Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Blutvergiftung (Sepsis)
- Krankheitsbild
- Symptome und Ursachen
- Diagnostik
- Therapie
Krankheitsbild
Eine Blutvergiftung (Sepsis) ist eine schwerwiegende Infektion, die durch bakterielle Keime in den Blutgefäßen ausgelöst wird und eine lebensbedrohliche Entzündung des gesamten Organismus hervorruft.
Der Ursprung einer Sepsis ist in der Regel eine Infektion, wie beispielsweise eine eitrige Wunde. Oft ist die Ursache für eine Blutvergiftung aber auch eine vorausgegangene Mandel- oder Lungenentzündung.
Eine solche Infektion in Verbindung mit einer Überreaktion des bereits geschwächten Abwehrsystems sind Auslöser einer Sepsis.
Schwerwiegende Infektion mit tödlichem Verlauf
Wird die Blutvergiftung nicht rechtzeitig erkannt und fachärztlich behandelt, breitet sich die Sepsis bis zu den lebenswichtigen Organen, wie Herz, Lunge und Niere aus und führt im schlimmsten Fall zu einem multiplen Organversagen.
Besonders gefährdet für eine Blutvergiftung sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie Frühgeborene, ältere Menschen sowie chronisch Kranke.
Symptome und Ursachen
Ausgelöst wird eine Sepsis durch eine lokale Infektion, die durch Bakterien entstanden ist, wie zum Beispiel eine eitrige Wunde, Mandel- oder Harnwegsentzündung bis hin zur Lungenentzündung.
Infektion und Fehlreaktion des Immunsystems
In der Regel bekämpft das körpereigene Immunsystem, infektionsauslösende Krankheitserreger, wie Bakterien, Viren und Pilze erfolgreich von alleine. Das Abwehrsystem bildet einen sogenannten Entzündungsherd an der Infektionsstelle.
Dagegen breiten sich bei einer Sepsis die Krankheitserreger der vorausgegangenen Infektion unkontrolliert über die Blutbahn im gesamten Körper aus. Die Folgen sind Entzündungsherde im gesamten Organismus. Im schlimmsten Fall kann es innerhalb kürzester Zeit zum Organversagen und somit zum Tode kommen.
Die Symptome ähneln zunächst der einer Grippe
Die ersten Anzeichen einer Sepsis sind vergleichbar mit denen eines gewöhnlichen Infekts, dazu gehören:
- Fieberschübe mit Schüttelfrost
- Unwohlsein
- Abgeschlagenheit
Wenn die Keime über äußere Verletzungen ins Körperinnere gelangen, zeigen sich an den Infektionsstellen charakteristische Entzündungszeichen, wie:
- Rötungen
- Wärmebildung
- Schwellungen
- Schmerzen
Aus diesen Gründen wird die Blutvergiftung oft nicht frühzeitig als eine solche erkannt, was fatale Folgen mit sich bringen kann. Denn eine Sepsis kann in kürzester Zeit zu einem lebensgefährlichen septischen Schock mit folgenden Symptomen führen:
- erheblicher Blutdruckabfall
- erhöhte Pulsfrequenz
- Herzrasen
- beschleunigte Atmung
- Fieber
- verminderte Organfunktionen (keine Urinausscheidung beispielsweise)
Auch mögliche Anzeichen für eine schwere Sepsis sind:
- Appetitverlust
- allgemeine Schwäche
- grau-blasse Hautfarbe
- eine Körpertemperatur unter 36 Grad Celsius
Im weiteren Verlauf kommt es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum tödlichen Nieren-, Lungen-, Herz- und Leberversagen (Multiorganversagen).
Diagnostik
Die Diagnose einer Blutvergiftung erfolgt in der Regel durch den Erregernachweis im Blut. Bei einer Sepsis sind die Anzahl der Thrombozyten (Blutplättchen) sowie der Sauerstoffgehalt im Blut deutlich verringert.
Neben einer eindeutigen Diagnose, ist die Blutprobe wichtig, um für die spätere Antibiotikabehandlung den Erreger genau zu bestimmen. Auch andere labordiagnostische Untersuchungen, wie Wundabstriche, Urin-, oder Gewebeproben schaffen Abklärung.
Die genaue Spezifizierung der Erreger sowie der Laborbefund (z.B. Blutwerte, Körperflüssigkeiten) liegen in der Regel nach 24 Stunden vor.
Eine Blutprobe sowie eine körperliche Untersuchung geben Aufschluss
Grundlage einer jeden Diagnose ist eine körperliche Untersuchung einschließlich der Überprüfung der Vitalfunktionen.
Ergänzend können durch einen Ultraschall die Vergrößerung der Leber und der Milz sichtbar gemacht werden, die typisch für eine Sepsis sind.
Therapie
Bei Verdacht auf eine Blutvergiftung muss der Patient unverzüglich ins Krankenhaus eingewiesen und auf der Intensivstation behandelt werden, denn es besteht akute Lebensgefahr.
Ist der Erreger für die Sepsis genau bestimmt worden, bekommt der Patient ein geeignetes Antibiotikum zur Abtötung der Bakterien verabreicht.
Ebenso werden die Infektionsherde lokalisiert und behandelt, um zu verhindern, dass neue Erreger in den Blutkreislauf gelangen.
Oftmals ist hierfür ein chirurgischer Eingriff notwendig. Diese Vorgehensweise ist jedoch vom individuellen Gesundheitszustand des Patienten abhängig, da von den entzündlichen Prozessen verschiedene Organe betroffen sein können. So kann zwar eine entzündete Gallenblase operativ entfernt werden, aber kein infiziertes Herz.
Eine schnelle Behandlung ist lebensnotwendig bei einer Sepsis
Aus diesem Grund werden Patienten mit einer Sepsis oft in ein künstliches Koma versetzt, um die Organfunktion sowie das Herz-Kreislaufsystem mit Infusionen und Medikamenten zu stabilisieren.
Eine möglichst schnelle Behandlung ist bei einer Blutvergiftung entscheidend: Je früher die Therapie erfolgt, desto besser sind die Überlebenschancen.
© FACHARZT24 (letzte Aktualisierung: 17.05.2013)