Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Venenschwäche

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Verlauf/Folgen
  • Überblick
  • Medikamente
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Speziell während der Schwangerschaft
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Ernährung
  • Hausmittel
  • Sport/Fitness

Krankheitsbild

Unter einer chronisch venösen Insuffizienz, kurz CVI genannt, verstehen Fachleute eine "chronische Rückflussstörung des venösen Blutes zum Herzen hin". Das heißt, das Blut versackt in den Beinvenen und staut sich dort.

Eine CVI entsteht langsam und schleichend. Viele Jahre bemerkt man nichts, erst dann machen sich geschwollene Knöchel bemerkbar, beispielsweise nach langem Sitzen oder an heißen Tagen sowie ein Kribbeln in den Beinen oder ein Schweregefühl bis hin zu einem dumpfen Schmerz, der sich beim Laufen bessert.

Die Haut an den Beinen zeigt Veränderungen. Sie rötet sich, wird heiß, schuppig und trocken, eventuell begleitet von einem heftigen Juckreiz.

Wenn diese ersten Warnsignale übersehen oder bagatellisiert und keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, schreitet die Erkrankung weiter voran. Dadurch verkürzt sich zwar nicht die Lebenserwartung, doch werden Schmerzen verursacht und die Lebensqualität vermindert.

Die CVI ist eine echte Volkskrankheit. Nur 14 Prozent der Bevölkerung sind vollkommen venengesund. Jede zweite Frau und jeder vierte Mann ist von einem Venenleiden betroffen, in der Gruppe der 65 Jährigen sogar 75 Prozent der Männer und mehr als 90 Prozent der Frauen.


Folgende Faktoren begünstigen die Entstehung einer Veneninsuffizienz:

  • mangelnde körperliche Bewegung
  • Übergewicht
  • überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeit
  • Ernährung mit wenig Ballaststoffen
  • zu enge Kleidung
  • hohe Temperaturen
  • Rauchen
  • Anti-Baby-Pille
  • Schwangerschaft
  • hoher Hämatokritwert
  • erhöhte Gerinnungsneigung

Ursachen

Venenleiden beruhen auf unterschiedlichsten Faktore. Die wichtigsten sind: erbliche Veranlagung zur Veneninsuffizienz, moderne Lebensbedingungen mit viel sitzender Betätigung und wenig Bewegung, angeborene Anomalie der Venenklappen und natürliche Alterungsprozesse der Gefäßwände.


Entscheidend für den Blutfluss sind Venenklappen und Muskelpumpe

Aufgrund der aufrechten Haltung des Menschen fließen täglich circa 7.000 Liter Blut entgegen der Schwerkraft zum Herzen zurück. Dabei müssen die Beinvenen mit Hilfe von Muskelpumpe und Venenklappen bergauf pumpen.

Die Venenklappen sind segelförmige Gebilde, die den Blutdurchfluss nach Bedarf stoppen oder freigeben. Sobald eine Vene unter Druck steht, öffnet sich die herzwärtige Klappe und das Blut fließt in Richtung Herz. Ist die Vene entspannt, schließen sich die Klappen und verhindern so ein Zurückfließen des Blutes.

Unter Druck kommt die Vene durch die Muskelpumpe. Beim Bewegen der Füße und Beine ziehen sich die zugehörigen Muskeln zusammen und verengen auf diese Weise stellenweise die Venen, wodurch in deren Inneren der Druck steigt. Das öffnet die Venenklappen oberhalb der Verengung und schließt diejenigen unterhalb.

So pressen gesunde Venenklappen das Blut entgegen der Schwerkraft in Richtung Herz. Wenn die Muskelpumpe oder die Venenklappen oder beides nicht ausreichend funktionieren, versackt das Blut dagegen in den Beinen. Es kommt zu Stauungen und Schwellungen, nachts zu Wadenkrämpfen.

Die Beine werden müde, schwer und kribbeln. Das gestaute Blut weitet die Venen aus, wodurch kleine Verletzungen an den Gefäßwänden entstehen. Das führt zum Austritt von Flüssigkeit und Eiweißen in das umliegende Gewebe und damit zur Bildung von Ödemen. Infolge des verringerten Blutflusses wird das umliegende Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und stirbt ab.


Eine nicht ausreichende Funktion der Muskelpumpe

liegt meistens an einer zu geringen Beanspruchung der Fuß- und Beinmuskeln, zum Beispiel durch langes Sitzen, langes Stehen, einengende Kleidung, zu hohe Absätze oder eine zu geringe Muskelmasse beispielsweise infolge Muskelabbaus im fortgeschrittenen Lebensalter.


Eine nicht ausreichende Funktion der Venenklappen

kann in seltenen Fällen angeboren sein, wird jedoch meistens im Laufe des Lebens erworben, beispielsweise durch eine Bindegewebsschwäche (dann dehnen sich die Venen zu stark aus), fortgeschrittenes Lebensalter, ererbte oder erworbene Venenwandschwäche, Krampfadern oder Thrombosen. Wenn die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren, kann leider die beste Muskelpumpe den Blutrückfluss nicht mehr unterstützen.

Deshalb ist es immens wichtig, frühzeitig das heißt so lange die Venenklappen noch funktionieren - etwas gegen eine beginnende Veneninsuffizienz zu unternehmen.

Verlauf/Folgen

Der Mediziner teilt die CVI in vier Stadien. Das Stadium I ist durch erste Krampfadern und leichtes Ödem gekennzeichnet, zeigt jedoch keine Hautveränderungen.

Im Stadium II findet man neben Krampfadern und Ödemen typische Hautveränderungen, wie zum Beispiel Hyperpigmentation, abgeheilte Unterschenkelgeschwüre und Zeichen der Atrophie blanche.

Betroffene klagen insbesondere abends über Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen. Sie sind leicht geschwollen, vor allem an den Knöcheln und kribbeln. Das Sprunggelenk zeigt möglicherweise bläuliche Äderchen und es entwickeln sich Krampfadern. Nachts treten Wadenkrämpfe auf.

Wenn jetzt nicht konsequent etwas unternommen wird, schreitet die Veneninsuffizienz voran. Es kommt zu Stauungsödemen, die nachts nicht mehr abklingen. Braune Flecken am Unterschenkel prägen das Hautbild. Dann kommt es zu Verhärtungen und letztlich zum so genannten offenen Bein (Ulcus cruris). Das sind offene, nässende Geschwüre, meist am Fußknöchel oder Unterschenkel.


Wann zum Arzt?

Lassen Sie, wenn Sie erste Symptome einer Veneninsuffizienz an sich entdecken, Ihre Venenfunktion prüfen. Nur so können Sie rechtzeitig etwas gegen das Fortschreiten der Erkrankung unternehmen.

Falls Sie rötliche oder bläuliche Verfärbungen Ihrer Beine feststellen, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Arzt aufsuchen. Nehmen Sie auch immer wiederkehrende Krämpfe in den Füßen, Waden oder Oberschenkelinnenseiten sowie Wasseransammlungen in den Beinen nicht auf die leichte Schulter!

Überblick

Eine ursächliche Heilung ist nicht möglich. Entscheidend ist, dass Sie Ihre eigene Gesundheit aktiv selbst in die Hand nehmen. Denn wer bereits eine Veneninsuffizienz entwickelt hat, wird sie leider behalten. Aber Sie können sehr effektiv etwas gegen das Weiterschreiten tun.


Die wichtigste Regel lautet: "Lieber Liegen und Laufen, schlecht ist Sitzen und Stehen".

Andernfalls schreitet die CVI weiter fort. Irgendwann bleiben dann nur noch invasive Therapieverfahren wie Sklerosierung, Varizen-Operation oder Lasertherapie. Ein bekanntes Verfahren ist das so genannte Stripping. Dabei werden die Krampfadern chirurgisch entfernt, meist verbunden mit einer 14tägigen Ausfallzeit. Bei vielen Betroffenen bilden sich später jedoch erneut Krampfadern.

Daher ziehen heute viele Ärzte ein modifiziertes Stripping vor. Dabei wird selektiv nur diejenige Vene entfernt, die tatsächlich defekt ist. Der Vorteil ist, dass die gesunden Anteile dieser Vene weiter für den Bluttransport zur Verfügung stehen. Schonender, kosmetisch ansprechender, erfolgreicher (Rückfallrate circa zehn Prozent), mit kürzerer Genesungszeit und leider auch teurer sind die neuen minimal-invasiven Techniken.

Dabei werden die Krampfadern entweder mit Mikrowellen (NVUS-Closure-Technik) oder Laser so stark und gezielt erhitzt, dass die innere Venenwand verschmort und sich vollständig verschließt. Durch die richtigen, frühzeitig ergriffenen Eigen-Maßnahmen können Sie aber so einem Eingriff gezielt vorbeugen:


Vermeiden Sie Stauungen und entstauen Sie aktiv Ihre Beine

Aktivieren Sie Ihre Muskelpumpe durch viel Bewegung (Venen-Walking, Spaziergänge, Wandern, Radfahren, Gymnastik) und regelmäßige Fuß-/Beingymnastik. Unterbrechen Sie längerfristiges Sitzen und Stehen jede Stunde durch eine mehrminütige Fuß-/Beingymnastik (zum Beispiel Fußwippe). Lagern Sie Ihre Beine so oft wie möglich hoch und tragen Sie Stützstrümpfe.

Vermeiden Sie übermäßige Wärme an den Beinen (Sonne, Fußbodenheizung). Kühlen Sie sie gegebenfalls mehrfach pro Tag durch Kaltwasseranwendungen ab.

Unterstützen Sie den Blutfluss durch pflanzliche Venentherapeutika. Sie sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Gerade im Sommer können sie bei leichteren Stauungen und Schwellungen eine Alternative zum Tragen von Stützstrümpfen sein. Bei stärkeren Beschwerden empfehlen Experten, beides zu kombinieren.

Minimieren Sie Ihre persönlichen Risikofaktoren:

1.

Bauen Sie eventuelles Übergewicht ab.

2.

Ernähren Sie sich vitamin- und ballaststoffreich, essen Sie zweimal pro Woche Fisch und trinken Sie viel

3.

Tragen Sie bequeme, nicht einengende Kleidung und flache Schuhe.

Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, damit eine Chronifizierung vermieden/verlangsamt und bei akuten Veränderungen rechtzeitig aktiv behandelt werden kann.

Medikamente

Gegen Venenbeschwerden gibt es eine große Auswahl wirksamer Pflanzenextrakte. Ihr Ziel ist die Ödem-Rückbildung und -Vermeidung. Diese Venentherapeutika dichten die feinen Blutgefäße ab.

Wichtig ist, so früh wie möglich mit der Therapie anzufangen, also sobald dicke Füße bemerkt werden. Notwendig ist eine lebenslange Behandlung. Allerdings kann immer mal pausiert werden.

Die ersten Erfolge treten nicht sofort ein, sind aber nach dreimonatiger Anwendung durchaus vergleichbar mit denen der Kompressionstherapie. Für Reisende, die viele Stunden sitzend im Flugzeug oder Auto verbringen, ist es empfehlenswert, diese Mittel rechtzeitig vorbeugend einzunehmen. Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass Fluggäste, die Venentherapeutika vor Reiseantritt einnahmen, auch nach langen Interkontinentalflügen ohne geschwollene Beine aus dem Flugzeug steigen konnten.

Der bekannteste Wirkstoff dieser Venentherapeutika ist Aescin aus der einheimischen Rosskastanie. Rosskastanienextrakt erreicht eine gleichwertige Ödemreduktion wie Kompressionsstrümpfe der Klasse II. Ähnlich erfolgreich wirkt Extrakt aus rotem Weinlaub. Er lindert Beschwerden bei erst- und zweitgradiger venöser Insuffizienz ebenso wie eine Kompressionstherapie. Auch subjektive Gefühle wie müde, schwere Beine, Kribbeln oder Spannungsgefühl bessern sich.

Daneben haben sich Extrakte aus Steinklee, Buchweizenkraut sowie Stechendem Mäusedorn (Ruscus aculeatus), der Arzneipflanze des Jahres 2002, bewährt. Die Produkte gibt es wahlweise zum Einnehmen oder zum Einreiben (Salbe, Creme, Gel). Im Gegensatz zur Einnahme wird die äußerliche Anwendung nicht als alleinige Maßnahme empfohlen, sondern vielmehr als Ergänzung der Einnahme- und/oder Kompressionstherapie.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe bewährter homöopathischer Arzneimittel.


Folgende Therapieverfahren werden eingesetzt:

  • Akupunktur
  • Elektroneuraltherapie
  • Aderlass
  • Balneotherapie: Nordseeaufenthalt
  • Massagen (Ausstreichen der hochliegenden Beine, Vibrationen von umschriebenen Muskelhärten)
  • Zell-/Organotherapie
  • Eigenblutbehandlung
  • Blutegel. Sie werden in die Nähe von entzündeten und gestauten Venen auf die Haut gesetzt und können langfristige Erleichterung bringen durch Abgabe eines blutverdünnenden und entzündungshemmenden Sekrets.

Homöopathische Arzneimittel

Aesculus

 

bei schmerzenden Krampfadern und schmerzhaften Schwellungen der Beine; trockene Schleimhäute, Hämorrhoiden, Verstopfung; nächtliche Verschlimmerung; Besserung durch Wärme, Bewegung, Stuhlgang.

Calcium fluoratum

bei Krampfadern mit heftigen, stechenden Schmerzen; Lumbago (Hexenschuss), Bindegewebsschwäche, Entzündungsneigung.

Carbo vegetabilis

 

bei Krampfadern mit steifen, schweren, kalten Beinen; Beine schlafen ein und prickeln, Kollapsneigung, Geschwüre heilen nicht ab, marmorierte Haut, Neigung zur Ohnmacht, Hämorrhoiden, schnell müde, aufgeblähter Bauch, Verlangen nach frischer Luft trotz Frösteln, Abneigung gegen Milch, Fettes und Alkohol; Verschlimmerung im Feucht-Warmen und nachts; Besserung an frischer Luft.

Carduus marianus

bei Pfortaderstauung mit Krampfader- und Hämorrhoidenbildung; Verstopfung, Leberleiden.

Lachesis

 

bei Venen-Entzündungen mit allgemeiner Berührungsempfindlichkeit (zum Beispiel durch einengende Kleidung); klebriger Schweiß, Beengungs-/Erstickungsgefühl; Verschlimmerung im Schlaf, morgens und im Feucht-Warmen; Besserung bei Bewegung.

Pulsatilla

 

bei vollen, blauen Venen und Schwellungen; Abneigung gegen Fleisch und Fett, kalte Füße, Frostigkeit, kein Durst, Verlangen nach leichter Kleidung und frischer Luft, Weinerlichkeit, Nachgiebigkeit, Erkältungsneigung; Verschlimmerung durch Ruhe und Wärme; Besserung durch Bewegung und im Freien.

Secale

 

bei Krampfadern und Arteriosklerose mit Geschwüren; Wadenkrämpfe, taubes Gefühl, trockene Haut, Geschwüre heilen schlecht ab, kann nicht zugedeckt liegen; Verschlimmerung durch Bettwärme und Bewegung; Besserung durch Abkühlung und frische Luft.

Sepia

 

bei Krampfadern und Hämorrhoiden; Reizbarkeit, Hitzewallungen, Verdauungsschwäche, Haut ist fleckig, kalte Füße, warme Hände, heißer Kopf; Verschlimmerung durch warme, stickig Luft, Essen und Räume voller Menschen; Besserung bei Bewegung und an frischer Luft.

Sulfur

 

bei Krampfadern und chronischen Hämorrhoiden; Neigung zu festen Rhythmen (zum BeispielErwachen gegen drei Uhr morgens), Abneigung gegen Fleisch und Milch, Hitze, Juckreiz, Füße brennen; Verschlimmerung nachts und durch Bettwärme, Nässe, Kälte, Wetterwechsel, Ruhe; Besserung durch Wärme, trockenes Wetter.

Vipera

 

bei dicken, harten Venen, als wenn sie platzen wollten mit Schwellungen und Krampfadern; eiskalter Körper, Zittern, trockene Zunge, Durst.

Zincum metallicum

 

bei großen Krampfadern mit ruhelosen Beinen; Wadenkrämpfe, Muskelzucken, Taubheitsgefühl; Nervosität, Unruhe, Schwäche Verschlimmerung durch geistige Anstrengung, Essen und Wein; Besserung im Freien.

Speziell während der Schwangerschaft

Apis

 

bei Krampfadern mit stechenden Schmerzen; Wärme erscheint unerträglich, Berührung sehr unangenehm, verschlechtert sich zum Nachmittag hin.

Arsenicum album

bei Krampfadern mit Kraftlosigkeit; Unruhe, Angst, Erschöpfung, großer Durst, brennende Schmerzen in den entzündeten Beinen.

Carbo vegetabilis

 

bei Krampfadern mit steifen, schweren, kalten Beinen; Beine schlafen ein und prickeln, Kollapsneigung, Geschwüre heilen nicht ab, marmorierte Haut, Neigung zur Ohnmacht, Hämorrhoiden, schnell müde, aufgeblähter Bauch, Verlangen nach frischer Luft trotz Frösteln, Abneigung gegen Milch, Fettes und Alkohol; Verschlimmerung im Feucht-Warmen und nachts; Besserung an frischer Luft.

Collinsonia

bei Krampfadern und Hämorrhoiden; Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall.

Graphites

bei schweren, kraftlosen Beinen und schießendem oder stechendem Schmerz; Verstopfung, Übergewicht.

Hamamelis

 

bei stechenden, prickelnden Schmerzen; Beine sind schwer und müde, eventuell Hämorrhoiden, Neigung zu Blutungen; Verschlimmerung durch Berührung und feuchte Wärme.

Pulsatilla

 

bei schweren, müden Beinen und dem Verlangen, die Beine hochzulegen und zu strecken; Verlangen nach viel frischer Luft.

Zincum metallicum

 

bei großen Krampfadern mit ruhelosen Beinen; Wadenkrämpfe, Muskelzucken, Taubheitsgefühl; Nervosität, Unruhe, Schwäche Verschlimmerung durch geistige Anstrengung, Essen und Wein; Besserung im Freien.

Allgemeine Maßnahmen

Lagern Sie Ihre Beine mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten hoch (die Unterschenkel sollten dabei mindestens in Herzhöhe liegen, die Knie gebeugt sein; für diese Position gibt es spezielle Venenkissen).

Stellen Sie nachts das Fußende Ihres Bettes höher, als Faustregel gilt zehn Zentimeter über dem Herzen. Das entstaut zumindest nachts Ihre Venen.


Richtig sitzen

Achten Sie auf richtiges Sitzen. Entlasten Sie zum Beispiel die Unterseite Ihrer Obenschenkel durch eine Fußstütze. Schlagen Sie Füße und Beine nicht übereinander. Das drückt die Venen in der Kniekehle ab und hemmt dadurch die Blutzirkulation. Tragen Sie keine enge Kleidung (zum Beispiel keine einschnürenden Stiefel oder Strümpfe).


Beine kühl halten

Hitze ist Gift für schwache Venen. Vermeiden Sie daher größere Erwärmungen Ihrer Beine, beispielsweise durch Fußbodenheizung, direkte Sonnenbestrahlung, warme Bäder, Packungen oder Sauna. Auch eine Bürstenmassage tut Ihren Beinen nicht gut wegen der starken Reizwirkung. Halten Sie stattdessen Ihre Beine stets kühl. Am besten massieren Sie sie abends leicht (eher ausstreichen als massieren), zum Beispiel mit einem kühlenden Gel.


Kompressions-/Stützstrümpfe tragen

In Sitz-, Stehberufen, bei Auto-, Eisenbahn- und Flugreisen über drei Stunden und während der Schwangerschaft empfiehlt es sich, Stütz- oder besser noch Kompressions-Strümpfe zu tragen. Durch die Kompressionstherapie können sich die Venenklappen wieder vollständig schließen und die Fließgeschwindigkeit des Blutes erhöht sich. So wird das Blut leichter abtransportiert, einem Blutstau in den Gefäßen entgegen gewirkt und damit Blutgerinnseln und Thrombosen vorgebeugt. Oftmals reicht ein entsprechender Kniestrumpf und fast immer handelsübliche Fertigware, denn eine Maßanfertigung benötigen höchstens 15 Prozent der Betroffenen. Auf ein ansprechendes Aussehen müssen Sie trotzdem nicht verzichten. Denn moderne Kompressionsstrümpfe entsprechen in Optik und Qualität voll und ganz hochwertigen Feinstrümpfen.


Wichtig ist, dass Sie Kompressionsstrümpfe richtig anlegen

Sie sollen keinesfalls so weit hochgezogen werden wie Seidenstrümpfe. Stattdessen legt man sie nur am Bein an. Wenn sie zu hoch gezogen werden, kann der Haftrand durch Reibe- und Zerreffekte beim Bewegen Hautschäden bis hin zu Brandblasen verursachen.

Als Alternative zu Kompressions-/Stützstrümpfen verordnet der Arzt gelegentlich auch die Umwicklung der Beine mit elastischen, kräftigen Binden oder mit einem Zinkleimdauerverband.

und noch ein paar Tipps...

  • Tragen Sie nichts Schweres.
  • Gehen Sie öfter mal barfuß. Das macht Ihre Venen richtig fit.
  • Verzichten Sie auf einengende Kleidung (Hosen, Gürtel, Mieder). Tragen Sie flache Schuhe, denn hohe Absätze sind eine Tortur für Füße und Venen.
  • Leiden Sie an einem Senk-Spreizfuß? Dann lassen Sie sich unbedingt Einlagen verpassen.
  • Rauchen Sie? Dann geben Sie es auf. Es schadet Ihren Venen, insbesondere in Kombination mit der Antibabypille oder einer Hormonbehandlung während der Wechseljahre.

Ernährung

Die wichtigsten Ernährungsregeln - Sie ist gesund durch ihren hohen Gehalt an Vitaminen und Ballaststoffen.


Verzehren Sie mindestens zweimal wöchentlich Fisch

Er enthält gefäßschützende Substanzen.


Trinken Sie viel, mindestens zwei Liter pro Tag

Das beugt einer Thrombose vor, weil durch einen hohen Flüssigkeitskonsum Ihr Blut dünnflüssig bleibt. Ideal sind Fruchtsaft, Tee und Wasser.


Meiden Sie tierische Fette, Zucker, Alkohol und Kochsalz

Ein übermäßiger Genuss von tierischen Fetten, raffiniertem Zucker, Alkohol und Kochsalz ist nicht gesund für Sie. Verwenden Sie zum Beispiel anstelle von Butter und Schmalz Pflanzenfett. Zum Braten und Backen sind hitzestabile Pflanzenöle ideal wie Rapsöl und nicht-natives Olivenöl.


Sorgen Sie für Normalgewicht

Wenn Sie Übergewicht haben, essen Sie energiereduziert bis Sie Ihr Normalgewicht erreicht haben. Jedes Kilo Übergewicht belastet Beine und Venen. Zusätzlich schränkt es die Beweglichkeit des Zwerchfells ein, einer wichtigen Pumpstation Ihres Körpers.


Wichtig sind Vitamin C und E, Zink, Enzyme und Omega-3-Fettsäuren

Sie stärken die Venenwände und -klappen und beugen der Bildung von Blutgerinnseln vor. Bewährt hat sich auch eine Kur mit Frucht-Enzymen (zum Beispiel aus Ananas oder Papaya). Sie wirken entzündungshemmend und abschwellend. Entsprechende Fertigpräparate erhalten Sie in der Apotheke.

Hausmittel

An Hausmitteln haben sich Kaltwasseranwendungen bewährt und Einreibungen mit Franzbranntwein oder Arnika.

Beginnen Sie zum Beispiel Ihren Tag mit Wechselduschen und schließen Sie das Duschen mit einem kalten Guss ab. Oder machen Sie schon morgens vor dem Aufstehen eine kalte Ganzkörperwaschung mit reinem Wasser oder Essigwasser (eine Tasse Obstessig auf zwei Liter Wasser).

Oder starten Sie mit einer kalten Beindusche und wiederholen Sie diese am Tag so oft wie möglich. Tagsüber halten mehrfache kalte kneippsche Knie- und Schenkelgüsse Ihre Venen auf Trab, sowie Wassertreten (in der Badewanne durchführbar), zweiminütige kalte Fußbäder, Taulaufen und im Winter Schneegehen.

Oder lassen Sie immer wieder kaltes Wasser über Ihre Beine laufen. Tagsüber im Büro tun es gegebenfalls auch häufige Abreibungen mit einem nassen, kalten Waschlappen (nicht abtrocknen). Allein durch solche Maßnahmen können Sie Ihre Venenfunktion um bis zu 20 Prozent steigern!


Wassertreten

Sie benötigen: knapp knietiefes kaltes Wasser (zum Beispiel in der Badewanne) von 8 bis 18 Grad Celsius.

Zuvor Füße und Beine erwärmen, beispielsweise durch Treppensteigen, Fahrradfahren, Wandern, Kniebeugen, Gymnastik. Mit Storchenschritten dann im Wasser treten/umhergehen, das heisst immer ein Bein ganz aus dem Wasser herausziehen. Man beginnt mit zwei bis drei Minuten. In den folgenden Tagen langsam bis auf fünf Minuten steigern. Dann beenden, das Wasser abstreifen und zur Erwärmung der Füße einige Fußturnübungen machen oder fünf bis zehn Minuten ins Bett legen (keinen kalten Armguss oder Ähnliches anschließen!). Durch die Storchenschritte werden die Beine sehr sanft und gleichmäßig massiert.

Nicht anwenden bei:

  • kalter Haut an Füßen und/oder Beinen, Kältegefühl, Frieren
  • Reizzuständen der Beinnerven
  • Ischiasnervenschmerz
  • Krankheiten/Infekten der Blase und Nieren
  • während der Menstruation.


Kalter Schenkelguss

Sie brauchen: einen Schlauch für kaltes Wasser (keine Dusche. Am besten eignet sich ein spezieller Gießaufsatz, der für einen ausreichend dicken Wasserstrahl sorgt) und Wasser, so kalt wie möglich.

Vor dem Guss müssen Füße und Beine warm sein. Am besten zuvor erwärmen durch Bewegung, wie beispielsweise Marschieren, Treppenlaufen, Kniebeugen.

An den Außenseiten beginnen, erst das rechte dann das linke Bein abgießen. Dabei mit dem Außenknöchel anfangen und den Schlauch auf der Beinaußenseite langsam höher führen bis hinauf zur Hüfte. Hier circa zehn Sekunden verweilen. Dann Schlauch über die Leiste nach vorn führen und an der Innenseite des Beines wieder herab zum Fuß. Dann mit dem linken Bein ebenso verfahren. Anschließend Wasser abstreifen oder abtupfen (also nicht ganz abtrocknen). Schlafanzug oder ähnliches anziehen und ins Bett legen. Gut zudecken, die Beine am besten noch mit einer separaten Wolldecke.

Bitte beachten Sie:

  • Füße und Beine müssen vor dem Guss warm sein
  • Vorsicht ist geboten bei Patienten mit zu niedrigem Blutdruck (Kollapsgefahr)
  • das Wasser darf nicht spritzen, sondern soll den Körperteil gleichmäßig umhüllen
  • Wasserdruck so einstellen, dass es im senkrecht nach oben gehaltenen Schlauch etwa eine Handbreit hervorsprudelt


Aromatherapie

Die Aromatherapie empfiehlt, ein Basisöl aus ätherischen Ölen zu mischen und damit die Beine morgens und abends einzumassieren. Empfohlen werden Lemongras, Myrte, Scharfgarbe, Wachholder oder Zypresse. Eine besonders gute Kühlwirkung erzielen Sie, wenn Sie das Öl mit kaltem Quark mischen, auf die Beine streichen und einwirken lassen.

Nicht anwenden bei hohem Blutdruck.

Sport/Fitness

Regelmäßige körperliche Bewegung kurbelt Ihre Venen-Muskel-Pumpe an und fördert den Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen. Ein aktives Gefäß­training ist die wichtigste, einfachste und billigste Behandlung für Sie.


Besonders empfehlenswert sind:

Venen-Walking, Laufen, Wandern, Spazieren gehen (täglich mehrere Kilometer), Skilanglauf, Golf, Tanzen, Radfahren, Schwimmen, Venen-Gymnastik, Beingymnastik (zum Beispiel Kniebeugen, lockeres Fußkreisen, Kerze). Vor allem vor dem Schlafengehen sollten Ihre Beine noch etwas Bewegung bekommen. Legen Sie zum Beispiel noch einen Spaziergang ein.

Wer schwere Beine hat, möchte sich zwar gerne hinsetzen, doch gerade das ist falsch! Aber übertreiben Sie es auch nicht. Ihr Training sollte auf jeden Fall auf Ihren Gesundheitszustand abgestimmt sein.


Venen-Gymnastik morgens im Bett und später im Liegen

  • Machen Sie im Liegen die Zehen- und Fußwippe oder besser noch mit nach oben ausgestreckten Beinen (je 20 mal) oder in der Kerze
  • Fahren Sie Fahrrad in der Luft.


Schnelle Übungen für zwischendurch

  • Wippen Sie, wo immer sich eine Möglichkeit im Sitzen bietet, kräftig mit den Zehen. Ziehen Sie sie hoch nach oben und krallen Sie sie dann ein (so als wenn sie einen Bleistift anheben wollten) (20 mal). Wippen Sie dann mit den Füßen. Beugen und Strecken Sie dabei intensiv und bewusst die Fußgelenke (20 mal).
  • Rollen Sie, wo immer sich eine Möglichkeit im Stehen bietet, Ihre Füße ab. Stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und rollen Sie zurück auf die Ferse und dann wieder zurück auf die Zehenspitzen (20mal).
  • Stellen Sie sich auf ein Bein und schwingen Sie das andere in Form einer Acht (zehnmal). Wiederholen Sie dann die Übung mit dem anderen Bein.
  • Stellen Sie sich in Schrittform, schwingen Sie mit den Armen und gehen Sie mit dem Armschwung tüchtig in die Knie (20 mal).
  • Verzichten Sie grundsätzlich auf Fahrstühle und Rolltreppen. Nehmen Sie stattdessen stets die Treppe.


Ideal für Sie: Venen-Walking

Darunter versteht man verstärktes Gehen in einem Tempo, das individuell auf die Kondition des Läufers abgestimmt ist (idealerweise Puls-kontrolliert, bei einem 60jährigen sollte der Puls 112 nicht überschreiten). Dadurch ist das Venen-Walking für alle Menschen gleichermaßen geeignet. Es bietet die Vorteile des Joggens, weist aber ein geringeres Verletzungsrisiko auf und schont die Gelenke. Es stärkt Bindegewebe und Beinmuskulatur und aktiviert die Muskelpumpe in den Beinen. So wird das Blut gut in Richtung Herz gepumpt, der ganze Körper bestens durchblutet und das körperliche und seelische Wohlbefinden verbessert.

Wärmen Sie sich vor Beginn gut auf. Beachten Sie beim Walking, dass Sie nicht mit der ganzen Fußsohle auf einmal auftreten, sondern elastisch abrollen. Setzen Sie zuerst die Ferse auf und rollen Sie dann den Fuß bis zu den Zehen hin ab. Unterstützen Sie das Ganze durch einen aktiven Armschwung.

Die Venen-Liga empfiehlt drei bis vier Venen-Walking-Einheiten 30 bis 40 Minuten pro Woche. Wer sich daran hält und regelmäßig trainiert, tut nicht nur seinen Venen etwas Gutes, sondern wird überrascht feststellen, dass auch die überflüssigen Pfunde ganz von selbst dahinschmelzen.


Atemtraining

Als günstig hat sich darüber hinaus ein regelmäßiges Atemtraining erwiesen, das die Zwerchfellatmung einbezieht. Das verbessert den venösen Rückfluss noch zusätzlich.