Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Myasthenie

  • Krankheitsbild
  • Überblick
  • Ernährung
  • Nahrungsmittel im Überblick

Krankheitsbild

Bei der Myasthenie, auch Erb-Goldflam-Krankheit genannt, und vom Mediziner als Myasthenia gravis pseudoparalytica bezeichnet, handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit.

Das bedeutet, das Immunsystem wendet sich gegen den eigenen Körper, und zwar zerstört es die Rezeptoren im Muskel, die die Nervenimpulse aufnehmen. Ex richtet sich exakt gegen die Rezeptoren, die auf den Überträgerstoff Acetylcholin reagieren.

Dadurch funktioniert die Reizübertragung in den Muskelfasern nicht mehr ausreichend, was wiederum zu einer raschen Ermüdung der Muskulatur führt, insbesondere im Mund- und Rachenbereich. Besonders gefürchtet sind dadurch hervorgerufene Schluck- und Atemlähmungen.

Von der Myasthenie sind vorwiegend Frauen betroffen.


Typische Symptome sind

  • herabhängende Augenlider
  • eine Schwäche der Augenmuskulatur, die zum Doppeltsehen führt
  • eine ausgeprägte Muskelschwäche nach körperlichen Anstrengungen

Das Ausmaß der Muskelschwäche nimmt mit der Zeit zu, und zwar typischerweise in Schüben.


Diagnose

Wenn aufgrund des Beschwerdebildes ein Verdacht auf Myasthenie besteht, wird meistens eine Elektromyographie durchgeführt. Dabei misst man mit Hilfe kleiner Elektroden die Aktionsströme im Muskel. Darüber hinaus kann man durch Spritzen von Acetylcholin, die Menge dieses Übertragungsstoffes künstlich erhöhen. Wenn dadurch die Muskelfunktion wieder ansteigt, ist die Diagnose erhärtet.

Außerdem lässt sich im Rahmen einer Blutuntersuchung prüfen, ob das Immunsystem Antikörper gegen Acetylcholin gebildet hat.

Überblick

Zur Behandlung der Myasthenie gibt es hervorragende Medikamente. Mit Hilfe sogenannter Cholinesterasehemmer wird der Acetylcholinspiegel künstlich erhöht und dadurch die Reizleitung in der Muskulatur verbessert.

Mit Hilfe von Immunsuppressiva bremst man das Immunsystem. Zu diesem Zweck wird häufig Cortison verordnet. Auch Mittel, die die Antikörperbildung hemmen, können hilfreich sein. Darüber hinaus werden verschiedenste Arzneimittel gegen die Nebenwirkungen eingesetzt, beispielsweise gegen Bauchkrämpfe und Durchfall.

In besonders gelagerten Einzelfällen wird der Arzt darüber hinaus möglicherweise einen Plasmaaustausch vorschlagen oder sogar die Entfernung der Thymusdrüse.

Auch Sie selbst können viel für Ihre Gesundheit tun. Sorgen Sie vor allem für eine kaliumreiche Ernährung, denn Kalium spielt ein entscheidende Rolle bei der Muskelfunktion.

Ernährung

Das Wichtigste: viel Kalium und keine magnesiumhaltigen Produkte.

Ganz besonders wichtig ist für Sie eine kaliumreiche Ernährung. Sie sollten pro Tag mindestens sechs Gramm Kalium zu sich nehmen. Wie Sie sich kaliumreich ernähren können, haben wir Ihnen unten zusammengestellt. Achten Sie weiterhin auf eine ausreichende Calciumzufuhr. Nehmen Sie keinesfalls Mineralstofftabletten, die auch Magnesium enthalten!


So ernähren Sie sich kaliumreich

Verwenden Sie beim Garen wenig Wasser und zerkleinern Sie das Gemüse höchstens geringfügig, denn durch Zerkleinern und viel Wasser wird Kalium ausgeschwemmt und geht damit beim Kochen verloren. Am besten fangen Sie das Kochwasser auf und verwenden es weiter, beispielsweise für eine Gemüsebrühe oder die Sauce. So bleibt Ihnen das Kalium erhalten. Essen Sie darüber hinaus bevorzugt kaliumreiche Lebensmittel.

Die folgende Tabelle informiert Sie über den Kaliumgehalt der wichtigsten Lebensmittel.

Nahrungsmittel im Überblick

Nahrungsmittel

Kaliumgehalt
in mg/100 g

Fleisch

Kalb, Rind, Hammel, Wild

249-460

Bierschinken, Gelbwurst, Leberkäse, Salami

261-302

Fisch

Rotbarsch, Scholle, Makrele, Kabeljau, Hering, Seelachs, Forelle, jeweils frisch

294-465

Früchte

Aprikosen (getrocknet)

1 700

Pfirsiche (getrocknet)

1 100

Datteln (getrocknet)

790

Feigen (getrocknet)

780

Rosinen

725

Pflaumen (getrocknet)

700

Aprikosen (frisch)

440

Bananen

420

Honigmelone, Aprikose, Banane, Avocado

330-503

Pflaume, Mirabelle, Johannisbeere rot, Kiwi

221-295

Gemüse

Sojabohnen (getrocknet)

1 900

Bohnen (weiße)

1 310

Erbsen (getrocknet)

880

Linsen (getrocknet)

810

Fenchel

784

Spinat (frisch)

662

Mangold

550

Champignons

520

Pfifferlinge

507

Steinpilze

486

Rosenkohl

450

Artischocken, Löwenzahnblätter

430

Rote Bete, Artischocke, Endivie, Mangold, Kohlrabi, Feldsalat, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Gartenkresse, Spinat

421-633

Feldsalat

421

Kartoffeln, Grünkohl

410

Spinat (Tiefkühlware, ungetaut)

385

Tomate, Zuckermais, Erbsen grün, Rettich, Schwarzwurzel, Sellerie, Blumenkohl

297-328

Getreide

Soja (halbfett)

2 025

Soja (vollfett)

1 660

Weizenkleie

1 390

Weizenkeime

780

Roggen (Mehl Typ 1800)

439

Teigwaren Pumpernickel

454

Knäckebrot

436

Vollkornbrot, Kommissbrot, Knäcke, Pumpernickel

270-436

Haferflocken

335

Nüsse

Pistazien

972

Erdnüsse

740

Mandeln

690

Paranüsse

670

Haselnüsse

618

Walnüsse

450

Sonstiges

Kakao, schwach entölt

1 920

Kartoffeltrockenprodukte (Flocken, Klöße, Kroketten)

749-1 150

Kartoffelchips

880-1 000

Tomatenmark

1 160

Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Quelle: Documenta Geigy, Wissenschaftliche Tabellen