine typischen Symptome und das äußere Erscheinungsbild schnell vom Arzt diagnostizieren.

In einigen Fällen lässt sich ein Mastdarmvorfall weder ertasten oder ist sichtbar festzustellen. Besteht jedoch trotzdem der Verdacht eines Mastdarmvorfalls, kann es hilfreich sein den Patienten zum Pressen zu veranlassen. Befindet sich der Mastdarmvorfall im Frühstadium, wird er durch das Pressen sichtbar.

Sollte der Mastdarm mit den typischen Schleimhautfalten auch beim Pressen nicht sichtbar sein, werden bildgebende Verfahren eingesetzt:

Bei der Defäkografie wird dem Patienten ein Kontrastmittel gegeben. Anschließend wird er gebeten, den Enddarm zu entleeren, während er gleichzeitig geröntgt wird. Um den Patienten vor unnötiger Strahlenbelastung zu schützen, wird immer mehr auf die Kernspintomografie (MRT) zurückgegriffen.

Ursachen

Ein Mastdarmvorfall entsteht über einen Zeitraum von mehreren Jahren und ist nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt.

Besonders häufig findet man diese Erscheinung aber bei Kindern, die das 3. Lebensjahr noch nicht erreicht haben und bei Erwachsenen über 50 Jahren. Bei den Kindern sind eher die Jungen, bei den Erwachsenen sind vermehrt Frauen betroffen.

Über die genauer Ursache besteht noch Uneinigkeit. Im Verdacht stehen eine erbliche Schwäche des Beckenbindegewebes bzw. der dortigen Muskulatur, multiple Schwangerschaften oder vermehrte Dammrisse. Teilweise werden Mastdarmvorfälle auch bei Patienten festgestellt, die jahrelang an Verstopfung litten.

Selten sind Tumoren, Polypen oder ausgeprägte Hämorrhoiden die Ursache.

Symptome

Bei den Beschwerden muss man unterscheiden, ob der Patient einen internen oder einen externen Prolaps hat.

Der interne ist weder sichtbar noch tastbar. Die Betroffenen klagen über ein Fremdkörpergefühl, ständigen Stuhldrang, Schmerzen und zum Teil Stuhlinkontinenz.

Betroffene, die unter einem externen Mastdarmvorfall leiden, haben ziehende Schmerzen und ein starkes Druckempfinden im Analbereich. Oft findet sich Blut und Schleim im Stuhl. Tritt der Darm während des Pressens nach außen, spürt der Betroffene das in der Regel.

Folgende Symptome sind besonders bezeichnend für einen Mastdarmvorfall:

  • Schmerzen und Druckgefühl im Analbereich
  • blutiger, nässender oder schleimiger Stuhl
  • zunehmende Stuhlinkontinenz
  • teilweise fühlbarer Mastdarm

Konventionelle Medizin

Es wird davon abgeraten einen vorgefallenen Mastdarm selbst mit dem Finger zurückzuschieben. Diese Methode der Therapie sollte nur von einem Spezi­alisten durchgeführt werden.

Sieht der behandelnde Arzt darin keinen Heilungserfolgt, wird er dem Patienten zu einer Operation raten.

Diese ist besonders wichtig, wenn der Mastdarm bereits eingeklemmt ist und das Gewebe abzusterben droht.

Komplementäre Medizin


Selbsthilfe

Den Betroffenen wird geraten, ihre Ernährung grundsätzlich umzustellen. Dazu zählt vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung, wie der regelmäßige Verzehr von Haferkleie und die Gabe von speziellen Flohsamenschalen und ähnlichen Lebensmitteln, die dabei helfen, den Stuhlgang zu regulieren.


Homöopathie

Neben einer angepassten Ernährung gibt es auch homöopathische Mittel, die bei der Regulation der Verdauung helfen können. Bergwohlverleih kann bei Durchfall und damit verbundenen Schmerzen helfen. Gelber Phosphor wird bei blutigem Stuhl angewandt, Weinraute, wenn die Schmerzen vermehrt nach dem Stuhlgang auftreten.

Welches Medikament tatsächlich am besten zu einem passt, muss mit einem erfahrenen Homöopathen herausgefunden werden.