Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Nierenkrebs

  • Überblick
  • Symptome
  • Diagnostik
  • Konventionelle Therapie
  • Komplementäre Therapie

Überblick

Nierenkrebs wird auch als Nierenzellkarzinom oder allgemein als Nierentumor bezeichnet.

Es ist der häufigste bösartige Tumor der Niere. Das Karzinom entsteht aus neugebildetem Nierengewebe infolge von fehlreguliertem Zellwachstum.


Was sind die Ursachen?

Bislang sind die genauen Ursachen für Nierenkrebs nicht bekannt. Es scheint jedoch Faktoren zu geben, welche die Entstehung der Krankheit fördern:

  • hormonelle Einflüsse
  • Nikotin und Umweltgifte
  • Schwermetallbelastung (zum Beispiel Blei, Cadmium)
  • Erbfaktoren
  • Virusinfektionen


Prognose

Statistisch betrachtet leben 20 bis 60 Prozent der Betroffenen aller Krankheits­stadien noch nach zehn Jahren.

Wenn sich der Tumor nur auf die Niere beschränkt, leben 65 bis 90 Prozent der Patienten noch nach fünf Jahren. Liegen dagegen schon viele Metastasen vor, sind es nur noch zwei bis 14 Prozent. Die meisten Rückfälle treten bei Nierenkrebs in den ersten zwei Jahren auf.

Spätrückfälle nach bis zu 30 Jahren sind nur sehr selten. Allerdings kann nur ein kleiner Teil der von Rückfällen Betroffenen noch einmal operiert werden.

Symptome

Nierenkrebs im Anfangsstadium ruft zumeist keine Beschwerden hervor.

Aufgrund dessen erfolgt eine frühe Diagnosestellung oft nur zufällig (zum Beispiel durch eine Ultraschalluntersuchung).

Häufig wird die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt, wenn 25 bis 35 Prozent der Betroffenen bereits Metastasen im Körper haben.


Die Leitsymptome sind

Wenn der Nierenkrebs schon weit fortgeschritten ist, können zusätzlich erhebliche Komplikationen eintreten. Hat der Tumor bereits große Blutgefäße befallen, können sich abgelöste Tumorzapfen über den Blutstrom zur Lunge bewegen. Dort kann es infolge von Gefäßverschlüssen zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie kommen. Außerdem kann das Tumorgewebe über den Blutkreislauf in sämtliche Organe des Körpers gelangen und dort zur Bildung von Metastasen führen.

Diagnostik

Momentan sind noch keine Tumormarker bekannt, welche die Diagnose von Nierenkrebs ermöglichen.

Ultraschalluntersuchung (Sonographie) dagegen liefern häufig erste Hinweise auf Tumoren. Allerdings lässt sich dabei nicht genau feststellen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Dafür wird eine CT-Untersuchung (Computertomographie) durchgeführt. Diese liefert wichtige Informationen über die genaue Lage und Größe des Tumors und zeigt, ob der Tumor bereits in umliegende Blutgefäße eingewachsen ist.

Um weitere diagnostische Erkenntnisse über das Karzinom zu erhalten, erfolgt ergänzend noch eine MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie). Zusätzlich werden die Nierenwerte im Urin kontrolliert, um die Funktionsweise der Niere zu überprüfen.

Ist die Krankheit schon in einem fortgeschrittenen Stadium, können Röntgenuntersuchungen des Oberkörpers und Knochenszintigraphie eingesetzt werden, um eventuell vorhandene Fernmetastasen zu erkennen.

Konventionelle Therapie

Solange der Nierentumor noch keine Metastasen verursacht hat, ist eine Operation oftmals erfolgreich.

Dabei wird die Niere zusammen mit der Nebenniere, dem oberen Harnleiter und den umgebenden Lymphknoten operativ entfernt. Wenn der Tumor noch sehr klein ist, muss gegebenenfalls nur dieser entnommen werden und die Niere kann im Körper verbleiben.

Falls sich bereits vereinzelte Metastasen in anderen Organen gebildet haben, werden diese so gut wie möglich entfernt. Bei nicht operierbaren Tumoren wird versucht, diese von der Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr abzuschneiden, indem man ihre versorgenden Blutgefäße verschließt.


Weiterführende Maßnahmen

Ist die Behandlung erfolgreich, sterben die Tumorzellen entweder ab oder wachsen nur noch langsam weiter. Eine Chemotherapie hat bei Nierenkrebs keinen Effekt. Auch die Wirksamkeit einer Strahlentherapie ist bislang nicht bewiesen. Diese ist lediglich zur lokalen Schmerzbehandlung an metastasierten Knochen sinnvoll.

Um das Fortschreiten des Nierentumors zu verzögern, wird häufig eine Immuntherapie eingesetzt. Dabei werden körpereigene Substanzen (Zytokine) eingesetzt, um das Immunsystem gezielt beim Kampf gegen den Krebs zu unterstützen.

Allerdings sind bei dieser Behandlung noch nicht alle Wirkmechanismen bekannt und es müssen weitere Studien durchgeführt werden.

Komplementäre Therapie

Nierenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung, welche mit der konventio­nellen Medizin behandelt werden muss.

Um diese Behandlung zu unterstützen, können folgende Therapiemethoden eingesetzt werden:

Misteltherapie zur Hemmung des Tumorwachstums

Ernährungstherapie Umstellung auf eine purinarme Kost (weniger Fleisch- und Wurstprodukte konsumieren), Meiden von Alkohol

Phytotherapie zur Unterstützung der nicht erkrankten Niere und zum Schutz des Nierengewebes, zur Förderung der Ausscheidung, gängige Präparate:

  • Goldrute (Solidago virgaurea)
  • Orthosifonblätter (Orthosiphon aristatus)
  • Birke (Betula pendula)
  • Grüner-Hafer-Tee

Orthomolekulare Therapie (Vitamintherapie) Einsatz von Vitaminen mit antioxidativer Wirkung, um einen Rückfall vorzubeugen, gängige Präparate:

  • hoch dosiertes Vitamin C, A und E
  • Betacarotin
  • Antioxidantien
  • Enzym Q10