Heuschnupfen - Immuntherapie im Herbst beginnen

Hyposensibilisierung am besten im Herbst beginnenFür Heuschnupfen-Geplagte ist der Herbst die ideale Zeit, um mit einer Pollenimmunisierung zu beginnen. Doch obwohl die Hyposensibili­sierung ein sehr altes Therapieverfahren mit hoher Erfolgsquote ist, wird es nur von wenigen Allergikern genutzt.

Mit dem Herbstbeginn haben Pollenallergiker die für sie schlimmste Zeit überstanden. Wer seinen Heuschnupfen allerdings dauerhaft in den Griff bekommen möchte, sollte bereits jetzt an den nächsten Frühling denken und die kurze pollenfreie Zeit für den Beginn einer Hyposensibilisierung nutzen.

Bei dieser auch als „Spezifische Immuntherapie“ bezeichneten Behandlungsmethode erhält der Patient in regelmäßigen Abständen Injektionen, Tropfen oder Tabletten mit genau dem Stoff, der die Allergie auslöst. Da die Dosis Schritt für Schritt erhöht wird, kann sich der Körper langsam an die aller­gieauslösende Substanz gewöhnen, die er fälschlicherweise für einen Krankheitserreger hält.

Die Therapie, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden, dauert insgesamt mindestens drei Jahre. Eine erste Besserung ist aber häufig bereits im ersten Frühjahr nach Behandlungsbeginn zu spüren.


Seit 100 Jahren bekannt, aber zu selten genutzt

Vor genau 100 Jahren haben die beiden britischen Ärzte Leonard Noon und John Freeman erstmals den Therapieansatz der Desensibilisierung von Heuschnupfen-Patienten beschrieben. Seither wurde das Verfahren immer weiter verfeinert. In seiner Grundidee ist es allerdings unverändert geblieben und stellt noch heute die einzige Methode dar, die Ursachen von Allergien erfolgreich zu bekämpfen. 

Anlässlich des 8. Allergiker leiden an Schnupfen und verstopfter NaseDeutschen Allergiekongresses Anfang September in Bochum wiesen Experten darauf hin, dass bis zu 90 Pro­zent der Allergiker mit einer Hyposensibilisierung geholfen werden könnte. Tatsächlich hätten sich in Deutschland jedoch erst zehn Prozent aller Betroffenen einer solchen Immuntherapie unterzogen. 


Wirksam bei Allergien vom Typ 1

Die Methode der Hyposensibilisierung ist besonders wirksam bei den sogenannten Typ1-Allergien, unter denen der Großteil der Allergie-Patienten leidet. Dazu zählen solche Allergien wie Heuschnupfen, aller­gisches Asthma und Allergien gegen Insektengifte und Hausstaubmilben, deren Symptome sofort nach dem ersten Kontakt mit dem Allergen auftreten.

Bevor eine Immuntherapie begonnen werden kann, müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Die auslösende Substanz wurde eindeutig identifiziert.
  • Der Kontakt mit dem Allergen kann nicht vermieden werden.
  • Nur wenige Allergene sind für die Allergie verantwortlich.

Kinder unter fünf Jahren, Schwangere und Patienten, die unter schweren Krank­heiten wie AIDS, Krebs, Tuberkulose oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, müssen auf eine Hyposensibilisierung verzichten.

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